Moderne Methoden und Verfahren der Brustrekonstruktion - für einen natürlichen Wiederaufbau der eigenen Brust

Moderne Methoden und Verfahren der Brustrekonstruktion - für einen natürlichen Wiederaufbau der eigenen Brust
Dr. med. Susan Fenner kann auf fundierte und erfolgreiche operative Erfahrungen in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie mit Schwerpunkt auf Brustchirurgie zurückblicken.
Erstellt am 18.07.2011 · Aktualisierung: 23.11.2020

Es sind heute vielfältige Möglichkeiten zur Wiederherstellung einer Brust bekannt, zu denen Frau Dr. Susan Fenner als Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Spezialistin auf dem Gebiet der Brustrekonstruktion ausführlich informiert. Sie war jahrelang als Oberärztin speziell für die Brustchirurgie tätig und arbeitet nunmehr als Ärztin im Gesundheitszentrum (MVZ) POLIKUM in Berlin Charlottenburg und ist Kooperationspartnerin verschiedener Brustzentren z.B. des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau in Berlin.

Welche verschiedenen Arten zur Wiederherstellung der weiblichen Brust gibt es?

Heutzutage stehen verschiedene Methoden zur Brustrekonstruktion zur Verfügung, die sich in ihrem operativen Aufwand und Ergebnis unterscheiden. Dies sind im Wesentlichen:

  1. Silikongelimplantat (ggf. nach vorheriger Aufdehnung der Haut mit einem Expander)
  2. (Mikrochirurgische) Eigengewebsrekonstruktion  z.B.
    • mit Haut-Fettgewebe vom Bauch
      (heute in der Regel ohne Mitnahme von funktionell wichtiger  Muskulatur)
    • mit Haut-Fettgewebe vom Gesäß
    • mit Haut-Fettgewebe und Muskulatur vom Oberschenkel innen
  3. Eigenfetttransplantation = sog. Lipofilling
  4. Haut-Muskelgewebe vom Rücken ggf. + Implantat

Wichtig ist, dass die betroffene Frau über alle derzeit bekannten Operationsmethoden aufgeklärt wird, um so gemeinsam das für sie am besten geeignete Verfahren auswählen zu können!

Worin bestehen die Unterschiede und welche Verfahren sind heutzutage besonders empfehlenswert?

Jedes dieser Verfahren hat Vorteile, birgt aber leider auch Risiken, die im Detail ausführlich zu besprechen sind.
So ist z.B. die Implantatrekonstruktion das Verfahren mit dem zunächst geringsten operativen Aufwand, aber mit dem Risiko der Bildung einer harten Bindegewebshülle (der sog. Kapselfibrose) v.a. nach vorangegangener Bestrahlung und daraus folgenden notwendigen Korrekturoperationen.
Die Eigengewebsrekonstruktion ist operativ aufwändiger, zeichnet sich aber insbesondere durch ihre Nachhaltigkeit und natürliche Erscheinung aus: Die Brust fühlt sich körperwarm an und verändert sich wie eine natürliche Brust in Abhängigkeit von Gewichtsschwankungen und Alter.
Die Eigenfetttransplantation durch Absaugen von Fettgewebe und Einbringen in die Brust erfolgt in der Regel in mehreren kleinen Operationen, teilweise ist dazu vor und nach den Operationen eine externe Aufdehnung notwendig.
Die Auswahl der entsprechenden Methode hängt vom Anspruch der betroffenen Frau und ihren körperlichen Gegebenheiten sowie einer eventuellen Begleittherapie wie z.B. einer Bestrahlung ab und ist das Ergebnis von sehr ausführlichen Aufklärungsgesprächen mit der Patientin und bei Bedarf deren Partnern und Angehörigen.

Worin bestehen die besonderen Qualifikationen spezialisierter Ärzte?

Der Operateur sollte Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sein und spezialisiert auf dieses weite Feld der Brustrekonstruktion. Wichtig ist in meinen Augen, dass der Operateur alle Methoden zur Brustrekonstruktion beherrscht, also auch die technisch anspruchsvolle Mikrochirurgie, um so das richtige Verfahren für die Patientin auswählen zu können und nicht umgekehrt. Dieser Plastische Chirurg kooperiert günstigstenfalls mit  zertifizierten Brustzentren. Im Idealfall für die Frau kann er so bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung beim Brustkrebs einbezogen werden. Dies ist beispielsweise wichtig zur Entscheidung einer Sofort- oder spätere Rekonstruktion und Begleitung der Patientin mit einer ausführlichen Aufklärung auch zu diesem Thema.

Wie gestalten sich die Kosten einer solchen Operation?

Die Kosten für die Brustrekonstruktion als auch für eventuell notwendige Folgeoperationen z.B. die Wiederherstellung der Brustwarze oder bei Bedarf eine Angleichung der anderen Brust werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Vor der Operation wird eine Kostenübernahmebescheinigung eingeholt.

Beeinflusst eine Brustrekonstruktion die Therapie oder Prognose einer Krebserkrankung?

Die onkologische Sicherheit steht auch bei der Entscheidung zur Brustrekonstruktion im Vordergrund. Daher hängen Zeitpunkt und Art der Operation auch von den eventuell notwendigen Begleittherapien ab. Bei einer engen Zusammenarbeit des Plastischen Chirurgen mit den Gynäkologen, Onkologen usw. z.B. schon im Rahmen der Tumorkonferenzen und entsprechenden senologischen Kenntnissen des Operateurs besteht kein erhöhtes Risiko hinsichtlich der Krebserkrankung.

Dr. Franz Stefan Biber
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