Bauchdeckenstraffung: Schneller wieder fit durch chirurgischen Kleber

Bauchdeckenstraffung: Schneller wieder fit durch chirurgischen Kleber
Dr. med. Friedemann Ruß ist leitender Arzt in der Parkklinik in Karlsruhe. Sein Behandlungsspektrum der ästhetisch plastischen Chirurgie beinhaltet gesichtschirurgische wie körperformende Eingriffe.
Erstellt am 2.07.2013 · Aktualisierung: 9.03.2021

Dr. med. Friedemann Ruß, Plastischer Chirurg und Chef der Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe (http://www.plastische-chirurgie-ka.de/), verwendet bei der Bauchdeckenstraffung einen chirurgischen Kleber. Mit diesem verklebt er die mehrere Handflächen große entstandene Wundhöhle auf der Bauchwand, anstatt wie bisher üblich mit eingebrachten Saugdrainagen auf eine spontane Verklebung der Gewebeschichten zu hoffen. Er hat beobachtet, dass seine Patienten schneller die gewohnte Mobilität wieder erlangen und Krankenbett und Klinik früher verlassen. Im Interview mit Estheticon erläutert er die Details der Methode.

Interview mit Dr. med. Friedemann Ruß

Für wen eignet sich eine Bauchdeckenstraffung?

Der Eingriff eignet sich bei allen Patienten, bei denen ein größerer Bauchhautüberschuss vorliegt. Meist sind dies Patientinnen nach mehreren Geburten oder aber auch Patienten, die infolge einer Diät oder eines eingebrachten Magenbandes oder aber einer Schlauchmagenbildung stärker an Gewicht abgenommen haben.

Warum verwenden Sie für den Eingriff einen chirurgischen Klebstoff?

bricho

Operationen wie eine Bauchdeckenstraffung, bei denen größere Gewebeflächen miteinander verheilen müssen, bergen immer das Risiko, dass Hohlräume verbleiben, in denen sich dann Blut, Wund- und Lymphflüssigkeit ansammelt. Um diese Flüssigkeit abzuleiten, werden bislang normalerweise am Ende der Operation Saugdrainagen eingelegt. Solange diese Drainagen liegen, kann der Patient praktisch nicht aus der Klinik entlassen werden. Leider bilden sich auch nach dem Ziehen dieser Drainagen häufig erneut Flüssigkeitsansammlungen – sogenannte Serome, die ein Verkleben der Wundflächen verhindern. Sie verzögern dann durch häufiger durchzuführende Punktionen den Heilungsprozess. Durch den chirurgischen Kleber TissuGlu wird die Notwendigkeit des Einsatzes von Drainagen stark reduziert und auf wenige spezielle Ausnahmesituationen beschränkt.

Wie kann ein Klebstoff die Drainagen ersetzen?

Der Klebstoff ist eigentlich kein Ersatz. Er bekämpft vielmehr die Ursachen, dass Drainagen überhaupt benötigt werden. Die Wirkung ist dabei recht einfach: TissuGlu (http://www.coheramed.de/) verbindet die Gewebeschichten zum Ende der Operation und sorgt so dafür, dass weniger und allenfalls kleinere Hohlräume verbleiben. Dies wirkt der Bildung von Seromen entgegen und die natürliche Verklebung und Wundheilung wird unterstützt. Dementsprechend können die Patienten dann auch früher aus der Klinik entlassen werden.

TissuGlu Applicator
TissuGlu-Applikator

Seit wann benutzen Sie den chirurgischen Kleber?

Ich benutze TissuGlu seit 2011 und bin von seiner Wirksamkeit absolut überzeugt. Alle Eingriffe, die ich damit durchgeführt habe, sind gut verlaufen. Die Patienten konnten tatsächlich nach nur einer Nacht meine Klinik wieder verlassen und im weiteren Verlauf kam es zu keinerlei Problemen. Ein weiterer Vorteil des Klebers ist, dass er sich in Bestandteile zersetzt, die der Körper nach einiger Zeit abgebaut hat, ganz ähnlich wie bei vielen Nahtmaterialien.

Noch eine kurze Frage zu den Kosten.

Patienten, die die Kosten für eine ästhetische Bauchdeckenstraffung selber tragen, müssen mit Mehrkosten von 470€ bei Einsatz des Klebers rechnen. Auch im Kassensektor sind die Klinikentgelte bisher ohne TissuGlu kalkuliert und müssten bei Wunsch danach von den Patienten selber übernommen werden. Ich meine jedoch, wenn einem im Nachgang dadurch aufwändige und teilweise schmerzhafte Nachbehandlungen erspart bleiben, ist diese Investition allemal lohnenswert.

Kontraindikationen, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen finden Sie unter www.coheramed.de

Von Dr. med. Friedemann Ruß, Leiter der Parkklinik - Ästhetisch Plastische Chirurgie in Karlsruhe

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