Narbenarme Technik der Operation des Karpaltunnelsyndroms
Menschen, die an dem Karpartunnelsyndrom leiden, kennen das: "Ich wache mehrmals in der Nacht auf, die Hand brennt vor Schmerzen. Ich schüttle sie und schon schlafe ich für einige Stunden wieder ein" oder "Hilfe, ich spüre die Finger nicht mehr!!! Beim Lesen fällt mir die Zeitung aus der Hand…."
Der erhöhte Druck im Handgelenk führt dazu, dass die Reizleitung im Nerv gestört ist. Die Folge davon sind Kribbeln, Schmerzen und in weiterer Folge Gefühlsstörungen bis hin zu komplettem Sensibilitätsverlust in den Fingern.
Traditionelle Vorgehensweise beim Karpaltunnelsyndrom
Die Art und Weise, wie die Entlastung des Nervs - Karpaltunnel-OP - erfolgt, ist unterschiedlich. Durch einen Zugang im Handgelenk wird das straffe Karpalband (Ligamentum carpi transversum) gespalten. Dieses ist in den meisten Fällen dafür verantwortlich, dass die Reizleitung aus und in die Hand gestört ist.
Die konventionelle und historische Methode besteht in der bogenförmigen Schnittführung an der Daumenballenbasis und zick-zackförmige Verlängerung Richtung Unterarm. Dieser Schnitt ist für die Lösung des Problems relativ lang und kann zu weiteren Problemen führen.
Die daraus resultierende Narbe verursacht mitunter neuerliche Beschwerden wie Schmerzen, Berührungsempfindlichkeiten oder sogar elektrisierende Schläge.
Narbenarme Technik der Operation des Karpaltunnelsyndroms
Diese Tatsache haben Herrn Dr. med. Albert Feichter bereits vor 21 Jahren dazu veranlasst, die Schnittführung derartig zu setzen, dass genau diese Beschwerden nicht mehr auftreten.
Der Hautschnitt wird in natürliche, physiologische Falten gelegt, wo er in der Folge kaum mehr sichtbar ist und ganz wesentlich, durch mechanische Reize auch nicht mehr spürbar ist.
Durch zwei kleine Hautinzisionen wird das kräftige Band gespalten und der Medianusnerv untersucht und aus seiner eingeengten Lage befreit.
Praktisch heißt dies:
- Hautschnitt 1: am Handgelenk palmarseitig wird in der Falte über dem Ansatz des langen Handflächenmuskels (Muskulus palmaris longus) ca. 1,5 cm quer inzidiert
- Hautschnitt 2: in der Hohlhand wird über dem zu vermutenden distalen Ende des Karpalbands ebenso bogenförmig ca. 1,5 cm inzidiert
Von diesen beiden Zugängen aus kann durch eine spezielle Sonde das gesamte Karpalband längs gespalten werden. Beide Narben liegen an einer nicht exponierten Stelle. Dieses Areal kommt im alltäglichen Einsatz mit einer Unterlage nicht in Berührung, es gibt keine übersensiblen Stellen.
Zusätzlich wird ein plastisch-chirurgisches Vorgehen unter absoluter Gewebsschonung und kosmetischer Hautnahttechnik einen wesentlichen Beitrag zu einer perfekten Hautnarbe leisten.
Dieses Vorgehen wird von Patienten sehr geschätzt. Sie können oft die Narben kaum mehr erkennen und sind überrascht, dass durch einen derartig kleinen Zugang solch ein großer Erfolg erreicht werden kann.
Praktisch unsichtbare Narben und ein beschwerdefreier Patient geben der Methode recht und weisen darauf hin, dass die Schnittführung einen wesentlichen Beitrag dazu leistet.
Eignet sich die narbenarme Technik für alle Patienten gleichermaßen oder gibt es Fälle, in denen die traditionelle Vorgehensweise angewandt werden muss?
Mit dieser Methode lassen sich 90% der Karpaltunnelsyndrome behandeln. Nur bei schwer entzündlichen Begleitreaktionen wird ein größerer Zugang notwendig.
Wie sieht die Nachsorge aus?
Durch diese minimalte Traumatisierung kommt es zu einer wesentlich früheren und schnelleren Abheilung der Wunde. Nach 10 Tagen ist die Wunde soweit verheilt, dass alle Tättigkeiten, soweit sie keine Kraft erfordern, wieder erledigt werden können. Die volle Kraft tritt erst nach einigen Monaten wieder ein.
Gibt es bei der OP mit narbensparender Technik irgendwelche Risiken und Komplikationen?
Diese Technik ist nahezu schmerzfrei und risikoarm. In den letzten 22 Jahren konnte ich keine Komplikationen feststellen.
Wir bedanken uns für das Interview. Möchten Sie weitere Informationen? Kontaktieren Sie jetzt Dr. Albert Feichter.