Was sollte bei einer Brustvergrößerung beachtet werden?
Individuelle Vorbereitung auf eine Brustvergrößerung
Frauen, die sich eine Brustvergrößerung wünschen, können sich bereits vor dem Erstgespräch mit einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen auf die Beratung vorbereiten. Zu folgenden Themen und Fragen können Sie sich erste Gedanken und, wenn Sie möchten, auch Notizen machen und diese dann zum Beratungstermin mitbringen:
- Was stört mich an meinen Brüsten?
- Welche Veränderung wünsche ich mir? Welche Erwartungen stelle ich an die Behandlung?
- Bin ich sportlich sehr aktiv? Welche Sportarten möchte ich auch mit Implantaten durchführen können?
- Habe ich „Vorbilder“, was meine Brüste anbelangt? (Beispielbilder können in der Beratung eine gute Orientierung für den Arzt und für die Patientin sein – anhand von Fotos lassen sich chirurgische Möglichkeiten gut verdeutlichen)
- Habe ich Allergien, Unverträglichkeiten oder bekannte Vorerkrankungen
Beratung und Planung sind das A und O
Egal ob sich Patientinnen im Vorfeld schon selbstständig über die Brustvergrößerung informiert haben oder ob sie weitestgehend „unwissend“ das persönliche Beratungsgespräch planen – der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie klärt sie umfassend, ehrlich und verständlich über den gesamten Eingriff auf.
Eine genaue Vorstellung über das gewünschte Behandlungsergebnis ist in der Regel sehr hilfreich, doch nicht immer lässt sich das Resultat genauso umsetzen. |
Eine Brustvergrößerung ist nicht 1:1 von einer Patientin auf die nächste übertragbar. Stattdessen handelt es sich um einen sehr individuellen Eingriff, der unter anderem von der Qualität und Struktur des Gewebes abhängig ist.
Anhand einer sorgsamen Untersuchung klärt der Experte die Patientin auf, welche Möglichkeiten im konkreten Fall vorliegen und welche Ergebnisse mit welchen Vorgehensweisen erzielt werden können. Selbstverständlich spricht der Chirurg auch die Vor- und Nachsorge sowie die eventuellen Risiken der Operation an. Eine realistische Erwartungshaltung ist für eine zufriedenstellende und möglichst komplikationsfreie Behandlung sehr wichtig.
Nachdem die Patientin aufgeklärt wurde, bekommt sie die Details zur Behandlung und eventuelle Dokumente und Fotos mit nach Hause, um sich dort in Ruhe bewusst für oder gegen den Eingriff entscheiden zu können.
Die Brustvergrößerung mit Implantat
Bei einer Brustvergrößerung mit Implantat setzt der Ästhetisch-Plastische Chirurg ein Silikonkissen in das Brustgewebe ein, um dadurch die gewünschte Volumenzunahme zu erzielen. Nicht nur die Größe, sondern auch Form, Oberflächenbeschaffenheit und Füllung der Brustimplantate kann variieren. Im gemeinsamen Beratungsgespräch legen der Arzt und die Patientin fest, welche Implantate verwendet werden sollen.
Durch spezielle 3D-Simulationen oder „Probe-Implantaten“, die in den BH gelegt werden, kann ein harmonisches und natürlich aussehendes Erscheinungsbild geplant werden. |
Verschiedene Ausführungen von Brustimplantaten
Die Implantate der neuesten Generation gelten als qualitativ hochwertig und sehr sicher. Sie bestehen in der Regel aus einer Silikonhülle, die mit einem Kohäsivgel gefüllt ist. Das bedeutet, dass das Silikongel stark vernetzt ist. Die Implantate fühlen sich nach wie vor weich an, doch selbst bei einer Ruptur der Hülle, tritt die Füllung aufgrund der starken Vernetzung nicht aus. Sie kann somit nicht in das Brustgewebe gelangen.
Die Größen von Brustimplantaten reichen von etwa 50 Milliliter bis weit über 1000 Milliliter. Bei Letzteren handelt es sich jedoch um Extreme oder Sonderanfertigungen, die bei seriösen Ärzten hierzulande in der Regel nicht zum Einsatz kommen. Die meisten Frauen entscheiden sich für Brustimplantate mit einer Größe von etwa 300 bis 450 Millilitern. Sehr schlanke Personen entscheiden sich oft für etwa 200 bis 250 Milliliter, um ein natürliches und harmonisches Ergebnis zu erzielen.
Es gibt runde Brustimplantate, die eine gleichmäßige Volumenerhöhung im Brustbereich hervorrufen. Sie stellen bei der Brustvergrößerung eine Art Standard dar. Des Weiteren gibt es sogenannte tropfenförmige (anatomische) Brustimplantate. Sie sind dem natürlichen Aussehen der Brust nachempfunden und werden nach unten hin breiter. Sie besitzen den Vorteil, ein weniger „künstliches“ Ergebnis zu erreichen, jedoch besteht das Risiko, dass sich die Implantate verschieben oder drehen und somit das ästhetische Behandlungsergebnis beeinflussen können.
Eine weitere Unterscheidung hinsichtlich Brustimplantaten ist in der Oberflächenbeschaffenheit zu finden. So gibt es glatte und angeraute (strukturierte) Implantate. Die jeweiligen Vor- und Nachteile für die einzelne Patientin bespricht der Ästhetisch-Plastische Chirurg im Rahmen der persönlichen Beratung und anhand der individuellen Befunde.
Die Schnittführung und Implantatlage bei einer Brustvergrößerung
Ein wesentlicher Bestandteil bei der Planung einer Brust-OP ist die Schnittführung. Bei der Brustvergrößerung sind verschiedene operative Zugänge möglich, über die das Implantat eingebracht werden kann. Die häufigsten drei Zonen sind der Rand des Brustwarzenhofes, die Achselhöhle und die Brustumschlagsfalte. Letztere ist die wohl am häufigsten durchgeführte Technik. Sie hinterlässt eine feine Narbe unter der Brust, die im Stehen in der Regel nicht sichtbar ist. Bei einem Schnitt in der Achselhöhle besteht der Vorteil, dass keine Narben im Brustbereich auftreten.
Die Schnittführung an der Brustwarze eignet sich eher für kleinere Implantate. Erfahrungsgemäß wird der Schnitt am Rand des Brustwarzenhofes nicht so häufig vorgenommen. Ein Grund hierfür ist, dass das Risiko für Gefühlsverluste an der Brustwarze sowie für einen Verlust der Stillfähigkeit erhöht ist.
Die gewählte Schnittführung richtet sich auch danach, wo genau das Implantat platziert werden soll. Es ist möglich, das Implantat zwischen Brustdrüse und Brustmuskel, teilweise hinter dem großen Brustmuskel oder ganz hinter dem Brustmuskel zu setzen. Die verschiedenen Positionen nehmen Einfluss auf das letztendliche Ergebnis. Auch hinsichtlich sportlicher Aktivitäten kann die Lage des Implantats einen Unterschied machen.
Nachsorge: darauf sollten Patientinnen nach der OP achten
Ob im Anschluss an die OP ein stationärer Aufenthalt notwendig ist, hängt von der Art und vom Umfang des Eingriffs, dem Verlauf der Operation und dem Befinden der Patientin ab. Nach einer Brustvergrößerung mit Implantat verbleiben die Patientinnen für gewöhnlich für einige Tage zur Beobachtung in der Klinik. Zunächst schützt ein weicher Verband den sensiblen Behandlungsbereich. Nach einigen Tagen wird dieser durch einen speziellen Stütz-BH ausgetauscht. Dieser stabilisiert die Brüste und sorgt somit dafür, dass Schwellungen und Schmerzen möglichst gering ausfallen. Zudem unterstützt er eine natürliche Formgebung.
Tipps zur Nachsorge auf einen Blick:
- Schlafen Sie möglichst in Rückenlage. Das schont das Behandlungsgebiet.
- Lagern Sie den Oberkörper erhöht.
- Heben Sie die Arme nicht über Schulterhöhe. Es empfiehlt sich, vorab dafür zu sorgen, dass alle Utensilien, die Sie benötigen und mit denen Sie im regelmäßigen Kontakt sind, leicht für Sie zugänglich sind.
- Entfernen Sie Drainagen, Verbände oder Fäden nicht selbstständig, sondern überlassen Sie dies ausschließlich dem behandelnden Arzt.
- Wenden Sie sich bei Komplikationen umgehend an Ihren Arzt.
- Tragen Sie sechs bis acht Wochen lang den speziellen Stütz-BH – Tag und Nacht.
- Schonen Sie sich mindestens zwei bis drei Wochen, bevor Sie wieder zur Arbeit gehen. Sport ist nach etwa sechs Wochen wieder möglich. Halten Sie vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt.
- Verzichten Sie mindestens zwei Wochen nach der OP auf Nikotin und auf einen übermäßigen Alkoholkonsum.
- Vermeiden Sie in den ersten Monaten intensive Sonnenbäder und Saunabesuche. Die UV-Strahlung kann die Wundheilung beeinträchtigen und zu einer Überpigmentierung an der Wunde führen.
Scheuen Sie sich vor allem nicht, sich bei Fragen an Ihren behandelnden Chirurgen zu wenden. Nicht nur bei den regelmäßigen Nachkontrollen in der Praxis, sondern jederzeit können Patientinnen den Experten kontaktieren, wenn sie hinsichtlich des Heilungsverlaufes oder bestimmter Beanspruchungen nach der Brustvergrößerung unsicher sind.