Lipödem – was ist das?

Lipödem – was ist das?
Der erfahrene Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie führt seine eigene Praxis für Plastische Chirurgie im Zentrum von München. Prof. Kovacs wurde für seine Tätigkeit mit vielen Auszeichnungen geehrt. Seine Schwerpunkte sind Fettabsaugung, Lipödem-Behandlung und Rekonstruktive Chirurgie.
Erstellt am 18.12.2019 · Aktualisierung: 14.01.2022

Viele Frauen kennen es: schwere, geschwollene Beine nach langem Sitzen oder Stehen. Wissen Sie, durch welche Erkrankung die Beine anschwellen können? Das sog. Lipödem bezeichnet eine krankhafte Fettverteilungsstörung. In dem Artikel von Herrn Prof. Dr. Laszlo Kovacs erklären wir Ihnen was unetr einem Lipödem zu verstehen ist und welche Behandlungsverfahren infrage kommen. 

Die Bedeutung der Fettabsaugung bei der Lipödem-Behandlung

Voluminöse Beine sind nicht zwangsläufig auf eine ungesunde Ernährung und eine unzureichende Bewegung zurückzuführen. Patienten, die an einem sogenannten Lipödem leiden, müssen nicht übergewichtig sein. Ein Lipödem kann durchaus auch bei schlanken Personen auftreten.

Primär beinhaltet der Behandlungsplan bei der Lipödem-Therapie konservative Maßnahmen, die die Beschwerden und Symptome lindern sollen. Doch es gibt mit der Fettabsaugung (Liposuktion) auch eine operative Lösung, die auf eine dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Personen abzielt.

Lipödem – was ist das?

Anders als oftmals angenommen, handelt es sich beim Lipödem nicht um eine Folge von Übergewicht (Adipositas). Stattdessen bezeichnet das Lipödem eine krankhafte Fettverteilungsstörung, die das Unterhautfettgewebe betrifft.

Meist zeigt es sich an den Ober- und Unterschenkeln sowie im Bereich der Hüfte. Teilweise kann es auch an den Armen auftreten, während Rumpf, Füße und Hände in der Regel schlank beziehungsweise unbeeinflusst bleiben. Lipödeme treten immer symmetrisch auf. Daher sind immer beide Beine oder Arme betroffen.

Wodurch tritt ein Lipödem auf?

Die genauen Ursachen für Lipödeme sind nicht eindeutig geklärt. Da fast ausschließlich Frauen an der Fettverteilungsstörung erkranken, gehen Mediziner von einer hormonellen Ursache aus.

Auch der Fakt, dass sich Lipödeme häufig in Zeiten einer hormonellen Umstellung (z. B. Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) bilden, verstärkt diese Annahme. Zudem scheint die Neigung zu Lipödemen genetisch bedingt zu sein.

Typische Symptome beim Lipödem:

  • Symmetrische Schwellungen an den Beinen/Armen
  • Berührungs- und Druckschmerz
  • Neigung zu Hämatomen
  • „Schwere“ Beine nach langem Stehen/Sitzen
  • Neigung zu Besenreisern
  • Weiche, „knotige“ Haut
  • Hautdellen

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Lipödem gibt es?

Zu den wesentlichen Bestandteilen der Lipödem-Therapie gehört das regelmäßige Tragen von medizinscher Kompressionskleidung. Die Kompressionstherapie hat zum Ziel, dass sich das Lipödem nicht weiter ausbreitet oder verschlimmert.

Durch den ständigen, gleichmäßigen Druck werden die Schwellungen und damit verbundenen Schmerzen reduziert. Nach Möglichkeit sollten die Kompressionsstrümpfe täglich angelegt werden. Sportliche Betätigung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung tragen ebenfalls zum Therapieerfolg bei.

Die Behandlung wird meist durch eine Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) ergänzt. Manuelle Lymphdrainagen mit anschließender Kompression sorgen dafür, dass die Flüssigkeit aus dem Gewebe gedrückt wird.

Lipödem-Therapie
Behandlung von Lipödem

Zudem können physiotherapeutische sowie psychologische Behandlungsangebote in den individuellen Therapieplan integriert werden. Denn auch der seelische Leidensdruck, unter dem die Patienten leiden, ist häufig nicht zu unterschätzen beziehungsweise nicht zu vernachlässigen.

Dr. med. Hamid Joneidi Jafari
Bochum, Nordrhein-Westfalen
Kianoush Zadeh, M.D.
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Dr. Dr. Philipp Winterhalder
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Lörrach, Baden-Württemberg

Lipödem-Behandlung mithilfe der Liposuktion

Lipödeme sind bisher leider nicht heilbar. Die genannten konservativen Behandlungsschritte können gemeinhin dafür sorgen, dass sich das Lipödem nicht verschlimmert, sie können es aber nicht dauerhaft entfernen. Zudem müssen sie regelmäßig angewendet werden, um die gewünschte Reduzierung der Symptome und Beschwerden zu erzielen.

Die Fettabsaugung (Liposuktion) setzt hingegen an der Ursache des Lipödems an – an den krankhaft veränderten Fettzellen. Der Eingriff findet in der Regel unter Vollnarkose statt und dauert je nach Größe des zu behandelnden Areals und der gewählten Technik durchschnittlich ein bis drei Stunden.

Über winzige Hautschnitte führt der Ästhetisch-Plastische Chirurg eine feine Kanüle in den Körper ein und saugt die entsprechenden Fettzellen ab. Auf diese Weise lässt sich in den meisten Fällen auch die Körpersilhouette harmonisch konturieren. Die Hautschnitte müssen in der Regel nicht vernäht werden, sondern verheilen selbstständig.

Welche Methode der Liposuktion bei Lipödem für Sie die beste ist und was nach der Lipödem-Behandlung zu beachten gilt, können Sie in dem nächsten Artikel von Herrn Prof. Dr. Laszlo Kovacs lesen.

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