Die wichtigsten Techniken: Superextended Facelift und Deep Plane Facelift

Die wichtigsten Techniken: Superextended Facelift und Deep Plane Facelift
Dr.med. Axel Arlt ist Doppelfacharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde mit über 25-jähriger Berufserfahrung in der Rhinoplastik.
Erstellt am 22.12.2011 · Aktualisierung: 16.11.2020

Dass mit einem so genannten Mini-Facelift oft nicht das erhoffte Ergebnis erzielt wird, darüber haben wir im zweiten Teil unserer Facelift-Serie berichtet, die in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Doppelfacharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie und HNO-Heilkunde Dr. med. Axel Arlt entstanden ist. Im dritten und letzten Teil sollen nun zwei Facelift-Techniken näher beschrieben werden, mit denen ein Gesicht verjüngt werden kann, ohne seine Beweglichkeit und seine individuellen Züge einzubüßen: das Superextended Facelift und das Deep Plane Facelift.

Seriöse Fachärzte für Plastisch-Ästhetische Chirurgie wissen: Zu jedem guten Facelift gehört die Anhebung des SMAS, einer zugkräftigen Schicht aus Muskeln und Bindegewebe, die im Unterhautfettgewebe zu finden ist. Wird diese Voraussetzung nicht erfüllt und lediglich die Haut nach hinten gezogen, kann ein unnatürlich wirkendes Gesicht, ein Verlust der Mimik und der charakteristischen Gesichtszüge die Folge sein. Doch auch zwischen den unterschiedlichen Liftingmethoden mit Einbeziehung des SMAS gibt es große Unterschiede. Welche dieser Methoden bei einem Patienten in Frage kommen, hängt immer mit dem jeweiligen Gesicht und den individuellen Merkmalen seiner Alterung zusammen. Dennoch gibt es insbesondere zwei grundlegende, wegweisende Liftingmethoden, die eine nähere Betrachtung verdient haben und die, wenn sie fachgerecht ausgeführt werden, zu sehr überzeugenden und natürlichen Resultaten führen.

Superextended Facelift: Maximalvariante bei fortgeschrittener Hautalterung

Am Anfang jeder Entscheidung für eine bestimmte Facelifttechnik steht der individuelle Befund: Weist ein Gesicht in allen Regionen deutliche Spuren der Alterung auf, ist ein anderes Vorgehen angebracht, als bei einem vergleichsweise jungen Gesicht, das einer weniger ausgedehnten Korrektur bedarf. Im Fall einer älteren Patientin mit fortgeschrittener Hautalterung und einer sichtbaren Absenkung der Gesichtszüge wird ein erfahrener Gesichtschirurg sich eher für ein Superextended Facelift entscheiden. Der Begriff des „weit ausgedehnten Gesichtsliftings“ mag im ersten Moment ein wenig abschreckend klingen, ist jedoch die beste Möglichkeit, einem fortgeschrittenen Alterungsprozess entgegenzutreten, der bereits an Wangen, Mund- und Augenpartie, Stirn, Hals und Dekolletee Spuren hinterlassen hat.
Und genau das ist die Domaine des Superextended Facelifts, schließlich wird dabei jede dieser Regionen behandelt - wobei der Schwerpunkt, je nach Befund, selbstverständlich auch auf einzelnen, besonders betroffenen Partien liegen kann. Entscheidend ist, dass ein Superextended Facelift ein harmonisches Ergebnis da erzielen kann, wo eine Behandlung einzelner Gesichtspartien nicht ausreichen würde und ein unharmonisch wirkendes Erscheinungsbild zur Folge hätte. Um ästhetische Brüche zu vermeiden, ist bei älteren Patienten eine Behandlung des gesamten Gesichts anzuraten. Mit einem gleichmäßig ausgeführten Superextended Facelift lässt sich außerdem vermeiden, dass die Haut sich verzieht.

Wie bereits im Namen anklingt, wird bei dieser Art des Facelifts das Gesicht vom Hals über die Wangen und die Stirn bis zum Haaransatz angehoben. Grundlage der Behandlung ist auch hier das SMAS. Bei der Wahl eines geeigneten Arztes sollten an einem Superextended Facelift Interessierte besondere Sorgfalt walten lassen. “Nicht jeder, der die grundlegende Technik des SMAS-Lifts durchführt, beherrscht auch das Superextended Facelift”, weiß Dr. med. Axel Arlt. Neben der Technik ist v.a. Erfahrung und ein großes ästhetisches Feingefühl wichtig. Vorher-Nachher-Fotos bereits ausgeführter Eingriffe bieten eine gute Entscheidungsgrundlage, erklärt Dr. Arlt weiter. Patienten sollten darauf achten, dass dabei der Ausgangsbefund der gezeigten Patienten dem eigenen ähnelt. Und was für die gesamte plastisch-ästhetische Chirurgie gilt, ist auch für das Superextended Facelift wahr: Gute Chirurgen sollten ihre Grenzen kennen.

Deep Plane Facelift: Natürlich wirkende Resultate für jüngere Patienten

Während sich die Maximalvariante eines Facelifts vor allem für reifere Patienten eignet, ist das Deep Plane Facelift eine Option für die Jüngeren. Natürlicherweise ist die Beschaffenheit der Gesichtshaut sowie Haut an Hals und Dekoltee bei einer Frau mit Mitte, Ende vierzig eine andere als die einer Frau in ihren Sechzigern oder Siebzigern und bedarf somit einer anderen Behandlung. Weist ein Gesicht kaum Falten auf, können auch abgesenkte Gesichtspartien wie Wangen oder Augenbrauen den Wunsch nach einem Facelifting aufkommen lassen. Hier kann ein Deep Plane Facelift die richtige OP-Variante sein. Bei diesem ist es nicht notwendig, die Haut weiträumig vom SMAS lösen. Stattdessen wird direkt unter der SMAS-Schicht präpariert und angehoben. Dadurch lässt sich das Gesicht hervorragend anheben und die charakteristischen Hautverbindungen und Gesichtszüge bleiben erhalten.

Ein entscheidender Vorteil des Deep Plane Facelift ist, dass durch die Präparation in der Tiefe das Risiko einer oberflächlichen Vernarbung der Haut minimiert wird. Wird ein Deep Plane Facelift fachmännisch durchgeführt, sind nach der Abheilung kaum Spuren einer OP zu sehen. Freunden und Kollegen fällt dann wohl eine Veränderung zum Positiven auf, dass ein chirurgischer Eingriff hinter der Verjüngung steckt, ahnen allerdings die wenigsten. Auch die natürliche Mimik bleibt nach einem Deep Plane Facelift erhalten. Entscheidend dafür ist, dass das SMAS dynamisch bleibt, wodurch differenzierte Gesichtsausdrücke erst möglich werden. Wird das SMAS hingegen mit Hilfe von wenig beweglichen Fäden angehoben, wie das bei einem Fadenlift der Fall ist, schwindet die Dynamik des Gesichts. Voraussetzung für ein natürliches Lachen ist ein bewegliches SMAS. Ein überzeugendes Resultat erzielt man am besten, indem man diese Stützschicht so mobilisiert, dass sie an ihre ursprüngliche Position gebracht und dort befestigt wird. Dafür müssen auch die so genannten “retaining ligaments” - straffe Gewebezüge, die Knochen und SMAS miteinander verbinden – gezielt gelöst werden, sodass statt einer bloßen Straffung eine effektive Anhebung des ganzen Gesichts durchgeführt werden kann.

Bei einem Facelift muss zwangsläufig in der Nähe der Gesichtsnerven präpariert werden. Grundsätzlich gibt es daher bei jedem Facelift das Risiko einer Gesichtsnervenverletzung. Deshalb sind Kenntnisse des Operateurs darüber, an welchen Stellen diese Nerven verlaufen, unerlässlich. Damit seine Patienten dem Eingriff gelassen entgegensehen können, arbeitet Dr. med. Axel Arlt außerdem nur noch mit stumpfen Instrumenten, wenn er in den tieferen Gewebsschichten in Nervennähe präpariert.

Die beste Entscheidungshilfe: Ein vielseitiger und erfahrener Operateur

Das Know-how des Arztes ist auch dann gefragt, wenn es darum geht, den Patienten bei der Entscheidung für eine bestimmte Facelift-Technik zu beraten. Denn nur das, was ein Arzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie selbst beherrscht, wird er seinen Patienten auch gemäß ihrem individuellen Befund anbieten können. Nur wer die Basistechniken aus seiner eigenen Praxiserfahrung kennt, wird den Patienten Wahlmöglichkeiten aufzeigen und Vor- und Nachteile der jeweiligen Facelifttechniken benennen können.

Achten Sie deshalb darauf, ob der Arzt Ihnen zuhört und darauf eingeht, was Ihnen wichtig ist und welches Ziel mit der Behandlung erreicht werden soll. Ein guter Operateur verfügt nicht nur über eine OP-Technik, sondern wird die für Sie in Frage kommenden Alternativen und deren Vor- und Nachteile erläutern. Der Arzt sollte seinen Patienten gut informieren und dann die Entscheidung für eine bestimmte Technik stets gemeinsam mit ihm treffen, ist Dr. Arlt überzeugt. Als Anhaltspunkt für die tatsächlichen Kenntnisse und Erfahrungen eines Operateurs regt er an, sich nicht nur Beispiele aus der OP-Praxis mit unterschiedlichen Befunden zeigen zu lassen, sondern auch nachzufragen, wie genau das jeweilige Ergebnis zustande gekommen ist.

Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Thema „Welches Facelift ist das richtige“.

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