Ektropium -Triefauge- Ursachen und Behandlung

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Erstellt am 3.02.2025 · Aktualisierung: 3.02.2025

Mögliche Komplikationen des Ektropiums

Ein Ektropium ist eine Fehlstellung des Augenlids, bei der sich das Lid nach außen kehrt. Diese Erkrankung betrifft meist das Unterlid und kann verschiedene Ursachen haben, darunter altersbedingte Gewebeerschlaffung, Narbenbildung oder eine Lähmung des Gesichtsnervs. Wenn ein Ektropium unbehandelt bleibt, kann es zu verschiedenen Komplikationen führen, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Zu den häufigsten Komplikationen zählen:

Chronische Augenreizung und Entzündungen

Durch die nach außen gekehrte Lidkante kann das Auge nicht mehr richtig geschlossen werden. Dies führt zu einer unzureichenden Befeuchtung der Hornhaut und Bindehaut, da der Tränenfilm schneller verdunstet und die schützende Funktion des Lids eingeschränkt ist. Die Folgen sind:

  • Trockene Augen (Keratokonjunktivitis sicca), die zu Juckreiz, Rötung und Brennen führen.
  • Chronische Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) durch Reizung und Austrocknung der Bindehaut.
  • Hornhautentzündungen (Keratitis), die unbehandelt zu einer Sehverschlechterung führen können.

Lösungen: Der Einsatz von künstlichen Tränen zur Befeuchtung des Auges, Augensalben für den nächtlichen Schutz der Hornhaut und antibiotische Augentropfen bei einer bakteriellen Infektion. In manchen Fällen können auch Lidbandagen oder spezielle Augenklappen eine kurzfristige Hilfe bieten.

Epiphora (Tränenträufeln)

Ein weiteres häufiges Symptom des Ektropiums ist das ständige Tränen des Auges. Dies tritt auf, weil der Tränenabfluss gestört ist. Normalerweise wird die Tränenflüssigkeit durch die Lidbewegung in die Tränenpünktchen geleitet. Beim Ektropium sind diese jedoch oft nicht mehr in der richtigen Position, sodass die Tränen nicht richtig abfließen und über den Lidrand laufen.

Lösungen: Eine sanfte Lidmassage kann helfen, den Tränenabfluss zu unterstützen. In leichteren Fällen können spezielle Übungen zur Stärkung der Lidmuskulatur helfen. Wenn der Tränenabfluss dauerhaft gestört bleibt, ist möglicherweise eine chirurgische Korrektur notwendig.

Infektionen und Hornhautulzerationen

Die unzureichende Befeuchtung des Auges kann dazu führen, dass die Hornhaut austrocknet und kleine Verletzungen entstehen. Diese Erosionen können sich entzünden und zu Hornhautgeschwüren (ulzerative Keratitis) führen, die das Sehvermögen dauerhaft schädigen können.

Lösungen: Intensive Befeuchtung mit Tränenersatzmitteln, antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen sowie in schweren Fällen eine Transplantation von Amnionmembranen oder eine Hornhauttransplantation.

Narbenbildung und dauerhafte Sehstörungen

Wiederholte Entzündungen oder unbehandelte Hornhautschäden können zu Narbenbildung auf der Hornhaut führen, was die Lichtbrechung beeinträchtigt und das Sehvermögen verschlechtert. In extremen Fällen kann ein schweres Ektropium zu einer dauerhaften Einschränkung der Sehfähigkeit oder sogar zur Erblindung führen.

Lösungen: Eine frühzeitige Behandlung des Ektropiums ist entscheidend, um solche Komplikationen zu vermeiden. Chirurgische Eingriffe können notwendig werden, wenn die Hornhaut bereits beschädigt ist. In einigen Fällen ist eine Hornhauttransplantation erforderlich.

Therapie des Ektropiums

Die Behandlung des Ektropiums hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In leichten Fällen können konservative Maßnahmen helfen, während in fortgeschrittenen Fällen eine chirurgische Korrektur erforderlich ist.

Konservative Maßnahmen

Zu den konservativen Maßnahmen gehören Augentropfen und Salben zur Befeuchtung und zum Schutz der Hornhaut. Lidmassagen und spezielle Übungen zur Stärkung der Muskulatur können ebenfalls helfen. Zudem können Taping-Techniken eingesetzt werden, bei denen das Lid vorübergehend fixiert wird.

Chirurgische Maßnahmen

Wenn konservative Methoden nicht ausreichen, ist eine chirurgische Korrektur notwendig. Es gibt verschiedene chirurgische Techniken:

  • Lidstraffung (Laterale Zügelplastik oder Tarsalverkürzung) zur Korrektur eines altersbedingten Ektropiums.
  • Hauttransplantation oder Schleimhautverpflanzung bei Narbengewebe oder Gewebeverkürzung.
  • Muskelrekonstruktion oder Nerventransfer bei einem Ektropium aufgrund einer Gesichtsnervenlähmung.

Fazit

Ein unbehandeltes Ektropium kann zu ernsthaften Augenproblemen führen, wie chronischen Entzündungen, Hornhautschäden und einer Verschlechterung des Sehvermögens. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Während konservative Maßnahmen in milden Fällen Linderung verschaffen können, ist eine chirurgische Korrektur häufig die beste langfristige Lösung. Wer unter anhaltendem Tränenfluss, trockenen Augen oder Reizungen leidet, sollte frühzeitig einen Augenarzt aufsuchen, um die passende Therapie zu beginnen.

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