Lipodystrophie als Folge der HIV Therapie
Die zuletzt genannte Störung wird auch als Lipatrophie bezeichnet. Im Laufe der Zeit kann es auch zu einem Anstieg der Blutfettwerte und der Ausbildung einer Insulinresistenz bis hin zum Diabetes kommen.
Als Hintergrund für die Erkrankung werden verschiedene Mechanismen diskutiert, die die Erkrankung HIV selbst, immunologische Störungen und bestimmte antivirale Medikamente umfassen.
Im Rahmen der Therapie von HIV mit NRTI`s (Nukleosidische Reverse Transkriptaseinhibitoren) wird eine Schädigung der Mitochondrien diskutiert.
Behandlungsoptionen
Die Patienten mit Lipodystrophie haben einen hohen Leidensdruck, da Sie durch Ihr Erscheinungsbild oft ausgegrenzt werden. Für die Therapie unerwünschter Fettansammlungen im Nackenbereich bietet sich die Fettabsaugung als wichtige Therapieoption an.
Für die Lipatrophie im Gesicht müssen dermale Filler mit langer Haltbarkeit herangezogen werden. Durch geschickte Injektionstechnik ist es möglich, das verschwundene Fettgewebe im Mittelgesicht so zu ersetzen, dass nahezu normale Verhältnisse hergestellt werden können. Dazu sind meist mehrere Sitzungen notwendig.
Die Eingriffe werden in Lokalanästhesie durchgeführt und von den Patienten gut toleriert. Man kann hier resorbierbare oder auch permanente dermale Filler einsetzen.
Bei den resorbierbaren Produkten werden Hyaluronsäureprodukte mit besonders hoher Viskosität wie z.B. Sub Q oder Voluma eingesetzt. Radiesse, ein Filler auf der Basis von Hydroxylapatitmicrosphären zeigt hier auch gute Ergebnisse.
Effekt der Behandlung
Für Patienten, die einen bleibenden Effekt wünschen, steht Bio-alcamid, ein Präparat mit guter Verträglichkeit zu Verfügung. Die Injektionstechniken bei den eingesetzten Fillern sind durchaus anspruchsvoll und unterscheiden sich grundlegend von der der Faltenunterspritzung.
Die Patienten sollten zum Schutz vor Infektion des Implantates auch für einige Tage Antibiotika einnehmen. Die Haltbarkeit bei den resorbierbaren Fillern beträgt ca. 9-15 Monate. Danach muss eine weitere Sitzung zur Auffüllung erfolgen.
Bei richtiger Injektionstechnik sind die Effekt der nicht abbaubaren Filler dauerhaft. Allerdings kann es durch Alterungserscheinungen zu einem weiteren Schwund des tiefer liegenden Gewebes kommen, so dass nach Jahren weitere Feinkorrekturen notwendig werden können.
Bei der Behandlung von Patienten mit Lipodystrophie ist es besonders wichtig auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Da immer größere Mengen an Fillern implantiert werden müssen, erfordert dies einen sicheren Umgang mit den Injektionstechniken, die sich je nach Präparat unterscheiden können.
Der Patient sollte bei der Auswahl des Behandlers also darauf achten, dass hier umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit den jeweilig ausgesuchten Materialien vorliegen.
Bei korrekter Durchführung lassen sich auch bei ausgeprägten Befunden sehr gute Füllungseffekte erzielen, die es den Patienten ermöglichen wieder am sozialen Leben teilzunehmen und sich integriert zu fühlen. Der psychische Druck, der auf den Patienten lastet kann so deutlich gemindert werden.