Weibliche Genitalchirurgie
Der erste Schritt vor der Korrektur im Intimbereich ist natürlich eine Konsultation mit dem Arzt. Diese Konsultation führt der Frauenarzt durch – ein Spezialist in der Problematik der Genitalienplastik. Das Ziel dieser Konsultation ist es, die ästhetischen Wünsche der Patientin und chirurgische Möglichkeiten der Korrektur so abzustimmen, dass der Endeffekt möglichst befriedigend wäre und das alles mit einem Minimum von Gesundheitsrisiken. Die Behandlung sollte nach der monatlichen Blutung erfolgen, damit man optimale Bedingungen wegen der Heilung garantieren kann. Frauen, die Antibabypillen einnehmen, können den Blutung-Termin verschieben, indem sie die Pillen ohne Untebrechung einnehmen, so haben sie eine größere Freiheit in der Wahl des Termins.
Im Unterschied zu den Eingriffen der plastischen Chirurgie und der Gefäßchirurgie, die auf den enthüllten Körperbereichen durchgeführt werden, muss man die genannten plastischen Operationen nicht nur im Herbst oder Winter durchführen. Der Eingriff verläuft unter den sterillen Bedingungen auf dem Operationssaal, in der Vollnarkose, mit nötigen präoperativen, fachärztlichen (Internist) und Laborbehandlung.
Der postoperative Verlauf und Heilung der operativen Wunde pflegt bei der gründlichen Einhaltung aller ärztlichen Empfehlungen und der hygienischen Maßnahmen unkompliziert zu sein. Nach der Umfang des Eingriffes muss man mit 5 bis 10 tägiger Heilung rechnen, die Schmerzen dauern etwa 1-2 Tage. Die Hospitalisation dauert meistens 2 bis 3 Tage (das heißt 1 bis 2 Nächte). Ärztliche Kontrollen, Verbandwechsel, eventuell eine Aplikation der Eis-Umschläge sind ein notwendiger Teil der Hospitalisation, wie auch Abschwächung des postoperativen Schmerzens. Die Patientinnen bekommen wirksame Schmerzmittel in der Form von intramuskulären Injektionen, Tabletten oder Zäpfchen angewandt in den Enddarm. Innerhalb der Heim-Heilung besucht die Patientin die Ambulanz nach der Empfehlung des Operateurs.
Die genannten Eingriffe, präoperative Konsultation, Laborbehandlung und fachärztliche Behandlung, Anästhesie und Hospitalisation sind nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Labioplastik
Unter Labioplastik wird die Korrektur der Schamlippen verstanden, am häufigsten eine Verkleinerung und eventuell auch Formung der kleinen äußeren Schamlippen. Die nicht erwünschte Veränderung der Form der Schamlippen kann durch eine Nachgeburtsänderung, durch einen Unfall, eine eingeborene Asymmetrie oder eine eingeborene Hypertrophie dieses Teiles der äußeren Genitale verursacht werden. Die Gründe für eine Operation können sowohl ästhetische als auch gesundheitliche sein. Die vergrößerten Schamlippen können Probleme beim Gehen, beim Sport, beim Geschlechtsverkehr usw. hervorrufen. Mädchen und Frauen können sich diesem Eingriff ohne Altersbeschränkung unterziehen.
Bei dem Operationsverfahren wird überflüssiges Haut- und Fettgewebe mithilfe des scharfen Messers entfernt und danach werden Schnittrände mit den selbstauflösenden Nähmittel genäht. Die Stich-Auflösung dauert etwa 3 Wochen, die Stiche werden nicht entfernt.
Hymenoplastik
Hymen ist ein Jungfernhäutchen, das zum Teil den Scheideneingang bei den Frauen überdeckt, die noch keinen vaginalen Geschlechtsverkehr hatten. Die Wiederherstellung des Hymens kann man durch eine plastische Korrektur der Scheideneingangschleimhaut durchführen. Das beste Ergebnis erzielt man bei der Durchführung dieses Eingriffes in möglichst kürzester Zeit nach der Defloration. Mit dem Skalpell wird ein Schnitt entlang dem Umkreis des Scheideneingangs geführt und danach wird mit der durchgeführten Naht die Rekonstruktion des so genannten Hymenkreises beendet. Es wird wieder das selbstauflösende Nähmittel mit solchen Eigenschaften benutzt, die keine allergischen Reaktionen der empfindsamen Schleimhaut in diesem Bereich verursachen.
Perineoplastik
Unter diesem Eingriff wird die Plastik des Scheideneingangs und (nach den Bedürfnissen und der Situation) auch anliegender Teile der Vagina und des Damms verstanden. Es wird am häufigsten bei den Frauen durchgeführt, die eine erworbene Deformation der äußeren Genitale haben. Die Ursache dafür kann z.B. eine vaginale Geburt mit einer umfangreichen Geburtsverletzung oder ein schlecht angeheilter Dammschnitt sein. Die Patientinnen beschweren sich über einen schmerzhaften Geschlechtsverkehr, in extremen Fällen lehnen sie den schmerzhaften Geschlechtsverkehr ab. Es gibt auch ästhetische Vorbehalte. Eine nächste Gruppe von Frauen, die sich diesem Eingriff unterziehen wollen, sind Frauen im vorgerückten Alter mit der niedrigeren Elastizität des submokosen Zellgewebes. Durch die Wirkung des Alters, Hormonursachen und auch eingeborene Dispositionen ist der Scheideneingang vergrößert und das alles kann zum weniger befriedigenden Geschlechtsverkehr für beide Partner, zu der öfteren Scheidenentzündung oder Harnröhreentzündung und zu den unangenehmen Gefühlen beim Gehen, Setzen usw. führen. Der Operateur wählt das optimale Verfahren nach dem Typ der Scheideneingang-Deformation und nach dem Charakter der Beschwerden. Überflüssige Gewebe, Teile der Scheidenschleimhaut oder Hautfalten des Scheideneingangs und Haut im Dammbereich werden scharf entfernt und die Schnittrände werden sehr sorgfältig mithilfe der selbstauflösenden Nähmittel genäht.
Kombinierte Eingriffe
Die oben genannten Eingriffe kann man gegenseitig nach dem Wunsch und Bedürfnissen der Patientin kombinieren, selbstverstädlich auch nach der Möglichkeit des Operateurs, diesen Wunsch zu erfüllen.
Andere Eingriffe
Unter die anderen Eingriffen gehören z.B. Beseitigung des Muttermals, der „klassischen“ Warzen aus dem Intimbereich oder Abschaffung oder Applikation von Piercing. Nach dem Umfang und Stelle der genannten Hautgebilde kann man auch eine leichtere lokale Anästhesie auswählen, die in der Form von einer intradermalen Injektion oder eines Gels aufgetragen auf die Haut minimal 15 bis 30 Minuten vor der Desinfektion des operierten Bereiches angewandt wird. Die oben genannten Eingriffe kann man ambulant durchführen, mit den nachfolgenden Kontrollen in der Ambulanz. Das ungewohnte Hautgebilde wird vor dem Eingriff von einem Dermatologen beurteilt. Die entfernten Gewebe werden nach dem Eingriff einer histologischen Analyse unterzogen.