Was sollte man über Kapselfibrose wissen?
Die Plastische Chirurgie ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Brustvergrößerung sowohl in Deutschland als auch weltweit zu den am häufigsten nachgefragten Eingriffen der Schönheitschirurgie gehört. Internationale Statistiken zeigen, dass sich im Jahr 2018 mehr als 1,8 Millionen Frauen dieser Operation unterzogen haben.
Viele Frauen trauen sich dennoch, aus Angst vor einer Kapselfibrose, nicht eine Brustvergrößerung mit Implantaten durchführen zu lassen.
Was ist überhaupt eine Kapselfibrose?
Der Begriff Kapselfibrose bezeichnet die Bildung einer bindegewebigen Hülle, auch Kapsel genannt, um das eingesetzte Implantat. Da das Implantat vom Körper als Fremdkörper wahrgenommen wird, stellt dies lediglich eine natürliche Reaktion des Körpers dar und birgt in den meisten Fällen keine Probleme.
In einigen Fällen haben Patientinnen aber Schmerzen durch die Bildung der Kapsel oder die Brust verformt sich. In diesen Fällen spricht man von einer Kapselfibrose oder Kapselkontraktur. Ob diese behandelt werden muss, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.
Wie erkennt man eine Kapselfibrose nach der Brustvergrößerung?
Eine Kapselfibrose können Sie selbst durch das Abtasten Ihrer Brust erfühlen. Wenn das Implantat leicht fühlbar ist, bedeutet dies aber noch nicht, dass eine Kapselfibrose vorliegt. Besonders bei sehr schlanken Frauen ist dies sehr häufig der Fall. Auch vorübergehende Schmerzen sind nicht unbedingt auf eine Kapselfibrose zurückzuführen. Kurzfristig können bei einer Überlastung, vor allem im ersten Jahr, Schmerzen auftreten.
Klassische Symptome für eine Kapselfibrose sind dauerhafte Schmerzen und Spannungsgefühle, eine Verformung der Brust, eine Verschiebung des Implantats, eine ertastbare und harte Kapsel sowie Brustasymmetrien und Faltenbildung. Bei Unsicherheit, ob eine Kapselfibrose vorliegt, sollten Sie den plastischen Chirurgen, bei dem Sie Ihre Brustvergrößerung gemacht haben, aufsuchen.
Wie hoch ist das Risiko für eine Kapselfibrose bei der Brustvergrößerung?
Das Risiko einer Kapselfibrose nach der Brustvergrößerung liegt, je nach Studie, zwischen 3 und 20%. Die große Streuung ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei verschiedenen Implantattypen und Operationstechniken stark unterscheidet. Festzuhalten ist jedoch, dass die Chance, von einer Kapselfibrose betroffen zu sein, sehr gering ist.
Wie wird die Kapselfibrose behandelt?
Aktuell wird untersucht, ob eine Kapselfibrose mit Medikamenten oder Fettinjektionen behandelt werden kann. Da es zur Wirkung dieser Methoden bisher keine aussagekräftigen Studien gibt, stellt die Entfernung der Kapsel und des Implantats weiterhin die beste Behandlungsalternative dar. Sie können hierbei entscheiden, ob neue Implantate eingesetzt werden sollen oder die Brust nur gestrafft wird.
Wer zahlt für die erneute OP bei einer Kapselfibrose?
Die Kosten für die Operation aufgrund einer Kapselfibrose müssen in den meisten Fällen von den Patientinnen selbst getragen werden. Einige Implantathersteller ersetzen die Implantate aber auch kostenlos innerhalb der ersten 10 Jahre. Zudem ist es möglich sich gegen das Risiko der Notwendigkeit einer erneuten Operation aufgrund einer Kapselfibrose zu versichern. Diese Versicherung ist für einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren, je nach Versicherer, abschließbar.