Schöne Beine ohne Celluite und Orangenhaut - wie gehts das?
Herr Dr. Meyer-Gattermann, schöne, wohlgeformte Beine mit einer straffen und glatten Haut sind nicht nur im Sommer ein großer Wunsch vieler Frauen. Welche Probleme kann die plastische Chirurgie im Bereich der Oberschenkel und Gesäßpartie lösen?
Für manche Frauen ist die warme Jahreszeit eine Zeit des Leidens, denn sie trauen sich nicht ins Freibad oder an den Strand, ja nicht einmal kurze oder leichte Kleidung anzulegen, weil sie vermeintlich zu dicke Beine haben oder sich zu faltig wähnen oder nicht straff genug um das Gesäß oder an den Oberschenkeln.
Das ist sehr schade, denn diese Frauen versagen sich damit weitere Lebensfreude. Immerhin können wir in vielen Fällen durch chirurgische Korrekturen wesentlich zu einer Verbesserung der Körperformung beitragen und den Frauen wieder einiges an Selbstbewusstsein zurückgeben.
Besonders durch Fettabsaugungen an Hüften, Gesäß, Oberschenkeln, Knien und Unterschenkeln lassen sich gerade bei jüngeren Frauen oft großartige Formverbesserungen erzielen.
Wenn Erschlaffungen des Gewebes zu Falten und vorgealtertem Aussehen führen, können Gesäß- oder Oberschenkelstraffungen und in manchen Fällen auch Eigenfettbehandlungen zu wesentlich jüngeren Erscheinungsbildern führen.
Die Straffungsoperationen haben ja immer auch Narben zufolge. Mit welchen Narben muss eine Frau nach einer Oberschenkel- bzw. Gesäßstraffung rechnen?
Die Narben sollten an unauffälliger Stelle versteckt werden und ziehen sich nach einer Oberschenkelstraffung von der Leiste um den Damm herum bis in die Gesäßfalte oder alternativ dazu senkrecht an der Oberschenkelinnenseite entlang. Bei einer Gesäßstraffung werden die Narben in der Gesäßfalte platziert.
Nicht selten haben wir Frauen auch das Problem mit den sog. Reiterhosen, die auch durch Sport nicht weg zu trainieren sind. Lassen sich während einer OP auch mehrere Eingriffe an den Beinen durchführen?
Fettabsaugungen z.B. werden häufig nicht nur an den Reiterhosen durchgeführt, sondern zeitgleich auch an den Oberschenkelinnenseiten, den Oberschenkeln vorn, den Knieinnenseiten oder auch zusätzlich an den Unterschenkeln oder Hüften.
Manchmal wird auch dem Wunsch nach einer Fettumverteilung z.B. zur Brustvergrößerung durch einen Eigenfett-Transfer nachgekommen.
Theoretisch lassen sich mehrere ästhetische Operationen miteinander kombinieren. Dabei sollte aber immer berücksichtigt werden, dass mehrere Operationen gleichzeitig zu ambitioniert sein und über die Maßen Risiken provozieren könnten.
In wieweit löst die plastische Chirurgie auch das ewige Elend mit der unansehnlichen Orangenhaut?
Es gibt meines Wissens zwar keine definitiv wirksame Methode gegen die Orangenhaut, aber mehrere konservative Therapieansätze.
Wenn man bedenkt, dass die Cellulite durch vertikal zur Haut verlaufende Bindegewebsstränge und einen zu hohen Druck des Fetts in der Umgebung zu tun hat, dann wird klar, dass innerhalb des operativen Spektrums eine Fettabsaugung und/oder eine minimalinvasive Lösung der Bindegewebsstränge unter der Haut - evtl. verbunden mit einer Eigenfettunterspritzung - durchaus eine ansehnliche Verbesserung bewirken kann.
Operative Maßnahmen sollten allerdings nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn die Orangenhaut auch wirklich ausgeprägte Züge annimmt.
Wie verläuft die postoperative Phase und in welchen Monaten empfehlen Sie Eingriffe dieser Art durchführen zu lassen?
Nach einem Eingriff wie einer Fettabsaugung bestimmen in den ersten Wochen Schwellungen und Blutergüsse das Bild, weshalb eine entsprechende Kompressionskleidung unabdingbar ist.
Mit der Abschwellung zeigt sich dann aber nach ca. 6 Wochen eine wesentliche Verbesserung der Körperkontur mit Umfangsdifferenzen, die am Becken durchaus 10 cm erreichen können, am Oberschenkel mehr als 5 cm u.s.w.. Das macht nicht selten 1 oder 2 Konfektionsgrößen aus. Sport und Hitze oder große Anstrengungen sollten in den ersten 4-6 Wochen vermieden werden.
Bei Straffungsoperationen mit entsprechenden Narben gilt das gleiche. Die Narbenreifung bis zur Unauffälligkeit nimmt allerdings einige Monate bis zu einem Jahr in Anspruch.
Die Durchführung eines solchen Eingriffs richtet sich weniger nach der Jahreszeit als vielmehr nach der Möglichkeit, sich entsprechend dem Eingriff für einige Zeit Ruhe gönnen zu können für die Erholung, also konkret z.B. danach, wann ein Erholungsurlaub möglich ist oder wann z.B. der Partner Zeit hat, sich um Familie oder Haushalt zu kümmern.