Drainagefreie Bauchdeckenstraffung: US-Studie belegt Vorteile für Patienten

Drainagefreie Bauchdeckenstraffung: US-Studie belegt Vorteile für Patienten
Dr. med. Friedemann Ruß ist leitender Arzt in der Parkklinik in Karlsruhe. Sein Behandlungsspektrum der ästhetisch plastischen Chirurgie beinhaltet gesichtschirurgische wie körperformende Eingriffe.
Erstellt am 4.03.2014 · Aktualisierung: 9.03.2021

Von Dr. med. Friedemann Ruß, Leiter der Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe

Als von einer Technik berichtet wurde, durch die Abdominoplastiken auch ohne den Einsatz von Drainagen sicher durchgeführt werden können war mein Interesse geweckt. Ermöglicht wird dies durch den neuartigen chirurgischen Klebstoff „TissuGlu“.

Bauchdeckenstraffungen sind große Weichteileingriffe, bei denen große Wundflächen entstehen, die miteinander verheilen müssen. Der lysinbasierte Kleber setzt genau hier an und sorgt für eine feste Verbindung zwischen den Gewebeschichten. Dadurch werden Hohlräume minimiert und es kommt gar nicht erst zu größeren zusammenhängenden Flüssigkeitsansammlungen, die einer Ableitung bedürfen. Als TissuGlu 2011 in Europa zugelassen wurde, gehörte ich zu den ersten, die diesen chirurgischen Kleber einsetzten. Hiermit bot sich erstmals eine echte Alternative zum Einsatz von Drainagen.

Seitdem habe ich fast alle Bauchdeckenstraffungen ohne den Einsatz von Drainagen durchgeführt. Alle Eingriffe, die ich mit der neuen, drainagefreien Methode vorgenommen habe, sind komplikationslos verlaufen. Auch bei Patienten, die eine Straffung aufgrund eines höheren Gewichtsverlustes durchführen ließen, habe ich TissuGlu eingesetzt. Mittlerweile kommen Patienten sogar gezielt zu mir, weil ich die Bauchdeckenstraffung ohne Drainagen anbiete. Umfassende Studien, die im Herbst vorgestellt wurden, haben nun noch einmal den großen Nutzen dieser Methode sehr anschaulich belegt.

bricho An mehreren amerikanischen Zentren für Ästhetisch-Plastische Chirurgie konnte nicht nur die Sicherheit und klinische Wirksamkeit des Klebers nachgewiesen werden. Es bestätigte sich auch, was meine praktische Erfahrung gezeigt hatte: Durch den Verzicht auf Drainagen und den Einsatz des Klebers bildet sich weniger Wundflüssigkeit und die Wahrscheinlichkeit, dass postoperative Eingriffe wegen Drainagen, der Drainagenwunden oder zum Wundmanagement notwendig werden, ist signifikant geringer als bei Patienten, die alleine mit der herkömmlichen Drainagetechnik behandelt wurden.

Aber was für den Patienten selbst vielleicht noch wichtiger erscheint: Patienten, die sich einer Bauchdeckenstraffung mit TissuGlu und ohne den Einsatz von Drainagen unterzogen, konnten schneller wieder ihren gewohnten Alltagsaktivitäten nachgehen. Damit kann der Klebstoff sehr zur Verbesserung der persönlichen Lebensqualität nach einer Operation beitragen.

Dr. med. Friedemann Ruß ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und leitet die Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe. Weitere Informationen zu TissuGlu, Kontraindikationen, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen finden Sie unter www.coheramed.de.

Dr. med. Hamid Joneidi Jafari
Bochum, Nordrhein-Westfalen
ÄSTHETIK Villa Kraft
Bad Wildungen, Hessen
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