Experteninterview über die Beweggründe einer Brustvergrößerung
Sehr geehrter Herr Dr. Razzaghi, die Brustvergrößerung ist eine der häufigsten Operationen in Ihrer Klinik. Doch mag es unterschiedliche Gründe für diesen Eingriff geben.
Was belastet Ihre Patientinnen am meisten, wenn sie mit dem Wunsch "Brustvergrößerung" in Ihre Klinik kommen?
Der häufigste Grund ist natürlich der einfache Wunsch nach mehr Volumen. Eine große Oberweite ist für die meisten Frauen der Inbegriff der Weiblichkeit. Wenn diese aber von Natur aus nicht gegeben ist, ist oftmals das Selbstbewusstsein aufgrund dieser „verminderten Weiblichkeit“ geschwächt.
Auch eine stark ausgeprägte Asymmetrie der Brüste kann (vor allem die jüngeren Patientinnen) sehr belasten. Nahezu jede Frau hat asymmetrische Brüste – nur fällt dies nicht immer gleich ins Auge. Wenn eine Brust jedoch auffallend um ein ganzes Körbchen kleiner ist als die andere, dann belastet dies die Psyche der Patientinnen doch sehr! Aber auch in einem solchen Fall, kann man mit den richtigen Implantaten sehr schöne Resultate erzielen.
Ein weiterer Grund ist natürlich eine oder mehrere Schwangerschaften – für viele Frauen Segen und Fluch zugleich. Denn die Strapazen einer Schwangerschaft hinterlassen natürlich ihre Spuren.
Doch auch einer erschlafften Brust kann man mithilfe von Implantaten wieder Volumen verleihen. Oftmals ist hierbei auch Straffung notwendig, um ein ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Ob jedoch ein leichte Straffung der Haut oder eine komplexere Straffung des Brustgewebes nötig ist, hängt vom jeweiligen Befund ab.
Da jede Frau ihre eigene „Idealvorstellung“ von einer schönen, weiblichen Brust hat, gibt es letztendlich viele verschiedene Beweggründe für eine Brustvergrößerung.
Den Entschluss zu fassen, sich einer Brustvergrößerung zu unterziehen, kommt bestimmt nicht von heute auf morgen. Was empfehlen Sie Ihren Patientinnen, damit ihre Entscheidung auch die richtige ist?
Eine solche Entscheidung sollte natürlich nicht spontan getroffen werden. Eine Brustvergrößerung ist und bleibt ein operativer Eingriff, der gut überlegt sein sollte.
Damit die Patientinnen ihre Entscheidung nicht bereuen, sollten sie sich vorab gut informieren.
So sollte der Arzt ihrer Wahl kein sogenannter „Schönheitschirurg“ sein, sondern ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Jeder Mediziner kann sich selbst als „Schönheitschirurg“ bezeichnen, da dieser oder ähnliche Titel ungeschützt sind. Ein Arzt der alle erforderlichen Qualifikationen auf diesem Gebiet besitzt, zeichnet sich durch einen Facharzttitel aus.
So sollte der behandelnde Arzt auf jeden Fall ein „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ sein und über langjährige Erfahrung verfügen.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt sind natürlich die Kosten. In dieser Branche variieren die Preise natürlich stark. Doch ich rate den Patientinnen sich nicht von günstigen Angeboten locken zu lassen – denn gespart wird letztendlich an der Qualität (am Material, am Personal, an der Anästhesie, etc.)!
Heutzutage lassen sich die meisten Patientinnen ja auch sehr stark durch die vorhandenen Bewertungen im Internet beeinflussen. Natürlich kann es bei der Entscheidung sehr hilfreich sein, sich über die unterschiedlichen Erfahrungen anderer Patientinnen zu informieren, doch letztendlich sollte sich jeder sein eigenes Bild machen. Denn Sympathie und Vertrauen spielen hierbei auch eine sehr große Rolle. Somit ist ein persönliches Beratungsgespräch mit dem Facharzt ihrer Wahl durch nichts zu ersetzen.
Heutzutage gibt es unterschiedliche Implantatgrößen, -formen und Oberflächenstrukturen. Wie finden sich die Patientinnen in der unüberschaubaren Vielfalt an Möglichkeiten zurecht?
Gar nicht. Und das ist auch überhaupt nicht notwendig, weil es doch vollkommen ausreicht, dass Ich dieses Wissen besitze. Ich verfüge über 18 Implantate (9 anatomische und 9 runde) in verschiedenen Größen. Welches dieser Implantate das Richtige ist, entscheide ich unter Berücksichtigung diverser Aspekte (Körpergröße, Thoraxbreite, vorhandene Asymmetrie).
Mit am wichtigsten ist bei dieser Entscheidung jedoch der Wunsch der Patientin. Bei der Beratung können die Patientinnen sogenannte „Sizer“ anprobieren, um herauszufinden, welche Größe ihnen gefallen würde.
Dadurch, dass ich mehrfach pro Woche Brustvergrößerungen durchführe und aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung auf diesem Gebiet, kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass meine Patientinnen bei mir optimal beraten werden.
Wie sieht die Nachsorge bzw. der Heilungsprozess nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten aus und wann sind Ihre Patientinnen wieder gesellschaftsfähig?
Nach einer Brustvergrößerung bleiben meine Patientinnen für eine Nacht bei uns in der Klinik.
Am Tag der Entlassung werden die eingelegten Redondrainagen entfernt und der Kompressions-BH angelegt. Dieser muss 6 Wochen lang getragen werden.
In den ersten Wochen nach der Operation sollten die Patientinnen sich mit den Armen nicht aufstützen und Bewegungen über einem 35 Grad-Winkel vermeiden. Zu starke Bewegungen der Arme und somit des Brustmuskels erhöhen das Risiko eventueller Komplikationen.
Die erste Kontrolluntersuchung erfolgt nach einer Woche und nach ca. 10 Tagen können die Patientinnen wieder selbst mit dem Auto fahren.
Zwei Wochen nach der Operation erfolgt die zweite Kontrolluntersuchung, bei der die Fäden entfernt werden.
Nach drei Wochen beginnen die Patientinnen damit, die Narben zu massieren und nach ungefähr vier Wochen können die Patientinnen wieder auf der Seite schlafen, insofern dies ihnen keine Schmerzen bereitet.
Ab der sechsten postoperativen Woche können die Patientinnen den Kompressions-BH ablegen und langsam wieder mit leichten Sportarten (wie Walken oder Joggen) beginnen.
Nach der Operation sind wir für unsere Patientinnen natürlich jederzeit erreichbar – auch außerhalb unserer Sprechstundenzeiten. Für „Notfälle“ oder Unsicherheiten erhalten die Patientinnen bei der Entlassung meine private Mobilnummer, über die ich zu jeder Zeit erreichbar bin.
Mir ist es äußerst wichtig, dass meine Patientinnen sich sowohl vor, als auch nach der Op bei uns gut aufgehoben fühlen. Bei Fragen oder Unsicherheiten können die Patientinnen jederzeit anrufen oder persönlich vorbei kommen. Solche Kontrolltermine sind immer kurzfristig möglich.
Um einen optimalen Heilungsprozess zu gewährleisten ist die Zusammenarbeit zwischen mir und den Patientinnen sehr wichtig. Ob die Patientinnen zu Hause die Verhaltensanweisungen befolgen, liegt nämlich nicht mehr in meiner Macht. Für ein schönes Resultat ist dies jedoch von großer Bedeutung.