Habe ich ein Lipödem? Wir erklären typische Merkmale & Symptome

Habe ich ein Lipödem? Wir erklären typische Merkmale & Symptome
Erstellt am 21.02.2025 · Aktualisierung: 21.02.2025

Was ist ein Lipödem?

Eine Fettverteilungsstörung: Im Gegensatz zu Übergewicht bzw. Adipositas, bei dem sich Fettzellen gleichmäßig im ganzen Körper vermehren, sind beim Lipödem bestimmte Körperregionen, meist Beine und Arme, von einer übermäßigen Fettansammlung betroffen.

Nicht nur ein kosmetisches Problem: Das Lipödem ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einem erheblichen Leidensdruck verbunden sein kann.

Aufgrund oft noch fehlender Aufklärung und Unwissenheit in der Gesellschaft und sogar bei Ärzten, sind viele Frauen meist jahrelang im Unklaren darüber, dass sie tatsächlich eine Krankheit haben, nämlich ein Lipödem. Nach Jahren vergeblicher Diäten und Abnehmversuche, wird in vielen Fällen oft erst sehr spät ein Lipödem diagnostiziert.

Aus diesem Grund ist es uns als Lipödem-Spezialisten im THERESIUM äußerst wichtig, über diese weit verbreitete Krankheit aufzuklären und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, denn es gibt mehrere Anzeichen, die ein mögliches Lipödem erkennen lassen. Die richtige Diagnose sollte jedoch immer ein Experte vornehmen und dazu verschiedene Untersuchungen und Tests durchführen.

Das sind typische Symptome eines Lipödems

Schmerzen:

Druckempfindlichkeit: Bereits etwas Druck, leichte Stöße oder kleine Verletzungen können starke Beschwerden und Blutergüsse hervorrufen.

Spannungsgefühl: Die Schwellungen an den Beinen oder den anderen betroffenen Regionen verursachen in vielen Fällen ein starkes und sehr unangenehmes Spannungsgefühl.

Schweregefühl: Betroffene beklagen häufig ein anhaltendes Schweregefühl in den Beinen, welches im Laufe des Tages – vor allem nach längerem Stehen oder Sport – schlimmer wird.

Brennende Schmerzen: Die Fettansammlungen üben Druck auf das umliegende Gewebe und die Blutgefäße aus. Dieser Druck verursacht die typischen Lipödem-Schmerzen, die viele Patientinnen bspw. mit einem Muskelkater vergleichen.

Äußerliche Merkmale:

Ungleichmäßige Fettverteilung (z.B. Birnenform): Schmaler Oberkörper bzw. Rumpf bei gleichzeitiger überproportionaler Fettansammlung an den Extremitäten wie Hüfte, Oberschenkel, Knie und Unterschenkel. Auch die Arme können betroffen sein.

Dellen und Gruben in der Haut (Orangenhaut, zu unterscheiden von Cellulite): Während Cellulite eine rein kosmetische, angeborene Störung im Aufbau des Bindegewebes bei Frauen darstellt und keinen Krankheitswert besitzt, kommt es beim Lipödem aufgrund des krankhaft veränderten knotigen Fettgewebes zu den typischen Beschwerden.

Vermehrt auftretende blaue Flecke: Blaue Flecken (Hämatome) treten bei einem Lipödem besonders häufig auf, weil im Verlauf der Erkrankung die Blutgefäße durchlässiger werden.

Weitere Symptome:

Müde und schwere Beine: Zu den Beschwerden bei Lipödem gehören auch schwere Beine. Diese sind bedingt durch Wasserretentionen, die zu Schwellungen führen.

Bewegungseinschränkungen: Das Lipödem kann auch zu erheblichen Bewegungseinschränkungen in den Beinen führen. Dies wiederum bedingt, dass Betroffene weniger aktiv sind, was langfristig u. a. das Arthroserisiko bspw. in den Hüftgelenken erhöht.

Kälteempfindlichkeit: Vom Lipödem betroffene Areale sind sehr kälteempfindlich und durch Defizite bei der Durchblutung oftmals blasser als nicht betroffene Bereiche.

Psychische Belastungen durch die Erkrankung: Die chronischen Schmerzen und körperlichen Einschränkungen, die mit einem Lipödem einhergehen, tragen erheblich zur emotionalen Belastung bei. Diese Dauerbelastung erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.

Lipödem oder Übergewicht?

Frauen, die von einem Lipödem betroffen sind, haben nicht selten aufgrund der fortschreitenden Fettverteilungsstörung auch mit Übergewicht zu kämpfen. Doch es ist durchaus wichtig, klassisches Übergewicht von einer Lipödemerkrankung zu unterscheiden, um eine bestmögliche Behandlung für die entsprechende Indikation zu finden.

Unterschiede: Während beim Übergewicht die Fettzellen überall im Körper relativ proportional vergrößert sind, vermehren und vergrößern sich beim Lipödem die Fettzellen nur in bestimmten Regionen. Beim Lipödem geschieht dies auf dem Boden genetischer und hormoneller Veränderungen, währenddessen sich beim Übergewicht die Fettzellen überwiegend aufgrund einer Fehlernährung, oftmals im Zusammenhang mit mangelnder Bewegung vergrößern. Da zum einen das schmerzhafte Lipödem-Fett einen aktiven Lebensstil unterdrückt und zum anderen die Fettzellen beim Übergewicht u. a. auch hormonaktiv sind, bedingen sich beide Gegebenheiten sehr ungünstig. Viele Lipödem-Patientinnen sind daher zusätzlich von einer Adipositas betroffen.

Diagnostik: Um eine genaue Diagnose zu stellen, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Eine schriftliche Diagnose stellen in der Regel Fachärzte wie Phlebologen oder Lymphologen.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?

Therapieoptionen: Je früher ein Lipödem erkannt wird, desto besser und schneller können die Symptome behandelt und weitere Komplikationen verhindert werden. Da das Lipödem eine chronische, sprich fortschreitende Erkrankung ist, sollte so früh wie möglich eine entsprechende Therapie begonnen werden, um die weitere Ausprägung so gut es geht auszubremsen.

Verbesserung der Lebensqualität: Eine frühzeitige Therapie kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Die fortschreitende Erkrankung kann Betroffene in ihrem Alltag enorm einschränken und auch zur psychischen Belastung werden. Man kann die Krankheit zwar nicht heilen, jedoch Symptome und die weitere Ausprägung durch verschiedene Maßnahmen lindern, was Betroffene wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen kann.

Die Stadien des Lipödems

Um die Struktur des Gewebes und die Textur der Haut zu beschreiben, wird ein Lipödem in drei Stadien eingeteilt. Durch einen Tastbefund sowie anhand der Hautoberfläche erfolgt eine Klassifizierung des Schweregrades.

Im Stadium I besteht eine glatte Hautoberfläche ohne Unregelmäßigkeiten.

Das Stadium II ist durch eine unebene, überwiegend wellenartige Hautoberfläche (Matratzenhaut) gekennzeichnet.

Im Stadium III besteht eine ausgeprägte Umfangsvermehrung mit überhängendem Fettgewebe (sog. Wammen).

Bereits ab Stadium I und noch mehr in den späteren Stadien ließ sich durch Untersuchungen eine zunehmende Beeinträchtigung der Lymphgefäßtransportkapazität nachweisen, was im Verlauf auch zu einem sekundären Lymphödem führen kann.

In Abhängigkeit davon, welche Regionen vom Lipödem betroffen sind, lassen sich neben den Stadien noch verschiedene Typen abgrenzen. Grundsätzlich sind die Beschwerden der Betroffenen komplett losgelöst von der optischen Stadieneinteilung.

Mögliche Auslöser für ein Lipödem

Da überwiegend Frauen vom Lipödem betroffen sind und die Krankheit insbesondere bei hormonellen Veränderungen wie in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren auftritt, wird das weibliche Hormon Östrogen auf dem Boden einer genetischen Veranlagung für die Vermehrung und Vergrößerung von Fettzellen verantwortlich gemacht.

Wie kann das Lipödem behandelt werden?

Da ein Lipödem nicht ursächlich geheilt werden kann, zielt die Therapie darauf ab, die Symptome zu bessern und eine weitere Zunahme der Fettansammlungen zu verlangsamen.

Eine Kompressionstherapie, im fortgeschrittenen Stadium die manuelle Lymphdrainage, Sport und Bewegung sind zentrale Bestandteile der konservativen Therapie.

Die operative Therapie im Sinne einer Liposuktion stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, das Lipödem dauerhaft und nachhaltig zu therapieren. Beispielsweise mittels schonender PAL-Liposuktion werden die krankhaft vermehrten, überschüssigen Fettzellen abgesaugt und so neben einer langfristen Beschwerdereduktion auch ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis erzeugt. Bei absehbarer Hauterschlaffung kann mittels schonender Renuvion-Plasmastraffung die Haut in derselben OP ohne neue Narben gestrafft werden.

Fazit

Das Lipödem ist eine komplexe Erkrankung, die eine professionelle und individuelle Behandlung erfordert. Wenn Sie vermuten, an einem Lipödem zu leiden, empfehlen wir Ihnen einen auf Lipödem spezialisierten Facharzt aufzusuchen.

Im THERESIUM bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung, Untersuchung und Aufklärung rund um das Thema Lipödem. Zudem erstellen wir Ihnen einen persönlichen Therapieplan zur operativen Behandlung des Lipödems und begleiten Sie vollumfänglich mit all unserer jahrelangen Expertise auf Ihrer Lipödem-Reise.

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