Nutzen und Risiken einer Nasenscheidewand-OP - Gleichzeitige äußere Nasen-OP?

Eine Operation an der Nasenscheidewand, auch Septumplastik genannt, wird häufig durchgeführt, wenn eine Verkrümmung der Nasenscheidewand zu erheblichen Beschwerden führt. Diese können sich in Form einer chronischen Nasenatmungsbehinderung, wiederkehrender Nasennebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerzen oder Schnarchen äußern. Die Entscheidung für eine Operation wird meist getroffen, wenn konservative Maßnahmen wie abschwellende Nasensprays oder Nasenspülungen nicht mehr ausreichen.
Die Nasenscheidewand besteht aus Knorpel und Knochen und trennt die beiden Nasenhöhlen voneinander. Ist sie stark verbogen, kann dies dazu führen, dass ein Nasenloch dauerhaft verengt ist, was die Atmung erschwert. Dies kann nicht nur den Alltag beeinträchtigen, sondern auch die Schlafqualität und die allgemeine Lebensqualität negativ beeinflussen. Eine Operation kann Abhilfe schaffen, indem die Scheidewand begradigt wird, sodass die Luft wieder gleichmäßig durch beide Nasenlöcher strömen kann.
Wie bei jeder Operation gibt es jedoch auch Risiken. Während der Eingriff in der Regel als sicher gilt und Komplikationen selten sind, können dennoch Blutungen, Infektionen oder eine vorübergehende Verschlechterung der Nasenatmung in der Heilungsphase auftreten. In seltenen Fällen kann es zu einer Perforation der Nasenscheidewand kommen, also zu einem Loch in der Scheidewand, das unter Umständen später weitere Probleme verursacht. Auch Sensibilitätssstörungen oder eine Formveränderung der Nase sind möglich, wenn große Anteile des Knorpels bearbeitet werden müssen.
Ein häufig diskutiertes Thema im Zusammenhang mit einer Septumplastik ist die Frage, ob die Nasenmuscheln ebenfalls operiert werden sollten. Die Nasenmuscheln sind weiche, schwellfähige Strukturen in der Nase, die eine wichtige Funktion bei der Luftbefeuchtung, -Erwärmung und -Filterung haben. Wenn sie jedoch vergrößert sind, können sie ebenfalls zu einer erschwerten Nasenatmung beitragen. In vielen Fällen wird daher empfohlen, die Nasenmuscheln im Rahmen der Nasenscheidewand-OP zu verkleinern, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Dabei gibt es verschiedene Techniken nur von einer einfachen Verkleinerung des Weichteilgewebes bis hin zu einer Teilentfernung des knöchernen Anteils.
Eine zu radikale Entfernung der Nasenmuscheln ist jedoch problematisch, da dies zu einem sogenannten leeren-Nase-Syndrom führen kann, bei dem die Luft nicht mehr ausreichend befeuchtet wird und eine ständige Trockenheit und unangenehme Atemempfindungen entstehen.
Viele Patienten fragen sich, ob eine Korrektur der äußeren Nase gleichzeitig mit einer Septumplastik durchgeführt werden kann. In vielen Fällen ist dies durchaus möglich und sogar sinnvoll. Besonders wenn die äußere Nase schief ist oder eine Höckerbildung vorliegt, kann eine kombinierte Operation zu einem harmonischen Gesamtbild führen und gleichzeitig die Funktion der Nase verbessern. Bei einer reinen Septumplastik verändert sich das äußere Erscheinungsbild der Nase in der Regel nicht oder nur minimal, doch wenn eine Korrektur der äußeren Nase gewünscht ist, kann dies durch eine zusätzliche Rhinoplastik erfolgen. Diese kann sowohl aus funktionellen als auch aus ästhetischen Gründen durchgeführt werden. Dabei werden oft Knorpel- oder Knochenteile der Nasenscheidewand verwendet, um die äußere Nase zu stabilisieren oder neu zu formen.
Eine kombinierte Operation hat den Vorteil, dass der Patient nur einmal eine Narkose benötigt und nur eine Heilungsphase durchlaufen muss. Ein weiteres häufiges Anliegen betrifft die Notwendigkeit von Tamponaden nach der Operation. Traditionell wurden nach einer Nasenscheidewand-OP große Tamponaden in die Nase eingelegt, um Blutungen zu stillen und die Nasenscheidewand zu stabilisieren. Viele Patienten empfinden diese jedoch als äußerst unangenehm, da sie das Atmen durch die Nase für mehrere Tage unmöglich machen. Heute gibt es modernere Alternativen, sodass Tamponaden nicht immer notwendig sind. Häufig werden Silikonschienen mit kleinen Röhrchen verwendet, die eine gewisse Stabilität bieten, aber dennoch eine Atmung durch die Nase ermöglichen. In manchen Fällen kann sogar ganz auf Tamponaden verzichtet werden, insbesondere wenn moderne Nahttechniken zum Einsatz kommen, die eine ausreichende Stabilisierung der Nasenscheidewand gewährleisten.
Die Entscheidung für eine Nasenscheidewand-OP sollte immer individuell getroffen werden und gemeinsam mit einem erfahrenen HNO-Arzt oder plastischen Chirurgen besprochen werden. Während der Eingriff für viele Patienten eine deutliche Verbesserung der Nasenatmung mit sich bringt, ist es wichtig, sich der möglichen Risiken bewusst zu sein und eine realistische Erwartungshaltung zu haben. Auch die Heilungsphase erfordert Geduld, da es mehrere Wochen dauern kann, bis die Schwellungen vollständig abgeklungen sind und das endgültige Ergebnis sichtbar wird.
In den ersten Tagen nach der OP ist es normal, dass die Nase verstopft ist und ein leichtes Druckgefühl besteht. Auch Krustenbildung und eine vorübergehende Beeinträchtigung des Geruchssinns können auftreten. Eine sorgfältige Nachsorge mit Nasenspülungen und regelmäßigen Kontrollen beim Arzt ist entscheidend für eine erfolgreiche Heilung.
Insgesamt ist eine Nasenscheidewand-OP ein bewährter Eingriff mit einem hohen Nutzen für Patienten, die unter einer dauerhaften Nasenatmungsbehinderung leiden. Durch moderne Techniken können viele der früher häufigen Beschwerden wie unangenehme Tamponaden oder starke postoperative Schmerzen deutlich reduziert werden. Eine gleichzeitige Korrektur der Nasenmuscheln oder der äußeren Nase kann in vielen Fällen sinnvoll sein, sollte jedoch individuell abgewogen werden. Wer sich für eine solche Operation entscheidet, sollte sich gut informieren und von einem erfahrenen Spezialisten beraten lassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Lange Krankenhausaufenthalte sind dann nicht notwendig, sondern in der Regel wird dann ambulant operiert.