Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang
Techniken der Nasenkorrektur
Welche Techniken der Nasenkorrektur gibt es?
In der medizinischen Literatur finden sich unzählige Techniken, die Form einer Nase zu korrigieren. Prinzipiell kann man Knorpel oder Knochen der Nase abtragen oder aufbauen. Der Aufbau erfolgt meistens mit körpereigenem Knorpel aus der Nasenscheidewand.
Auch Neuformungen der Nasenknorpel mit Nähten sind möglich. Dafür kann der Chirurg entweder den offenen oder den geschlossenen Zugang wählen. Grundsätzlich ist mit jeder Art des Zuganges jede Art der Korrektur möglich.
Veränderungen im oberen Bereich der Nase, wie zum Beispiel die Abtragung eines knöchernen Höckers oder die Begradigung einer knöchernen Schiefnase, können mit beiden Zugangsarten in ähnlicher Art und Weise durchgeführt werden.
Auch im mittleren Drittel der Nase sind die Operationstechniken der beiden Zugänge größtenteils ähnlich. Dabei werden zum Beispiel knorpelige Höcker abgetragen, die innere Nasenklappe erweitert oder ein knorpeliger Schiefstand der Nase begradigt.
Im Bereich der Nasenspitze und der Nasenflügel unterscheiden sich die Techniken der beiden Zugänge bei einer Nasenkorrektur jedoch deutlich. Formverbesserungen in diesem Bereich sind mit dem geschlossenen Zugang sicherlich chirurgisch anspruchsvoller als bei der Verwendung eines offenen Zuganges, können aber in geübten Händen detailgenau und sicher durchgeführt werden.
Dabei bringen Nasenspitzenkorrekturen ohne außen sichtbare Hautschnitte vergleichsweise sehr natürliche Ergebnisse. Es kann also mit der geschlossenen Technik jede individuell mögliche Formveränderung der Nase erreicht werden.
Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang
Auf welchem Prinzip funktioniert die Technik mit geschlossenem Zugang?
Der geschlossene Zugang basiert auf einem chirurgisch minimal invasiven Konzept. Dabei soll der äußere Hautmantel der Nase als Ganzes erhalten bleiben.
Auf einen Hautschnitt im Bereich des Nasensteges kann dabei verzichtet werden, die Schnittführung verläuft also vollständig im Inneren der Nase. Dabei wird die Haut nicht, wie bei der offenen Technik, praktisch zur Gänze von der Nase abgezogen.
Der Hautmantel wird bei der geschlossenen Technik vorsichtig, nur über den Bereichen der Nase, die verändert werden sollen, mit speziellen Haken abgehoben. Dies führt dazu, dass es insgesamt zu einer geringeren Schwellung der Nase nach der Nasenkorrektur und zu einer meist kürzeren Ausfallzeit nach der Operation kommt.
Wie unterscheidet sich der geschlossene Zugang von dem offenen?
- der offene Zugang
Bei Verwendung des offenen Zuganges bei einer Nasenkorrektur wird die Haut mittels eines quer verlaufenden Hautschnittes im mittleren Bereich des Nasensteges (Columellainzision) durchtrennt.
Dieser Schnitt wird dann entlang des Nasenlochrandes nach vorne verlängert. Da der gesamte Hautmantel über der Nasenspitze und dem mittleren Nasendrittel anschließend immer komplett nach oben abgezogen wird, kommt es in diesem Bereich wesentlich häufiger zu einer deutlichen Schwellung nach der Operation.
- der geschlossene Zugang
Dies ist auch dann der Fall, wenn nur minimale oder gar keine Anpassungen der Nasenspitze erforderlich sind. In diesen Fällen wird bei der geschlossenen Technik die Haut der Nasenspitze nicht oder nur in dem erforderlichen Bereich von innen abgehoben.
Der Hautschnitt wird dabei zur Gänze im Inneren des Nasenloches versteckt. Daher findet sich an der Nasenspitze bei Verwendung des geschlossenen Zuganges in den meisten Fällen lediglich eine geringe Schwellung.
Für wen ist der geschlossene Zugang bei einer Nasenkorrektur geeignet?
Der geschlossene Zugang ist für alle Arten von Nasenkorrekturen geeignet, sämtliche Veränderungen des Äußeren der Nase können mit diesem Zugang erreicht werden. Die dazu erforderlichen Techniken unterscheiden sich häufig nur gering von den Techniken, die bei offenen Zugängen verwendet werden.
Besonders im Bereich der Nasenspitze gibt es, wie erwähnt, jedoch deutliche Unterschiede. Es braucht dabei große Erfahrung und viel chirurgisches Geschick, um ein dauerhaft ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
Vorteile und Ergebnisse der Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang
Welche Vorteile bietet der geschlossene Zugang?
Der große Vorteil des geschlossenen Zuganges ist, dass dabei die Haut nur in dem Bereich der Nase vom darunterliegenden Gerüst abgehoben wird, der auch tatsächlich verändert wird. Es kann also die Ausdehnung des Eingriffes individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Falles angepasst werden.
Zusätzlich können Knorpeltransplantate, die aus der Nasenscheidewand, Ohr- oder Rippenknorpel der/s jeweiligen Patienten/in gewonnen werden, einfach und sicher im Bereich des Nasenäußeren unter die Haut transplantiert werden. Dies erfolgt, im Gegensatz zu offenen Nasenkorrekturen, ohne aufwändige Fixierung der Transplantate mittels nicht resorbierbarer Nähte oder Drähte.
Dabei werden die aus dem eigenen Körper gewonnenen Gewebestücke in zuvor präparierte „Taschen“ unter der Haut positioniert. Diese werden, je nach Bedarf, in unterschiedlicher Größe von dem Chirurgen unter der Haut gebildet und nehmen die vorbereiteten Knorpelstücke dann auf. Die Transplantate stecken somit genau in diesen „Taschen“, wodurch sich diese körpereigenen Gewebestücke später nicht verschieben können.
Der besondere Vorteil dieses Vorgehens ist, dass dadurch die natürliche Weichheit und Elastizität der Nasenspitze nach der Operation weitgehend erhalten bleiben. Bei dem offenen Zugang hingegen, werden sehr häufig Techniken angewendet, die zahlreiche dauerhafte Nähte zur Formung der deformierten Knorpel und zur Fixierung von Knorpeltransplantaten erfordern.
Dieses Vorgehen führt oft zu sehr harten Nasen, die aufgrund der fehlenden Elastizität und Beweglichkeit des knorpeligen Nasengerüstes unnatürlich aussehen können. Diese Nasen wirken dann letztendlich wie ein Fremdkörper im Gesicht. Nach Nasenkorrekturen mit dem geschlossenen Zugang wird über dieses Phänomen kaum berichtet.
Welche Ergebnisse können durch eine Nasenkorrektur mit geschlossenem Zugang erzielt werden? Sind sie mit dem Ergebnis der Nasen-OP mit offenem Zugang vergleichbar?
Chirurgen, welche die Techniken des geschlossenen Zuganges beherrschen, können jede individuell mögliche Änderung der Nasenform erzielen.
Die Ergebnisse hängen vom chirurgischen Geschick des Operateurs, den gewählten Techniken und den jeweiligen anatomischen Voraussetzungen ab. |
Dies trifft sowohl für den geschlossenen, als auch für den offenen Zugang uneingeschränkt zu. In erfahrenen Händen können, unabhängig vom Zugang, durchwegs schöne Ergebnisse nach einer Nasenkorrektur erzielt werden. Die gesundheitlichen Risiken des Eingriffes sind jedoch mit dem geschlossenen Zugang geringer.
Grundsätzlich wichtiger als die Art des Zuganges ist vielmehr die korrekte Planung des Eingriffes und der entsprechenden Techniken. Dafür ist das ausführliche ärztliche Gespräch vor einer Nasenkorrektur unbedingt erforderlich. Der Chirurg muss die jeweiligen Bedürfnisse und Wünsche verstehen, da diese individuell sehr unterschiedlich sein können.
Vor allem ist wichtig, was sich die jeweilige Person von einer Änderung der Nasenform erwartet und erhofft. In diesem Rahmen sollte dann immer eine detaillierte Untersuchung des Äußeren und des Inneren der Nase durchgeführt werden. Damit beurteilt der Chirurg die unterschiedlichen Teile der Nase, wie zum Beispiel den Nasenrücken, die Nasenspitze und auch die Nasenscheidewand.
Über all diesen anatomischen Strukturen der Nase befindet sich zusätzlich noch der Hautmantel, auf den in der Planung einer Nasenoperation oft nicht eingegangen wird. Dieser sollte jedoch bei der Planung einer Nasenkorrektur unbedingt mit einbezogen werden, da er in sehr unterschiedlicher Dicke vorliegen kann.
Wichtig ist es, schon vor der Operation auf das Vorliegen von sehr dünner oder sehr dicker Haut hinzuweisen. Denn die Struktur der Haut kann weder mit dem offenen, noch mit dem geschlossenen Zugang bei einer Nasen-OP verändert werden. Die Hautdicke und -beschaffenheit kann aber das Erreichen mancher gewünschten Formveränderungen der Nase beeinflussen bzw. unmöglich machen.
Auf den präoperativen Fotos der Nase und des ganzen Gesichtes aus unterschiedlichen Winkeln kann der Chirurg dann die individuell möglichen Änderungen erklären. Sehr nützlich kann dabei eine Computersimulation der Fotos sein. Hiermit können das Konzept der Operation und das gewünschte Ergebnis gut dargestellt werden, denn ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte.
Risiken bei der Nasenkorrektur
Welche sind die möglichen Risiken der Technik mit geschlossenem Zugang?
Wie bei jeder Operation kann es nach einer Nasenkorrektur zu Blutungen und Nachblutungen kommen. Das Risiko dafür wird bei Nasenkorrekturen, egal ob mit geschlossenem oder offenem Zugang, unter Einhaltung der vorgegebenen Verhaltensmaßnahmen als sehr gering eingestuft.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Nachblutung ist in den Fällen etwas erhöht, in denen der Knochen mehrfach gebrochen werden muss. Dies trifft insbesondere auf Patienten/innen zu, bei denen die Begradigung einer knöchernen Schiefnase notwendig ist. Dabei wird der Knochen nicht nur komplett gebrochen, sondern es muss auch die Stellung der dadurch erzeugten Knochenstücke deutlich verändert werden.
Das in diesem Rahmen erhöhte Blutungsrisiko kann damit erklärt werden, dass der Knochen prinzipiell ein sehr gut durchblutetes Gewebe ist. Je mehr Veränderung also im knöchernen Bereich der Nase erforderlich ist, desto höher ist auch das Blutungsrisiko nach einer Operation. Insgesamt bleibt das Risiko für eine stärkere Nachblutung nach einer Nasenkorrektur aber auch bei den genannten Eingriffen gering.
Die Gefahr einer Infektion nach einer Nasenkorrektur ist bei geschlossenem Zugang generell niedriger als bei dem offenen Zugang. Dies liegt daran, dass es bei Verwendung des geschlossenen Zuganges möglich ist, die Haut nur in bestimmten Bereichen von dem darunterliegenden Knochen- und Knorpelgerüst abzuheben.
Die dabei entstehenden Wundflächen sind dadurch wesentlich kleiner als bei dem offenen Zugang. Kleinere Wundflächen bedeuten letztendlich ein geringeres Risiko für Infektionen.
Ein Taubheitsgefühl im Bereich der Nasenspitze, auch als postoperative Parästhesie bezeichnet, ist bei Verwendung des offenen Zuganges relativ häufig. Die Wahrscheinlichkeit bei dem geschlossenen Zugang kann als deutlich geringer eingestuft werden.
Das jeweilige Risiko hängt beim geschlossenen Zugang vom Ausmaß der Veränderung der Nasenspitze ab, da die Haut nur in den notwendigen Bereichen von dem darunter liegenden Gerüst abgehoben wird. In den allermeisten Fällen verschwinden diese Gefühlsstörungen in den ersten Wochen nach der Operation. Nur sehr selten bleibt eine Parästhesie nach Nasenkorrektur für Monate oder dauerhaft bestehen.
Wundheilungsstörungen sind nach einer Nasenkorrektur besonders im Bereich des Hautschnittes möglich. Da dieser bei geschlossenem Zugang im Nasenloch versteckt ist, sind auch Wundheilungsstörungen nach Nasenkorrekturen mit geschlossenem Zugang nicht sichtbar.
Eine deutlich sichtbare Narbe im Bereich des Nasensteges, welche bei offenem Zugang durchaus möglich ist, kommt bei der Verwendung des geschlossenen Zuganges nicht vor. Nachkorrekturen von Narben im Bereich der Haut des Nasensteges sind somit ausgeschlossen. Diese sind oft mühsam und können die Narbe meistens nicht zur Gänze verschwinden lassen, ein äußeres Zeichen einer Nasenkorrektur kann also nach einer Nasenkorrektur mit offenem Zugang durchaus dauerhaft bestehen bleiben.
Zusammenfassend sind die medizinischen Risiken einer Nasenkorrektur bei Verwendung des geschlossenen Zuganges geringer als bei offenen Zugängen einzustufen. |
Das Risiko einer Revisionsoperation nach Nasenkorrekturen aufgrund von postoperativen Vernarbungen, Verziehungen oder Unregelmäßigkeiten ist für beide Zugangsarten gleichermaßen vorhanden.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Nachkorrektur hängt jedoch von vielen Faktoren ab und ist insbesondere bei Zustand nach Voroperation, Zustand nach Verletzung im Bereich der Nase, starkem Zigarettenkonsum, bestimmter Autoimmunerkrankungen oder der Nichteinhaltung der vorgegebenen postoperativen Verhaltensmaßnahmen deutlich erhöht.
Die Wahl eines erfahrenen Operateurs mit hohen Fallzahlen im Bereich der Nasenkorrektur, detailliertem anatomischem Fachwissen und großem chirurgischem Geschick kann das Risiko für unerwünschte Verformungen nach einer Nasenkorrektur sicherlich minimieren.