Warum werden Unterspritzungen im Unterlidbereich nicht empfohlen?
Das jugendliche Aussehen hängt im Wesentlichen mit dem Augenbereich zusammen. Wer einen strahlenden Blick haben möchte, muss sich mit zunehmendem Alter um den Augenbereich entsprechend kümmern. Herr Dr. Amir Razzaghi aus der Rheinbogenklinik in Köln erklärt in dem Interview, warum er keine Unterspritzungen in dem Augenbereich empfiehlt und welche Behandlungsmöglichkeiten er eigentlich bevorzugt. Erfahren Sie in dem Artikel, was Sie für Ihre Lider tun können!
Herr Dr. Razzaghi, Sie sind ein erfahrener Plastischer Chirurg, der bereits viele Augenlidkorrekturen durchgeführt hat. Welche Eingriffe sind besonders gefragt?
Lidkorrekturen gehören auf jeden Fall zu den gefragtesten Eingriffen. In unserer Klinik werden Oberlid- als auch Unterlidkorrekturen auf täglicher Basis durchgeführt. Des Weiteren sind Brustkorrekturen jeglicher Art, von der Brustvergrößerung, über die Straffung aber auch Verkleinerung konstant stark gefragt. Ebenfalls aber auch Nasenkorrektur oder Bauchdeckenstraffung.
Werden Sie oft aufgrund nicht gelungener Unterlidunterspritzungen kontaktiert?
Immer wieder erhalte ich Anfragen von Patienten, welche unter den negativ-Folgen einer Unterlidunterspritzung leiden. Leider sind mir in diesen Fällen die Hände gebunden. Selbst Enzyme, welche die Hyaluronsäure auflösen, sind in dieser „No Touch Area“ nicht zu empfehlen, da dadurch auch das eigene Gewebe angegriffen werden kann.
Warum empfehlen Sie Unterspritzungen im Unterlidbereich nicht?
Die Haut ist im Bereich der Unterlider sehr sensibel und dünn. Werden hier Filler eingesetzt um Furchen und/oder Rillen zu behandeln, hat dies oftmals unschöne Folgen.
Irreversible Lymphstauungen oder Hyperpigmentierungen sind nur einige von Ihnen. Ich rate meinen Patienten von dieser Behandlung ab. Generell lassen sich Fältchen seitlich der Augenpartie sehr gut mit Botox behandeln.
Welche sind die Behandlungsmöglichkeiten der Unterlider und was sind die Vorteile?
Die effektivste Methode und meiner Meinung nach einzig bewährte, ist die chirurgische Korrektur der Unterlider bei vorhandenen Tränensäcken. Durch eine Muskelaufhängung erreichen wir eine maximale und dauerhafte Straffheit in dem Bereich der Unterlider und der Wangen.
Darüber hinaus wird eine schonende Entfernung der erschlafften Haut und des überschüssigen Fettgewebes in dem Augenbereich durchgeführt. Durch eine Unterlidstraffung erzielen wir ein frisches und jugendliches Aussehen und lösen auch das Problem der unangenehmen Tränensäcke.
Welche Behandlung der Lider wird in der Rheinbogenklinik bevorzugt?
Je nach Ausgangssituation ist eine chirurgische Straffung der Oberlider zu bevorzugen. Die Augen wirken durch diesen „kleinen“ Eingriff offener. Schon kurze Zeit nach diesem ambulanten Eingriff ist das Ergebnis ein wesentlich jünger, frischer und erholteres Aussehen.
Wie wird die Operation durchgeführt? Ist eine Vollnarkose notwendig?
Nein, eine Vollnarkose ist für eine Oberlidkorrektur nicht notwendig – aber auf Wunsch der Patienten natürlich möglich. Eine Korrektur der Oberlider lässt sich sehr gut in lokaler Betäubung durchführen. Auf Wunsch ist auch eine zusätzliche leichte Sedierung möglich, die sich bei sehr aufgeregten Patienten anbietet. Man kann die beiden Eingriffe sowohl im Einzelnen, als auch in Kombination durchführen.
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Ist das Ergebnis der Oberlidkorrektur dauerhaft?
Diese Frage lässt sich nicht klar bejahen. Durch die Oberlidkorrektur schenke ich meinen Patienten ein jüngeres Aussehen welches immer sichtbar sein wird. Dennoch altert das Gewebe auf natürliche Art weiter. Das bei der OP entstandene Ergebnis bleibt demnach nicht ein Leben lang „starr“ erhalten, wohl jedoch die durch den Eingriff erreichte Verjüngung.
Zudem bestehen Unterschiede in der OP-Technik. Wichtig ist, dass im Zuge der OP nicht nur die überschüssige Haut am Oberlid, sondern ebenfalls das darunter liegende Fettgewebe entfernt wird und die Lidfalte modelliert. Nur so wird ein langanhaltendes Ergebnis erreicht.
Welche Nachsorge ist nach der Unterlidstraffung zu empfehlen?
Die Augen werden nach dem Eingriff natürlich erst mal anschwellen. Eine Woche danach werden die Fäden und Pflaster entfernt. In der Regel sind meine Patienten nach ca. 7-10 Tagen wieder gesellschaftsfähig.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollten sich die Patienten schonen, nicht lesen, nicht fernsehen und eine Sonnenbrille tragen, um direkte UV-Einstrahlung zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass die Augen zuhause gut gekühlt werden. Die haushaltsüblichen Gelkissen sind jedoch nicht optimal dafür geeignet.
Ich empfehle meinen Patienten die Augen mit Tiefkühlerbsen zu kühlen, die in einen Gefrierbeutel gefüllt und mit einer darunterliegenden Kompresse aufgelegt werden. Aufgrund ihrer Form passen sich diese nämlich optimal der Augenhöhle an. Nach drei bis sechs Monaten ist die Schwellung abgeklungen und das Resultat sichtbar.