Brazilian Butt Lift - ästhetisch vergrößernde Gesäßmodellierung mit Eigenfett
Was ist ein Brazilian Butt Lift?
Wenn auch heute in unseren westlichen Gesellschaften mit ihren mainstreamartig gesteuerten Modetrends die weibliche Gesamterscheinung mitunter oft relativ maskulin determiniert ist, so sind die natürlichen Rundungen der weiblichen Körpersilhouette nach wie vor Ausdruck femininer Attraktivität.
Dabei kommt der ästhetischen Erscheinung einer gut geformten proportionierten Gesäßregion eine zentrale Rolle zu, was sich im Zuge der Selbstverwirklichung der Frau in unserem Kulturkreis in dem zunehmend geäußerten Wunsch nach einer selbstbestimmten Körperformung widerspiegelt.
Das überzeugende Konzept des Brazilian Butt Lifts besteht in diesem Zusammenhang in der Kombination einer korrigierenden Liposuktion (Fettabsaugung) im Bereich verschiedener Körperregionen mit einem Eigenfetttransfer in die zentrale Gesäßregion. Die moderne ästhetische Chirurgie ist hierbei in der Lage sowohl die Gesäßsilhouette entscheidend zu verändern als auch bestehende natürliche Problemzonen in der gleichen operativen Sitzung dauerhaft zu optimieren.
Grundformen bei einem Brazilian Butt Lift
Aus anatomischer Perspektive können nach Mendieta für die Gesäßregion prinzipiell vier unterschiedliche Grundformen, die das individuelle operative Vorgehen beim Brazilian Butt Lift entsprechend bestimmen, unterschieden werden:
- quadratisch (ca.40 % )
- rund (ca.30 % )
- V-Form (ca.15 % )
- A-Form (ca.15 % )
Voraussetzungen für ein Brazilian Butt Lift und mögliche Operationstechniken
Voraussetzungen
Der Eingriff des Brazilian Butt Lift ist grundsätzlich bei beiden Geschlechtern möglich, wenn auch die erheblich größere Nachfrage seitens der Frauen besteht und speziell die runde Form als ästhetische Wunschsilhouette gilt.
Obgleich in bestimmten anatomischen Situationen bereits eine konturierende Liposuktion in der glutealen Umgebung zu einer deutlichen ästhetischen Optimierung der Gesäßsilhouette führen kann, schließt der Begriff des Brazilian Butt Lifts im engeren Sinne doch einen im selben Eingriff durchgeführten Eigenfetttransfer in den Bereich der Gesäßregion mit ein.
Hierzu muss das zu implantierende Fett in der Regel aus mehreren bestehenden Problemzonen gewonnen werden was voraussetzt, dass entsprechende Fettvolumina z.B. in den Bereichen Hüften, Bauchregion, Oberschenkel, Oberarme oder Rücken verfügbar sind.
Das aus diesen Regionen gewonnene Eigenfett muss um eine hohe Angehrate der sehr fragilen Fettzellen am Implantationsort zu erreichen durch eine möglichst schonende Entnahmetechnik gewonnen und für die Implantation vorbereitet werden.
Techniken
Dabei sind derzeit verschiedene Techniken und Abläufe der Eigenfettgewinnung und Aufarbeitung im Gebrauch, ohne dass bisher ein definitiver methodischer “Goldstandard” besteht. Zwei Punkte sind für das Ergebnis der Eigenfetttransplantation allerdings von entscheidender Bedeutung: zum einen eine möglichst niedrige Komplikationsrate des Eingriffs insgesamt und zum anderen eine dauerhafte Volumenerhaltung in der Empfängerregion.
Um ein gutes (dauerhaftes) Ergebnis zu erreichen, muss der Fetttransfer mit speziellen feinkalibrigen stumpfen Kanülen von verschiedenen definierten Injektionspunkten aus streng subkutan in mehreren Ebenen erfolgen. Dies geschieht mit der sogenannten “retrograden Technik” durch die Übertragung einer Vielzahl möglichst feiner Einzelfetttröpfchen unter Vollnarkose. |
Mögliche Risiken eines Brazilian Butt Lifts
In den USA und international hat sich die Nachfrage nach dem körperkonturierenden Eingriff des Brazilian Butt Lift in den letzten Jahren deutlich gesteigert.
Mit den steigenden OP-Zahlen kam es auch zu häufigeren Berichten über Fettembolien, wobei sich inzwischen ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Komplikationen und der Eigenfettinjektion abzeichnet, wenn diese in die Gesäßmuskulatur erfolgt.
Daher hat die ISAPS (International Society of Plastic Surgery) bereits 2018 eine Warnung vor Fettimplantationen in die Gesäßmuskulatur ausgesprochen, d.h. der Eigenfetttransfer muss zur sicheren Durchführung des Eingriffs stets streng in den subkutanen Gesäßbereich erfolgen, um entsprechende Komplikationen zu vermeiden.
Unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge ist die Komplikationsrate beim Brazilian Butt Lift gering, wobei postoperative Ödeme und lokale Schwellungen sowie gelegentlich auch subkutane Einblutungen mit örtlichen Gewebeverhärtungen beobachtet werden, die sich aber mit der Zeit zurückbilden und ggf. unter Ultraschallkontrolle abpunktiert werden können.
Postoperative Phase nach einem Brazilian Butt Lift
In der postoperativen Phase sind bestimmte Gesichtspunkte zu beachten. So ist es wichtig ca. 2 Wochen in Bauchlage zu schlafen und für ca. weitere 4 Wochen ein geeignetes (möglichst ringförmiges) passendes Sitzkissen bzw. einen zentral passend ausgeschnittenen Campingstuhl zu benutzen, um punktuellen Druck auf die Gesäßregion zu vermeiden. Ebenso muss ein speziell konzipiertes Kompressionsmieder für 3- 4 Wochen getragen werden.
Lokale Wärmeanwendungen, Saunabesuche und intensive sportliche Aktivitäten müssen ebenfalls für mindestens 4 Wochen unterbleiben, ebenso deutliche Gewichtsschwankungen, da erfahrungsgemäß insbesondere bei Gewichtsabnahmen das frisch implantierte Eigenfett als erstes abgebaut wird.
Das operative Ergebnis des Brazilian Butt Lifts sollte sich in seiner Zielrichtung insgesamt nicht ausschließlich an der reinen Volumenvergrößerung des Gesäßes orientieren, sondern speziell auch an der sogenannten “waist to hip ratio”, dem Verhältnis des Taillenumfangs zum Hüftumfang, d.h. an einer Veränderung der Gesamtkörperproportion. Dies sollte die Grundphilosophie eines ästhetisch orientierten Brazilian Butt Lift sein.