Interview mit Nasenspezialist Dr. Axel Arlt

Interview mit Nasenspezialist Dr. Axel Arlt
Dr.med. Axel Arlt ist Doppelfacharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde mit über 25-jähriger Berufserfahrung in der Rhinoplastik.
Erstellt am 8.03.2011 · Aktualisierung: 2.11.2020
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Was würden Sie am liebsten an Ihrer Nase verändern?

Meinen Sie meine eigene Nase? Mit der bin ich sehr zufrieden. Da haben meine Eltern glücklicherweise alles richtig gemacht.

Welche Menschen lassen sich bei Ihnen operieren?

Ich habe mich auf das Gesicht spezialisiert und führe ausschließlich Gesichtsbehandlungen und Gesichtsoperationen durch. Daher kommen zu mir Menschen, die eine Behandlung im Gesichtsbereich haben möchten oder sich dazu erst einmal beraten lassen möchten.

Es sind Menschen „wie Du und ich“, jeden Alters, Frauen und Männer, Berufstätige genauso wie Hausfrauen und Studenten, Menschen aus Hamburg genauso wie Menschen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da gibt es keine „besondere Bevölkerungsgruppe“.

Wer mit seinem Gesicht unzufrieden ist, der sucht den Rat eines Gesichtsspezialisten. Bedingt durch meine Doppelfacharztausbildung „Plastische Chirurgie“ und „Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde“ kommen außerdem auch viele Menschen zu mir, die gesundheitliche Probleme haben. Einige möchten ausschließlich medizinische Hilfe. Andere lassen „bei der Gelegenheit“ (einer medizinisch notwendigen OP) auch gleich eine äußere Veränderung mit machen.

Die Nasen vieler Prominenter sehen erschreckend gleich aus. Ist individuelle Schönheit nicht mehr zeitgemäß?

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Prominente den richtigen Chirurgen finden, bloß weil sie prominent sind. Die praktische Erfahrung zeigt, dass dem ganz im Gegenteil häufiger nicht so ist.

Eine Nase ist für mich dann stimmig und „schön“, wenn sie in das Gesicht ihrer Besitzerin oder ihres Besitzers passt. Da unsere Gesichter individuell und Gott sei Dank sehr verschieden sind, kann eine „Einheitsnase“ nicht das Ziel sein. Das Ziel einer Nasenkorrektur ist vielmehr, eine natürliche und unoperiert aussehende Form zu erreichen.

Zwar sprechen viele Schönheitschirurgen von Natürlichkeit und individuellem Aussehen, aber müssen sie sich beim Operieren nicht trotzdem an einem Schönheitskanon orientieren?

Für mich ist entscheidend, ob ich mit dem Patienten „auf einen Nenner komme“. Ob wir einen harmonischen Konsens erreichen, über das, was wir gemeinsam erreichen wollen.

Ich höre mir zuerst die Wünsche des Patienten sehr genau an. Und analysiere dann seinen individuellen Ausgangsbefund. Sind die Wünsche des Patienten realistisch, und kann ich sie auch selber nachvollziehen? Wie weit ist das, was der Patient möchte, medizinisch überhaupt umsetzbar? Wo liegen eventuelle Schwierigkeiten und Probleme? In welchem Verhältnis stehen Aufwand und Risiko? All das muss erst einmal mit dem Patienten besprochen und abgewogen werden!

Danach gehen wir dann gemeinsam an die Umsetzung: Das heißt, Auswahl der richtigen Techniken und detaillierte Planung. Das Ziel der Behandlung ergibt sich also aus dem gemeinsamen persönlichen Gespräch.

Mag sein, dass wir alle unwillkürlich auch irgendwie vom Zeitgeist beeinflusst werden. Davon kann sich wohl niemand so ganz freisprechen.

Nach meinem Empfinden spielt das in der Gesichtschirurgie aber nur eine untergeordnete Rolle. Ich hielte es auch für falsch, ärztliche Therapien nach irgendwelchen Modeerscheinungen auszurichten. Entscheidend für mich sind der individuelle Mensch, seine Wünsche, seine Voraussetzungen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Grenzen.

Was kann der Nasenspezialist anhand der Nase eines anderen Menschen erfahren?

Menschen, die mit ihrer Nase zufrieden sind und deren Nase gut funktioniert, können es oft gar nicht nachvollziehen - aber andere, die mit der Form und / oder Funktion ihrer Nase nicht zufrieden sind, leiden oft sehr darunter.

Atemprobleme zum Beispiel sind nicht nur lästig, sie können auch eine Reihe gesundheitlicher Probleme nach sich ziehen: Beeinträchtigung beim Essen, beim Sport und in Gesellschaft. Schnarchen, nächtliche Atempausen, mangelnde Erholung im Schlaf mit Tagesmüdigkeit und Leistungsminderung. Mundtrockenheit, gehäufte Racheninfekte und Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Bis hin zu Herz-Kreislaufbelastungen.

Geruchseinschränkungen können das Essen fad und den Wein gar nicht mehr schmecken lassen. Erinnern Sie sich nur einmal an Ihren letzten Schnupfen, und Sie wissen, was ich damit meine. Ohne funktionierende Nase kann das Leben ganz schön reduziert sein.

Und auch die äußere Nasenform kann sehr stören. Die Nase sitzt nun einmal mitten im Gesicht. Wir können sie nicht verbergen. Das führt dazu, dass manche Menschen sich nicht mehr gerne fotografieren lassen, oder in der Öffentlichkeit unsicher werden, weil sie glauben, andere schauten nicht sie, sondern nur ihre auffällige Nase an. So etwas kann das Selbstbewusstsein und das soziale Leben sehr belasten.

Wer hat für Sie die schönste Nase?

Jeder, der mit seiner Nase glücklich und zufrieden ist.

Dr. med. Pouyan Yary
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