Straffe Haut und volle Wangen – was Facelifts wirklich können

Straffe Haut und volle Wangen – was Facelifts wirklich können
Dr.med. Axel Arlt ist Doppelfacharzt für Plastische Chirurgie und HNO-Heilkunde mit über 25-jähriger Berufserfahrung in der Rhinoplastik.
Erstellt am 11.07.2011 · Aktualisierung: 4.11.2020

In Zusammenarbeit mit Dr. med. Axel Arlt, Doppelfacharzt für Plastisch-Ästhetische Chirurgie und für HNO-Heilkunde, haben wir eine Artikelserie für diejenigen verfasst, die sich näher für ein Facelift interessieren bzw. es für sich in Betracht ziehen. Im ersten Teil geht es um die Voraussetzungen für ein gutes Facelift: Den richtigen Arzt und das Wissen um Möglichkeiten und Grenzen eines Facelifts.

Facelift: Vorurteile und Realität

Frauen mit überspannter Gesichtshaut, die aussehen, als stünden sie in einem Windkanal – mit der Realität eines professionell und gut gemachten Facelifts hat dieses Zerrbild nichts zu tun. Dass es sich hartnäckig in den Medien hält, hängt wohl auch mit der Sensationslust der Medien zusammen und damit, dass eine offensichtlich misslungene ästhetische OP viel augenfälliger und leichter zu illustrieren ist als eine, die gut verlaufen ist. Denn außer einem geglätteten, jünger und schlicht gut aussehenden Gesicht ist nach einem kunstvoll gemachten Facelift nichts zu sehen. Und auch die Schadenfreude des Publikums, wenn schlecht gemachte Schönheits-OPs bei Stars und Sternchen Medienlieblinge von ihrem Thron herunterholen, spielt bei der fast durchweg schlechten Presse der ästhetisch-plastischen Chirurgie eine Rolle.

Selbstverständlich gibt es Fälle, in denen Ärzte gar kein seriöses Facelift machen, sondern sich einfach damit begnügen, die Haut ihres Patienten zu straffen und glatt zu ziehen. Das Resultat sind starre Gesichtszüge unter einer unnatürlich straffen Gesichtshaut – was bestenfalls als Karikatur eines Gesichts durchgeht. Doch das hat nichts mit der modernen Facelift-Chirurgie zu tun, von der hier die Rede sein soll.

Wer sicher gehen will, nach einem Facelift wirklich besser und jünger auszusehen, sollte zweierlei tun: Sich über die Möglichkeiten und Risiken gut gemachter Facelifts informieren. Und vor allem bei der Wahl des Arztes größte Sorgfalt walten lassen. Dann steht einem verjüngten Selbst nichts mehr im Weg.

So finden Sie den richtigen Arzt

Wie bei allen Schönheits-OPs und auch den nicht-operativen ästhetischen Behandlungen ist die Wahl des Arztes die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Sie gut aufgeklärt und behandelt werden. Und natürlich hängt es auch von der Wahl des richtigen Arztes ab, ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Vielen Patienten ist nicht bewusst, dass in Deutschland der Begriff „Schönheitschirurg“ nicht geschützt ist. Auch Zahnärzte, Allgemeinmediziner oder Fachärzte mit wenig plastisch-operativer Erfahrung können damit werben. Wichtig ist daher, dass Sie als Patient zunächst die Facharztausbildung genauer unter die Lupe nehmen. Der „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist ein erster wichtiger Hinweis. Er belegt, dass der Arzt eine mindestens 6-jährige Ausbildung in der Plastischen Chirurgie durchlaufen hat. Doch auch das allein genügt noch nicht. Denn auch ein Plastischer Chirurg ist nicht automatisch auf dem Gebiet der Ästhetischen Chirurgie ausgebildet und erfahren. Fragen Sie deshalb nach den Spezialgebieten des Arztes. Denn keiner kann alles, und kein Arzt beherrscht alle Operationen gleich gut. Wer bekannt ist für gute Brustchirurgie muss noch lange kein Experte für Ihr Facelift sein. Fragen Sie deshalb nach der Anzahl der bisher durchgeführten Eingriffe: Ein erfahrener Nasenchirurg führt beispielsweise 200 bis 300 Eingriffe pro Jahr durch. Lassen Sie sich außerdem mehrere Fotos von bereits behandelten Patienten zeigen. Für einen guten und erfahrenen Operateur sollte das kein Problem sein.

Ein weiteres Merkmal eines guten Arztes: Er legt Wert auf eine sorgfältige Aufklärung, auch über die Risiken und Grenzen einer Behandlung. Ein fachlich und menschlich kompetenter Arzt wird die Fragen seiner Patienten ohne Wenn und Aber beantworten, ob es um seine Weiterbildungen oder auch um die Risiken der Eingriffe geht. Er wird aber auch ihren möglicherweise unrealistischen Wunschvorstellungen Zügel anlegen. Denn auch der beste Arzt kann keine Wunder vollbringen. Die Anatomie des Patienten gibt die Grenzen vor, welche der Arzt beachten muss. Ein seriöser Arzt wird seine Patienten außerdem vor ästhetischen Irrwegen warnen. „Einer 70jährigen Frau das Gesicht eines 17jährigen jungen Mädchens zaubern zu wollen, kann nicht das Ziel eines seriösen Facelifts sein – Schönheit hat sehr viel mit Harmonie und natürlichen Proportionen zu tun“, so Dr. Axel Arlt, Spezialist für Gesichtschirurgie in Hamburg.

Letztendlich ist, wie in jeder Arzt-Patienten-Beziehung, Vertrauen der entscheidende Faktor. Bevor Sie sich für ein Facelift und einen Arzt entscheiden, sollten Sie in aller Ruhe überlegen, ob Sie sich dort gut aufgehoben fühlen. Werden meine Befürchtungen hinsichtlich möglicher Komplikationen ernst genommen? Macht der Arzt meiner Wahl einen integeren und vertrauenswürdigen Eindruck? Auch die Praxis sollte bei der Arztwahl eine Rolle spielen: Fühle ich mich hier wohl? Ist sie hygienisch? Wie wirken die Räume auf mich? Schließlich müssen Sie vor, während und nach dem Facelift einige Zeit dort verbringen.

Was ein gut gemachtes Facelift kann – und was nicht

Die Vorstellung davon, was ein gutes Facelift leisten kann, hat sich im Lauf der letzten Jahrzehnte verändert. Während es bei den ersten Liftings vor allem darum ging, mit der bloßen Straffung der Gesichtshaut den Eindruck eines faltenfreien Gesichts zu erzielen, können moderne Facelifts viel mehr.

Wenn Menschen altern, macht sich das nicht bloß in der Struktur ihrer Haut bemerkbar. Falten sind nur eine von vielen optischen Begleiterscheinungen des Älterwerdens. (Das heißt nicht, dass Falten an sich etwas Schlechtes wären – einige können sogar interessant und gut aussehen.) Ein junges Gesicht zeichnet sich vor allem durch pralle Wangen aus. Im Laufe der Jahre senken sich diese ab, und statt nahtlos in die Wangen überzugehen, wird die Haut unter den Augen schlaff und neigt zu Tränensäcken. Moderne Facelift-Methoden können diese Veränderungen des Gesichts wirksam bekämpfen.

Um überzeugende Ergebnisse zu erzielen, ist es allerdings unerlässlich, auch die Stützstruktur des Gesichts unterhalb der Haut, das so genannte SMAS, zu operieren. Nur durch ein SMAS-Facelift, also ein Facelift mit Anhebung des SMAS, kann abgesenktes Gewebe wieder in die alte Position gebracht werden. Denn mit dem SMAS kann das abgesunkene Gesicht wirksam gehoben werden, anstatt es nur kurzzeitig zu straffen (der Begriff „Facelift“ heißt wörtlich übersetzt ja auch Gesichts-Hebung und nicht Gesichts-Straffung). Nach einem guten SMAS-Facelift wirken denn auch die Wangen wieder voller, und allein dadurch wird das Gesicht attraktiver und verjüngt sich um viele Jahre.

„Ein schönes und attraktives Gesicht lebt von seiner Ausstrahlung und seiner Harmonie. Deshalb sollte ein Facelift das abgesunkene Gesicht anheben, anstatt es einfach nur durch eine Art Mini-Lift zu straffen. Zur wirksamen Anhebung braucht man das SMAS. Deshalb gehört die SMAS-Anhebung für mich zu einem gut gemachten Facelift immer dazu“, so Dr. Arlt, Spezialist für Gesichtschirurgie in Hamburg.

Trotz der Wirksamkeit innovativer und permanent weiterentwickelter Operationsmethoden sind den Möglichkeiten eines Facelifts durch die Natur Grenzen gesetzt. Und eine Verjüngung sollte ohnehin in einem natürlichen Rahmen bleiben und zu der Person passen.

Bevor Sie also viel Geld in eine OP investieren, von deren Ergebnis Sie enttäuscht sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, was bei Ihnen machbar ist – und wo Ihre Erwartungen vielleicht unrealistisch sind.

Im zweiten Teil unserer Serie zum Thema „Facelift“ erklären wir Ihnen, warum nur ein SMAS-Lift auch ein gutes Facelift ist und weshalb von einem Minilift unbedingt abzuraten ist.

Prof. Dr. Dr. Pit Voss
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Lörrach, Baden-Württemberg
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