Projektion der Nase, Länge der Nasenbasis
Legt man parallel zu den drei Ebenen der Nase eine Gerade, bilden die drei Linien an ihren Schnittpunkten ein Dreieck, das idealerweise gleichschenkelig ist(siehe Illustration). Die Form dieses Dreiecks ist bei der Normalansicht eines Menschen natürlich nicht erkennar (wann betrachtet man eine Nase schonvon unten …), deswegen besteht aufgrund unschöner oder dysproportionierter Nasendreiecke grundsätzlich kein ästhetisch-chirurgischer Handlungsbedarf.Niemals wird ein seriöser Plastischer Chirurg einem Patienten die Korrektur einer Projektion empfehlen, wenn ihn nichts stört. Es können ja durchaus anatomischeVerhältnisse vorliegen, die deutlich von der Norm abweichende Projektionen der Nase entstehen lassen ohne unästhetisch oder unharmonisch zu wirken. Die Form des Nasendreiecks bzw. die Länge der Projektion ist jedoch vor allem ein Gradmesser anderer Deformitäten, und Korrekturen dieser Deformitäten schließen die Korrektur der Projektion fast immer mit ein. Umgekehrt kommt es aber auch vor, dass für die gewünschte Formkorrektur der Nase die Korrektur der Projektion notwendig ist. Daher müssen die Möglichkeiten der Veränderungen der Nasenprojektion beherrscht werden.
Was sollte man über den Behandlungsablauf bei einer Nasenkorrektur wissen? In unserer Fachbeschreibung finden Sie alle wichtigen Informationen.
Operation
Erhöhung der Projektion
Es gibt dafür viele Techniken, die sich in Anlehnung der gleichzeitig durchgeführten anderen Korrekturmaßnahmen einsetzen lassen. Mit der geschlossenen oder halboffenen Technik können zugeschnitzte und abgerundete Knorpelstücke auf die Dome genäht werden, wenn man nicht mehr als 2 – 4 mm erhöhen muss. Mit der offenen Technik können sog. shield-grafts eingebracht werden. Auch das einfache Zusammennähen der medialen Schenkel der Flügelknorpel (Crura medialia, Footplates) bewirkt eine Erhöhung der Projektion. Stärkere Korrekturen (über 4 – 5 mm) setzen die Konstruktion eines neuen Nasengerüsts voraus, es muss also ein stabiles Transplantat (Rippenknorpel oder Septumknorpel) eingebracht werden, das auf die Spina nasalis eingepflanzt wird und somit die neue Stütze des nunmehr höheren Nasenzelts bildet. Die Flügelknorpel können dann am oberen Ende des Transplantates fixiert werden.
Bei der Projektionserhöhung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der dadurch gleichzeitig gebildete Sattel oberhalb der neuen erhöhten Nasenspitze durch Einbringen von Knorpelstücken vermieden wird. Weiters muss geprüft werden, ob die vorhandene Haut die Volumenzunahme überhaupt toleriert.
Verkürzung der Projektion
Auch hierfür stehen viele Techniken zur Verfügung. Bei milden Verkürzungen reicht die einfache Durchtrennung der medialen Schenkel der Flügelknorpel knapp unter dem Dom, das „Dach“ sackt einfach etwas ab (Goldmann Technik). Eine andere Möglichkeit besteht in einer durch Nähte erzwungenen Seit- und Abwärts-Rotation der Dome (lateral shift). Stärkere Veränderungen erreicht man durch vollständige Teilung der medialen Schenkel der Flügelknorpel, sie werden vom Septum gelöst, danach nach unten verschoben und in der neuen, weiter unten liegenden Position wieder an das Septum genäht. Bei besonders schweren Fällen muss die Spina nasalis (mit dem Meißel) verkürzt werden.
Alle beschriebenen Maßnahmen sind technisch äußerst anspruchsvoll und bedürfen langjähriger Erfahrung.
Verwendete Technik: alle Techniken
Komplikationen - Hinweise
Natürlich ist die Projektionserhöhung technisch aufwendiger als die Projektionsverminderung. Deshalb misslingt die Erhöhung öfter als die Reduktion. Die Transplantate können verrutschen, das neue Gerüst ist nicht stabil genug, es entstehen Narben, die alles verziehen. Korrekturen sind möglich.
Bei der Projektionsverkleinerung muss darauf geachtet werden, dass sich die Nasenlöcher, die eigentlich birnenförmig sein sollten, durch diese Maßnahme etwas nach außen stülpen und rund werden. Hier muss gleichzeitig eine Nasenlochverkleinerung gemacht werden, was mittels Keilexzision leicht durchgeführt werden kann.