Operation: Schönheit
Dr. Dr. med. Ghahremani ist einer von wenigen plastischen Chirurgen in Deutschland mit einer doppelten Facharztqualifikation für die Fachgebiete Plastische und Ästhetische Chirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Er erklärt im Interview, welche neuen Operationsmethoden er im Gesicht anwendet und warum seine Patienten nach der Behandlung leuchtende Augen haben.
Herr Dr. Ghahremani, das Gesicht ist die wohl persönlichste Visitenkarte, hier zeigen sich unsere Emotionen und unsere ganz eigene Ausstrahlung. Sind Schönheitsoperationen in dieser Region nicht äußerst diffizil?
Dr. Ghahremani: „Operationen im Bereich der Gesichts- und Halsregion stellen tatsächlich die größte Herausforderung an das plastisch-chirurgische Können dar. Sie sind auch für die Patienten am bedeutsamsten und – wenn sie gut gemacht sind – am befriedigendsten. Denn es gelingt immer besser, Narben zu verstecken sowie Behandlungs- und Erholungsdauer zu verkürzen.“
Wie lassen sich denn Narben verstecken?
Dr. Ghahremani: „Die bestehenden Behandlungsverfahren werden stetig verfeinert und weiterentwickelt. Die Narben beim sogenannten mehrschichtigen Facelift, bei dem das unter der Haut liegende Gewebe ebenfalls gestrafft wird, lassen sich beispielsweise inzwischen sehr gut verstecken: Der Schnitt verläuft vor dem Ohr entlang oder im Haaransatz. Nach unten verläuft der Schnitt um das Ohrläppchen herum bis hinter das Ohr. Überhaupt keine Narben mehr zu sehen sind bei den Facelifts mit sogenannten minimal-invasiven Techniken. Sie kommen ganz ohne Skalpell aus und funktionieren per Spritze: Hierbei werden Hyaluronsäure-Polster im Bereich der Jochbeine aufgespritzt. Das bietet sich an, wenn infolge geringerer Wasserspeicherung das Gesicht flacher wird und die Haut zu hängen anfängt. Gestrebt wird heute insgesamt nach Natürlichkeit und Harmonisierung des Gesichts, was im Wesentlichen bedeutet, nach der Operation möglichst unoperiert auszusehen.“
Wie lange hält solch eine Faltenbehandlung? Und ist man danach eigentlich gleich wieder gesellschaftsfähig?
Dr. Ghahremani: „Ja, bei der Unterspritzung mit Hyaluronsäure schon. So ein Eingriff ist durchaus in der Mittagspause möglich. Auch bei der minimal-invasiven Behandlung mit Botox, das per Unterspritzung die faltenauslösende Muskulatur ruhig stellt, kann man gleich nach der Behandlung wieder arbeiten gehen. Die Wirkung hält jedoch in diesen Fällen nur etwa sechs bis zwölf Monate an. Bei einem klassischen Facelift ist dagegen einige Tage Schonzeit angesagt. Dieses Facelift hält aber auch mindestens zehn Jahre.“
Was lassen Ihre Patienten am häufigsten im Gesicht verändern?
Dr. Ghahremani: „Augenlidstraffung und Korrekturen von Schlupflidern und Tränensäcken werden häufig gewünscht. Auch Zornes- und Sorgenfalten oder Krähenfüße werden von vielen als störend empfunden. Frauen wünschen sich vor allem ein individuelles Gesamtkonzept zur Faltenbehandlung. Das heißt, dass im Rahmen eines Facelifts beispielsweise beispielsweise auch die störenden Mundfalten einer Lasertherapie oder Faltenunterspritzung unterzogen werden können. Anti-Aging-Behandlungen sind auf dem Vormarsch, aber auch die Nasenkorrektur ist noch immer sehr gefragt. Dieser Eingriff kommt seit jeher ganz ohne Narben aus und ist auch deshalb noch immer einer der häufigsten.“
Gibt es auch medizinische Gründe für eine ästhetische Gesichts-Operation?
Dr. Ghahremani: „Ja. Zum Beispiel, wenn das Gesicht nach Unfällen oder Verbrennungen durch Narben entstellt ist. Auch Folgen von kindlichen Fehlbildungen, wie die einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, sind korrigierbar. Wenn Menschen stark unter ihrem Äußeren leiden, wie beispielsweise auch Kinder mit abstehenden Ohren, handelt es sich ebenfalls um einen medizinischen Grund. Im Gegensatz zu rein ästhetischen Gründen zahlt die Krankenkasse in diesen Fällen plastischer Operationen sogar den Eingriff.“
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ästhetischer und plastischer Chirurgie?
Dr. Ghahremani: „Plastische Chirurgie ist die formende und wiederherstellende Chirurgie der angeborenen und erworbenen Fehlbildungen. Sie ist darauf ausgerichtet, operative und zur Rekonstruktion von Form und Funktion nicht nur der Körperoberfläche zu entwickeln und anzuwenden. Die Ästhetische Chirurgie ist ein Teilgebiet der Plastischen Chirurgie, in dem versucht wird, die Techniken der korrigierenden Chirurgie in den Dienst der Ästhetik des Äußeren zu stellen. Hier wird in erster Linie nicht eine Fehlform bzw. -funktion als Begründung der Therapie herangezogen sondern der Wunsch des Patienten nach einer medizinisch möglichen Korrektur. Dennoch: Auch hier wird die letzte Indikationsstellung durch den Arzt überprüft. Der Patient als Laie kann nur bedingt über mögliche Gefahren und Risiken eines chirurgischen Eingriffes informiert sein. Auch hier ist es letzten Endes dem Arzt überlassen, ob ein seitens des Patienten gewünschten Eingriff so durchgeführt werden kann oder nicht.“
Können Patienten zum Erfolg eines Eingriffs beitragen?
Dr. Ghahremani: „Ja. Patienten sollten in den Wochen vor der Operation nicht rauchen, denn die schlechtere Hautdurchblutung erschwert die Wundheilung. Entscheidend für ein befriedigendes Ergebnis ist auch, dass die Gründe vor der Operation genau durchdacht wurden, und der behandelnde Chirurg den Patienten über mögliche Risiken aufgeklärt hat. Deshalb ist es wichtig, den Arzt sorgfältig auszusuchen.“
Woran erkenne ich den für mich geeigneten Experten?
Dr. Ghahremani: „Es sollte sich um einen ausgebildeten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie handeln, der jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Nur die Titel Facharzt für Plastische Chirurgie oder Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sind geschützt und setzen eine bestimmte Qualifikation und Ausbildung voraus. Sie geben Patienten die Sicherheit, dass der Arzt nach einer mindestens 6-jährigen Weiterbildung mit praktischen Erfahrungen seine Facharztprüfung an der jeweiligen Landesärztekammer abgelegt hat und adäquat ausgebildet wurde. Der Begriff Schönheitschirurg ist dagegen nicht geschützt und gibt keinerlei Hinweis auf die Ausbildung und die Qualität des Arztes.“
Kann man durch eine Schönheitsoperation glücklicher werden?
Dr. Ghahremani: „Wenn man ein realistisches Ziel hat, also einige Jahre jünger auszusehen oder den sichtbaren Alterungsprozess ein wenig aufzuhalten, dann ja. Ein Eingriff kann zwar nicht das Leben eines Menschen komplett ändern oder ihm die Angst vorm Altern nehmen. Aber wenn man nach der Operation in die leuchtenden Augen der Patienten schaut, weiß man, dass man Ihnen den Weg ins Altern zumindest verschönern kann.“
Kurzprofil Dr. Ghahremani
Dr. med. Dr. med. dent. Mostafa Ghahremani ist einer der deutschlandweit wenigen Plastischen Chirurgen mit einer doppelten Facharztqualifikation und Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Der aus Teheran stammende Chefarzt kam 1979 nach Deutschland. Nach Studien der Medizin und Zahnmedizin in München und Frankfurt am Main und Promotionen zu Dr. med. und Dr. med. dent. absolvierte er zunächst seine umfangreichen Aus- und Weiterbildungen in der Oral-, Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt/Main. Er ergänzte ferner seine Aus-und Weiterbildung mit einer kompletten Facharztqualifikation auf dem Gebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie.
Danach nahm Dr. Dr. Ghahremani einen Ruf nach Teheran an und war drei Jahre als Hochschullehrer an der renommierten Teheran University of Medical Sciences tätig.
Seit November 2010 leitet Dr. Ghahremani die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie / Gesichtschirurgie an der Kreisklinik Groß-Umstadt der Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg.