Facelifting – ein Spezialgebiet der ästhetischen Chirurgie
Dr. med. Christoph Jethon ist Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie. In seiner Praxis wird ein großes Spektrum unterschiedlicher Maßnahmen aus dem Bereich der ästhetischen Medizin angeboten. Als besonders wichtiges Prinzip des Handelns von Dr. Jethon gilt:
Das Erreichbare erkennen – Das Mögliche erreichen.
Unter diesem Prinzip soll jedem Patienten ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept vorgeschlagen werden. Dr. Ernst M. W. Koch, Alsbach, befragte Dr. Jethon nach den Möglichkeiten und Risiken im Zusammenhang mit Gesichtsstraffungen (Facelifting).
Koch: In vielen Fällen wird die Behandlung von Falten im Gesicht mit der Injektion von Füllmaterialen – zum Beispiel Collagen, Hyaluronsäure-Produkte – begonnen. Wann trifft der Patient gemeinsam mit Ihnen die Entscheidung zum operativen Eingriff?
Jethon: Es ist richtig, dass bei vielen Personen, die sich mit ihrem Erscheinungsbild befassen, zunächst eine Unterspritzung mit den genannten Materialen empfohlen wird. Nun reicht diese Art der Hilfe oft nicht aus, sie hält ja auch nicht sehr lange an. Wenn in dieser Hinsicht mehr erwartet wird und das Resultat auch für einen längeren Zeitraum von etwa 7 bis 10 Jahren anhalten soll, bespreche ich mit den Patienten die Möglichkeiten, die Art und die Ausdehnung (Stirn- Lift, Oberes-Facelift, Face-Neck- Lift) des Faceliftings.
Koch: Wie setzt sich Ihr Klientel für derartige Eingriffe zusammen?
Jethon: Grundsätzlich kommen Personen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungskreisen zu mir. Es sind häufig auch Personen, die besonders auf sich achten und beruflich auf ein gutes Aussehen angewiesen sind oder in der Öffentlichkeit stehen. Es sind auch nicht nur Frauen, die eine Verjüngung ihres Aussehens anstreben, auch Männer lassen sich in dieser Hinsicht behandeln.
Koch: Diesem Eingriff mit langanhaltender Wirkung geht eine umfassende Beratung voraus, welche Aspekte sind hierbei zu beachten?
Jethon: Es handelt sich um einen wirklichen Langzeit-Eingriff, insofern muss die Beratung auf den Patienten individuell ausgerichtet sein; dazu kann auch gehören, dass von der Behandlung abgeraten wird. Dem Patienten wird klar gemacht, dass die vorgesehene Operation mehrere Stunden dauern kann und einen Krankenhausaufenthalt von einem bis zwei Tagen erfordert. Das Ergebnis soll für etwa sieben bis zehn Jahre anhalten und in der Folge ein um jeweils etwa zehn Jahre jüngeres Erscheinungsbild bewirken.
Koch: Welche Vorstellungen vermitteln Sie den Patienten über ihr Aussehen nach der Operation?
Jethon: Die Patienten werden auf den Rücken gelegt, und das natürliche Fallen der Haut nach hinten sollte dann in etwa dem späteren Facelifting entsprechen, was im Spiegel beurteilt werden kann. Den Patienten soll der Eindruck vermittelt werden, dass das spätere Erscheinungsbild natürlich aussieht und nicht etwa „gezogen“ mit eingeschränkter Gesichtsmimik.
Koch: Wie gestaltet sich der Ablauf Ihrer Behandlung?
Jethon: Die Patienten werden zuvor zu zwei Beratungsgesprächen gebeten, wobei schließlich auch die erforderlichen Formalitäten erledigt werden. Außerdem findet ein vorbereitendes Gespräch mit einem Narkosearzt statt. Auch unmittelbar vor dem Eingriff spreche ich noch einmal mit den Patienten über evtl. zusätzliche Fragen oder besondere Wünsche. Je nach Wunsch des Patienten erfolgt der Eingriff in Vollnarkose oder im Dämmerschlaf. Der Schnitt wird in der Regel vor den Haaren vorgenommen, wenn der Haaransatz es erlaubt, sodass Narben und Alopecien (Haarausfall) weitgehend vermieden werden. Die Operation erfolgt unter Infektionsschutz mit Antibiotika. Es wird auch eine einmalige Injektion eines Corticoids vorgenommen, um die Schwellung möglichst abzuschwächen.
Nach der Operation wird das gesamte Gesicht mit einem leichtem Druckverband verbunden, um Schwellungen zu unterbinden; der erste Verbandwechsel erfolgt ca. vier Stunden nach der Operation. Das Behandlungsareal wird intensiv gekühlt. Am nächsten Morgen wird der gesamte Verband abgenommen und der Patient wird entlassen. Die Patienten erhalten nach der Operation auch Schmerzmittel, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken, zum Beispiel Diclofenac. Nach ca. einer Woche ist auch ein Auftreten in der Öffentlichkeit wieder möglich.
Koch: Welche Risiken müssen beachtet werden?
Jethon: Einerseits die üblichen wie bei jeder Operation, hierzu können in wenigen Fällen Wundheilungsstörungen gehören.
Koch: Was muss hinsichtlich Erkrankungen beachtet werden?
Jethon: Diabetiker oder Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen; bei Patienten, die Blutverdünnungsmittel einnehmen, muss auf das Risiko einer erhöhten Nachblutung geachtet werden. Aber in der Regel können auch diese Patienten operiert werden. ASS sollte besser zuvor abgesetzt werden.
Koch: Inwieweit wird bei einem Facelifting das gesamte Erscheinungsbild des Patienten berücksichtigt?
Jethon: Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass diese Patienten auf ihr gesamtes Erscheinungsbild achten, und so werden zum Beispiel hängende Augenlieder, die unmittelbare Mundregion oder das obere Dekolletee mit in die beratenden Gespräche, die Planung und Behandlung einbezogen.
Koch: Welche Voraussetzungen würden Sie für ein erfolgreiches Arbeiten auf diesem Gebiet fordern?
Jethon: Für ein optimales Resultat ist es neben einer sehr guten und vielseitigen Ausbildung nötig, die Gesamtheit der Erfahrung bei vielen unterschiedlichen Operationen einzubringen. Ebenso ist es unabdingbar, regelmäßig an theoretischen und praktischen Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen, um die neuesten Erkenntnisse bei diesen Operationen zum Vorteil unserer Patientinnen und Patienten kennen zu lernen.