Wie werden Fremkörper, Knoten oder Granlome asu der Lippe entfernt?

Dr. Sawatzki, erfahrener Experte für Kopf- und Halsästhetik, bietet Facelifts, Nasen- und Lidkorrekturen sowie minimal-invasive Behandlungen an. Beeindruckende Ergebnisse durch höchste Fachkompetenz.
Erstellt am 3.02.2025 · Aktualisierung: 3.02.2025

Die Entfernung von Fremdkörpern aus der Lippe ist eine anspruchsvolle Aufgabe in der ästhetischen oder rekonstruktiven Medizin. Insbesondere in Fällen von misslungenen Filler-Injektionen, permanenten Implantaten oder unerwünschten Substanzen erfordert die Behandlung ein hohes Maß an Präzision und Fachkenntnis. Der Ablauf und die Vorgehensweise variieren je nach Art des Fremdkörpers, seiner Lokalisation und dem Zustand des umliegenden Gewebes.

Hyaluronsäure ist der häufigste temporäre Filler, der in die Lippen injiziert wird. In den meisten Fällen wird sie vom Körper nach 6–18 Monaten vollständig abgebaut. Wenn jedoch ein ästhetisch oder funktional unbefriedigendes Ergebnis vorliegt, kann Hyaluronsäure gezielt aufgelöst werden. Die häufigste Methode ist die enzymatische Auflösung durch Injektion von Hyaluronidase, einem Enzym, das Hyaluronsäure in ihre Bestandteile zerlegt. Die Ergebnisse sind meist innerhalb von 24–48 Stunden sichtbar, mit einer deutlichen Reduktion des Volumens. Dieses Verfahren ist nicht-invasiv und erfordert nur minimalen Aufwand. Allerdings kann Hyaluronidase auch körpereigene Hyaluronsäure angreifen, was zu einem vorübergehenden Volumenverlust in der Lippe führen kann.

Permanente Filler wie Silikonöl oder PMMA (Polymethylmethacrylat) sind nicht resorbierbar und können Komplikationen wie Verhärtungen, Knötchenbildung, Migration des Materials oder entzündliche Reaktionen hervorrufen. Die Entfernung dieser Materialien erfolgt in der Regel chirurgisch. Bei kleineren Mengen kann eine punktuelle Exzision der betroffenen Stellen unter Lokalanästhesie durchgeführt werden. Bei größeren Mengen ist eine Eröffnung der Lippe durch einen präzisen Schnitt erforderlich, um das Material sichtbar zu machen und gezielt zu entfernen. Vor der Operation kann der Einsatz von Ultraschall oder MRT helfen, die genaue Lage und Menge des Materials zu bestimmen. In einigen Fällen können Laser oder minimal-invasive Techniken den Zugang erleichtern. Da permanente Filler oft mit dem umliegenden Gewebe verwachsen, gestaltet sich die Entfernung schwieriger, und es besteht ein erhöhtes Risiko für Narbenbildung oder Deformationen der Lippenform.

Biostimulierende Filler wie Polymilchsäure oder Radiesse fördern die körpereigene Kollagenproduktion und sind biologisch abbaubar. Dennoch kann ihre Entfernung problematisch sein, insbesondere wenn es zu Knotenbildung oder Verhärtungen kommt. Eine mögliche Behandlungsoption ist die Injektion von Steroiden wie Triamcinolon, um die Entzündung zu reduzieren und Knötchen aufzulösen. In hartnäckigen Fällen oder bei ausgeprägten Fibrosierungen kann eine operative Entfernung notwendig sein. Da Polymilchsäure die Kollagenbildung anregt, ist eine vollständige Entfernung schwierig, da die Veränderung im Gewebe nicht rückgängig gemacht werden kann.

Eigenfett, das im Rahmen eines Lipofillings in die Lippen injiziert wurde, integriert sich teilweise in das Gewebe. Falls das Ergebnis unbefriedigend ist oder Komplikationen wie unregelmäßige Fettablagerungen auftreten, kann eine Entfernung problematisch sein. In seltenen Fällen kann eine feine Fettabsaugung eingesetzt werden, um überschüssiges Fett zu entfernen. Bei lokalisierten Fettansammlungen ist eine chirurgische Exzision möglich. Da Eigenfett sich mit dem umliegenden Gewebe verbindet, ist die Entfernung komplex, und Unregelmäßigkeiten können auftreten. In manchen Fällen kann ein erneutes Lipofilling helfen, die Form der Lippen zu korrigieren.

In einigen Fällen kann es bei Fremdmaterialien, insbesondere bei nicht zugelassenen Substanzen, zu einer Verkapselung oder Migration in das umliegende Gewebe kommen. Solche Fälle erfordern eine individuelle, oft chirurgische Behandlung. Eine gründliche Voruntersuchung mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT ist notwendig, um die genaue Position und Ausdehnung der Fremdkörper zu bestimmen. Die Entfernung erfolgt in der Regel durch eine chirurgische Exzision, wobei auch das betroffene Gewebe entfernt wird. In schwerwiegenden Fällen kann eine Rekonstruktion der Lippe erforderlich sein. Solche Eingriffe erfordern oft mehrere Sitzungen, um ästhetisch ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Das Risiko für Infektionen oder Narbenbildung ist in diesen Fällen besonders hoch.

Unabhängig von der Methode zur Entfernung eines Fremdkörpers ist die Nachsorge entscheidend, um Komplikationen zu minimieren und das ästhetische Ergebnis zu optimieren. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören das Kühlen der behandelten Region zur Reduzierung von Schwellungen, die Anwendung von Antibiotika bei erhöhter Infektionsgefahr sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Zu den möglichen Risiken gehören Narbenbildung, Asymmetrien, verbleibende Fremdmaterialreste im Gewebe sowie Infektionen oder Entzündungen, insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung der jeweiligen Technik.

Die Entfernung von Fremdkörpern aus der Lippe ist ein komplexer Prozess, der stark von der Art des Fremdkörpers und den individuellen Gegebenheiten abhängt. Während resorbierbare Materialien wie Hyaluronsäure meist einfach aufgelöst werden können, erfordert die Entfernung permanenter oder eingewachsener Substanzen oft chirurgische Maßnahmen. Eine gründliche Voruntersuchung, eine individuelle Planung und eine fachgerechte Durchführung sind essenziell, um funktionale und ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

Anzeige

Die auf Estheticon.de erschienen Informationen ersetzen in keinem Fall den Kontakt zwischen Arzt und Patient. Estheticon.de übernimmt keinerlei Haftung für jedwede Aussagen oder Dienstleistungen.