Facelift ja, aber nicht ohne SMAS oder: Warum ein Mini-Lift so oft nicht glücklich macht

Facelift ja, aber nicht ohne SMAS oder: Warum ein Mini-Lift so oft nicht glücklich macht
Dr.med. Axel Arlt ist Doppelfacharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde mit über 25-jähriger Berufserfahrung in der Rhinoplastik.
Erstellt am 17.10.2011 · Aktualisierung: 23.05.2014

Zugegeben, am Anfang gehört auch ein bisschen Überwindung dazu, den Gedanken eines Facelift an sich heranzulassen. So manche/r hat auch ein wenig Angst vor einer „richtigen“ Operation und möchte erst einmal mit einer kleineren Behandlung beginnen.

Auf der Suche nach vermeintlich kleinen Behandlungsmethoden kommen Begriffe wie „Mini-Lift“, „Soft-Lift“, „Bio-Lift“, „Lunch-Time-Lift“ und „Faden-Lift“ gerade recht. Wecken sie doch die Hoffnung auf eine sanfte Gesichtsverjüngung ohne großen operativen Eingriff. Doch Vorsicht: denn angeblich klein und sanft ist nicht gleichbedeutend mit risikolos und ohne Nebenwirkungen.

Vorallem „Mini-Lift“ klingt nach einem kleinen, unkomplizierten Eingriff. In Wirklichkeit ist auch ein so genanntes Mini-Lifting keineswegs so harmlos, wie es sich anhört. Doch was genau unterscheidet ein Mini-Lift von einem fachmännisch durchgeführten Facelifting?

Nur ein SMAS-Lift ist ein gutes Facelift

Ein gut gemachtes Facelift mit einem überzeugenden Resultat ist immer ein SMAS-Lift. Die Abkürzung „SMAS“ bezeichnet dabei eine Stützschicht unseres Gesichts, die sich unter unserem Unterhautfettgewebe befindet, das „Subcutaneous Muscular Aponeurotic System“. Das ist eine sehr dünne, aber erstaunlich zugkräftige Schicht. Bei einem SMAS-Facelift wird dieses stützende Gewebe in seine ursprüngliche Position zurückgebracht. Daher auch die englische Bezeichnung „facelift“: Dazu sagt Dr. Arlt: Wenn wir ein Gesicht verjüngen wollen, müssen wir es anheben (engl.: „to lift“). Das kann nur gelingen, indem auch das SMAS nach oben verlagert wird. Dadurch werden die nach unten ziehenden Effekte ausgeglichen, die die Schwerkraft im Laufe der Jahre verursacht hat. Betroffen sind in erster Linie die hängenden Wangenpartien sowie die Wangen-Hals-Kontur.

Reine Gesichtsstraffungen seien keine Lösung, weiß Dr. Arlt weiter. Denn bei Straffungsoperationen wird die Gesichtshaut lediglich nach hinten gespannt. Dadurch werden die natürlichen Gesichtszüge verschoben, was zu einem unnatürlichen Gesichtsausdruck führt.

Mit einem SMAS-Lift werden charakteristische Gesichtskonturen wieder nach oben verlagert. Das, was die Einzigartigkeit eines Gesichts und auch der Person ausmacht, wird unterstrichen. Im Idealfall bittet der Arzt seine Patientinnen und Patienten, ihm Fotos von früher mitzubringen. So kann er sehen, wie die Proportionen vor zehn, fünfzehn Jahren ausgesehen haben und das bei der Operation berücksichtigen.

Wenn ein Facelift nach allen Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt wird, bedeutet das also nicht, dass nur die Haut nach hinten gezogen wird, was zu den maskenhaft verzerrten Gesichtern führt, die aus Presse und Fernsehen hinlänglich bekannt sind. Vielmehr werden mit Hilfe des SMAS hängende Gesichtspartien, die uns alt aussehen lassen, nach oben verlagert. Gesichtskonturen und die Verteilung des Gesichtsvolumens ähneln nach einem SMAS-Lift wieder denen eines jüngeren Gesichts. Das heißt, dass mit einem fachmännisch gemachten Facelift der natürliche Alterungsprozess rückgängig gemacht wird. Die Patienten sehen frischer und jünger aus, ohne dass man ihnen die OP ansieht. Natürlichkeit und die Erhaltung der charakteristischen Gesichtszüge sind dafür entscheidend. Dieser Meinung ist auch Dr. Axel Arlt: „Das schönste Kompliment, das ein Patient nach einem gut gemachten Facelift zu hören bekommen kann, ist 'Mensch, du siehst aber gut aus!'“.

Mini-Lifts halten nicht, was sie versprechen

Wer einem Gesicht mit Hilfe eines Facelifts mehr Jugendlichkeit verleihen will, muss also bei der SMAS ansetzen. Versuchen unerfahrene oder weniger gut ausgebildete Ärzte, ein Facelift ohne Berücksichtigung dieser unter der Haut liegenden Stützschicht durchzuführen, ist das Ergebnis hingegen oft enttäuschend. Statt die durch die Schwerkraft entstandenen Schäden durch einen Zug nach oben auszugleichen, verzichten viele Ärzte darauf, die SMAS zu behandeln. Sie ziehen lediglich die Haut glatt. Ein wirkliches Lifting wird bei dieser oft als „Mini-Lift“ bezeichneten Prozedur nicht vorgenommen. Der dadurch entstehende, unnatürlich aussehende Straffungseffekt führt im schlimmsten Fall dazu, dass charakteristische Gesichtszüge kaum noch zu erkennen sind. Die Mimik wird durch den festen Zug an der Haut eingeschränkt. Der Gesichtsausdruck wirkt wie erstarrt. Die Patienten, die ursprünglich nur ein kleines Lifting wollten, trauen ihren Augen oft kaum, wenn sie zum ersten Mal nach dem Eingriff in den Spiegel schauen: Denn anstatt natürlich und einfach ein wenig jünger auszusehen, blickt ihnen ein Gesicht entgegen, das seine ursprünglichen charakteristischen Gesichtszüge nahezu verloren hat.

Der Grund dafür, dass viele Ärzte Facelift-Operationen durchführen, ohne dabei das SMAS zu berücksichtigen, liegt oft in ihrer nicht ausreichenden Ausbildung. Langjährige Erfahrungen mit SMAS-Lifts und detaillierte anatomische Kenntnisse sind unerlässlich, um diese Operation durchführen zu können. Der Aufwand ist außerdem im Vergleich zu einer bloßen Gesichtsstraffung deutlich höher. Da scheint es einfacher und auf den ersten Blick lukrativer, keine Veränderungen am SMAS vorzunehmen. Eine verkürzte Sichtweise, die zu Lasten der Patienten geht.

Leider lassen sich die bei einem so genannten Mini-Lift entstandenen Veränderungen oft nicht mehr vollständig rückgängig machen. Wird bei der „Mini“-Operation zuviel Haut weggenommen, fehlt diese bei einer Nachoperation oft an den für eine gute Korrektur entscheidenden Stellen. Auch fällt dann eine Nachoperation mit Hilfe des SMAS-Lifts in den meisten Fällen weniger befriedigend aus, als wenn im Vorfeld keine Hautstraffung stattgefunden hätte.

Ein verantwortungsvoller und erfahrener Gesichtschirurg wird deshalb immer einem Facelift mit SMAS-Lift den Vorzu geben, erklärt Dr. Arlt. In der Praxisklinik Brahmsallee in Hamburg führt er selbst von kleinen bzw. begrenzten Facelifts bis hin zum ausgedehnten Superextended Facelift die ganze Palette der Faceliftchirurgie durch, wobei jedes dieser Facelifts stets ein SMAS-Lift als festen Bestandteil einschließt. Bevor Sie sich für eine Facelifting-Behandlung entscheiden, sollten Sie deshalb Ihren Arzt fragen, ob er bei einem Facelift auch das SMAS operiert. Sollte das nicht der Fall sein, besser Hände weg.

Im dritten Teil unserer Facelift-Serie erklärt Ihnen unser Hamburger Gesichtschirurg Dr. Axel Arlt Besonderheiten und Anwendungsmöglichkeiten zwei der wichtigsten SMAS-Facelifttechniken: dem Super Extended Lift und dem Deep Plane Facelift.

HANSEATICUM
Hamburg, Hamburg
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Dr. med. Pouyan Yary
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