Schnellere Heilung nach Bauchdeckenstraffungen

Schnellere Heilung nach Bauchdeckenstraffungen
Dr. med. Friedemann Ruß ist leitender Arzt in der Parkklinik in Karlsruhe. Sein Behandlungsspektrum der ästhetisch plastischen Chirurgie beinhaltet gesichtschirurgische wie körperformende Eingriffe.
Erstellt am 13.11.2013 · Aktualisierung: 9.03.2021

bricho1 Das kann nach kleinerem oder größerem Gewichtsverlust der Fall sein. Speziell auch Frauen sind betroffen, die nach einer oder mehreren Schwangerschaften zu mir kommen. In diesen Fällen hat sich nach der Schwangerschaft die Bauchdecke nicht zurückgebildet. All diese Patientinnen und Patienten haben aber den gleichen Wunsch: sie wollen im wahrsten Sinne des Wortes wieder „in Form" sein und sich wohl in ihrer Haut fühlen.

Seit vielen Jahren führe ich Bauchdeckenstraffungen durch und berate regelmäßig Patienten in meiner Praxis in Karlsruhe zu diesem Thema. Dabei habe ich gemerkt, dass Patienten immer sehr ähnliche Sorgen im Zusammenhang mit der OP haben. Die meisten fragen nach Risiken oder Komplikationen, vor allem aber danach, wie schnell sie nach dem Eingriff ihr normales Leben wieder aufnehmen können. „Wann kann ich wieder arbeiten?" oder „Wann kann ich wieder duschen?" gehören zu den häufig gestellten Fragen. Entscheidend dafür, dass Patienten nach einem großen Eingriff wie der Bauchdeckenstraffung wieder ihren Alltagsbeschäftigungen nachgehen können, ist der Verlauf der Wundheilung: Je schneller und besser die Gewebeschichten nach der Straffung zusammenwachsen, desto schneller ist man auch wieder mobil.

Die Bauchdeckenstraffung ist ein großer Weichteileingriff, bei dem große Wundflächen entstehen. Das bedeutet, dass nach der Operation Gewebe großflächig verheilen muss. Für die Wundheilung besteht eines der größten Probleme in der Bildung von Hohlräumen zwischen den Gewebelappen: Hier kann sich Wundflüssigkeit sammeln und sogenannte Serome bilden, die den Heilungsprozess verzögern. Deshalb benutze ich seit einiger Zeit bei Bauchdeckenstraffungen einen neuartigen chirurgischen Klebstoff mit Namen TissuGlu. Die Wirkung des Klebers ist eigentlich relativ simpel: Am Ende der Operation verklebe ich mit TissuGlu die Gewebeschichten miteinander. Der Kleber sorgt dafür, dass weniger Hohlräume verbleiben und verhindert damit, dass sich Serome bilden können. Die körpereigene Heilung wird dadurch unterstützt und der Klebstoff selbst zersetzt sich und wird im Laufe der Zeit komplett vom Körper abgebaut. Ein positiver Nebeneffekt: Ich kann mit Hilfe des chirurgischen Klebstoffes in vielen Fällen auf das Legen von Wunddrainagen verzichten.

Denn Drainagen wurden bislang üblicherweise verwendet, um Flüssigkeit aus dem Wundbereich abzuleiten. Indem der Kleber dies von vornherein ausschließt, ist TissuGlu nicht zuletzt eine gute Alternative zu Drainagen. Weil viele Patienten die Vorstellung sehr unangenehm finden, dass Schläuche aus ihrem Körper ragen, ist der Verzicht auf Drainagen auf jeden Fall ein Fortschritt. Für Patienten ist es aber wohl noch wichtiger, dass sie dank dieser neuen Methode schneller wieder mobil sind und ihrem normalen Leben nachgehen können: Wer mit TissuGlu anstatt mit Drainagen versorgt wird, kann schneller wieder duschen, Treppen steigen und arbeiten gehen. In aller Regel hat sich durch die Verwendung des Klebers der Klinikaufenthalt nach der Bauchdeckenstraffung auf einen, maximal zwei Tage reduziert.

Alle Eingriffe, die ich mit der neuen, drainagefreien Methode durchgeführt habe, sind komplikationslos verlaufen. Der Erfolg hat mich davon überzeugt, ästhetische Bauchdeckenstraffungen regelmäßig mit TissuGlu und ohne Drainagen durchzuführen – und meine Patienten nehmen diese Möglichkeit sehr gerne wahr.

Dr. med. Friedemann Ruß ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und leitet die Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe. Weitere Informationen zu TissuGlu sowie zu Kontraindikationen, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen finden Sie unter www.coheramed.de.

Von Dr. med. Friedemann Ruß, Leiter der Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe

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