Interview mit Dr. med. Sven Dannemann zum Thema Männer und Schönheit
Nehmen wir Ludwig Erhard: Dicker Bauch, Zigarre, schütteres Haar. So sahen in den Wirtschaftswunder-Jahren gestandene Männer aus. Auch Falten waren erlaubt. Was hat sich verändert?
Die Rollen des Mannes haben sich verändert. Durch die Emanzipation ist die Frau der Gegenwart nicht mehr ein Leben lang auf ihren Ehemann als Versorger angewiesen. So sind beim Mann von Heute nicht mehr nur Sicherheit, sondern auch körperliche Attraktivität gefragt. Ein jugendliches Aussehen ist für die Partnerin wichtig und auch im Berufsleben. Eine verstärkte Wettbewerbssituation in einer Arbeitswelt mit abflachenden Hierarchien macht es Männern, die jung wirken, leichter, sich gegen ihre jüngeren Konkurrenten durchzusetzen.
Wer ist heute optisch der Prototyp des erfolgreichen Mannes in den mittleren Jahren?
George Clooney: Er hat ästhetisch ausgewogene Gesichtszüge. Sein volles Haupthaar und sein strahlendes Lächeln stehen für ewige Jugend und sein prominentes Kinn für Erfolg. Er kann sich sogar graue Strähnen erlauben.
Können Sie aus Ihrer Erfahrung als Mund-Kiefer-Gesichtschirurg bestätigen, was Schönheitschirurg Werner Mang in einem Interview sagte: dass bei einem Fünftel der Schönheitsoperationen die Patienten Männer sind?
Ja, mit steigender Tendenz.
Was stört Männer heute am meisten an ihrem Äußeren?
Der Verlust der Jugend und ein zurückliegendes Kinn.
Entsprechen klassisch männliche Attribute wie zum Beispiel eine markante Kinnpartie noch dem heutigen Schönheitsideal?
Meiner Erfahrung nach unbedingt: Die männliche Physiognomie, insbesondere die männliche Kinnpartie ist über Jahrtausende in unseren Gehirnen als Garant für Durchsetzungskraft geprägt worden. So ist sie bei Führungskräften weit überdurchschnittlich häufig anzutreffen und spielt auch bei der Partnerwahl eine große Rolle.
Welche Männer kommen in Ihre Praxisklinik?
Sehr selbstbewusste Männer, aber auch solche, die in ihrer Sicherheit gerade erschüttert wurden. Männer, die sich selber neu definieren wollen und Männer, die einfach wieder jünger aussehen möchten. So sind Kinnplastik (meist eine Kinnvorverlagerung), Lidstraffung und Facelift die typischen Anfragen.
Was bedeutet es, wenn Männer sich ebenfalls zunehmend an ein Schönheitsideal anpassen müssen, um sowohl im Beruf als auch in der Liebe ihren Mann stehen zu können?
Das sollte man durchaus positiv begreifen, stellen diese Entwicklungen doch auch ganz neue Möglichkeiten der Entfaltung für uns Männer dar, die vielleicht früher eher verpönt waren.
Ist ein gesellschaftliches Tabu gerade dabei, zu verschwinden?
Ja.
Wie wichtig ist Ihnen persönlich Ihr Äußeres?
Wichtig, ich liebe meinen Beruf.
Über Dr. med. Sven Dannemann
Dr. med. Sven Dannemann ist Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Er leitet seine eigene Praxisklinik in München. Nachdem er das Studium der Human- sowie der Zahnmedizin in München, Würzburg, Bridgetown und New York abgeschlossen hatte, machte er seine Facharztausbildung in Plymouth, Hamburg und Zürich.
In seiner Praxisklinik führt Dr. Dannemann schwerpunktmäßig Behandlungen in den Bereichen Implantatchirurgie, Eigenknochentransplantation und ästhetische Gesichtschirurgie durch. Unter Letzteres fallen beispielsweise Facelifts, Lidstraffungen oder Nasenkorrekturen. Ferner ist Dr. Dannemann auf Profilverlagerungen spezialisiert, bspw. des Kiefers oder des Kinns. Eine besondere Leistung stellt auch die Tatsache dar, dass die Entfernung eines Zahns und das Einsetzen eines Implantats innerhalb von einem Tag bei Dr. med. Dannemann möglich ist.
Daneben sind aber auch verschiedene nichtoperative Maßnahmen für eine ästhetische Korrektur im Gesicht möglich; dies sind unter anderem Faltenbehandlungen mit Hyaluronsäure oder Botulinumtoxin sowie Lippenkonturierungen.
Die Praxisklinik zeichnet sich durch die hochmoderne technische Ausstattung und ein eingespieltes Ärzte- und Fachpersonalteam aus.
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