Inzisionen bei Brustvergrößerungen - Häufige Platzierung der Schnittführung
Vor Ihrer Brustvergrößerung gibt es einige wichtige Dinge, über die Ihr Chirurg mit Ihnen sprechen wird. Dazu gehört insbesondere die Frage, wo der Einschnitt erfolgen soll. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten Stellen vor, an denen bei der Brustoperation Schnitte gesetzt werden können.
Welchen Zweck hat die Einschnittstelle?
Um ein Brustimplantat einsetzen zu können, hat Ihr Chirurg an folgenden Stellen die Möglichkeit, einen Schnitt zu setzen: In der Unterbrustfalte ("Inframammärfalte"), unter dem Arm ("transaxillärer Schnitt") oder entlang des Randes des Brustwarzenhofs ("periareolärer Schnitt").
Darüber hinaus gibt es zwar auch noch die Optionen des Zugangs durch den Bauchnabel und den Zugang durch den oberen Rand eines Bauchdeckenplastiklappens, doch da diese Optionen eher unüblich sind, werden wir uns in diesem Artikel auf die drei gängigen Einschnittsmöglichkeiten sowie ihre Vor- und Nachteile fokussieren.
Häufig bereiten die Einschnitte (und die daraus resultierenden Narben) den Patientinnen vor einer Brust-OP große Sorgen. Doch die gute Nachricht ist: In den meisten Fällen können die Narben gut verborgen werden.
Schnitt in die Unterbrustfalte (Inframammärer Einschnitt)
Die ursprüngliche Methode, um Brustimplantate einzusetzen, bestand im inframammären Einschnitt und sie ist auch heute noch die beliebteste. Dabei wird ein Schnitt unterhalb der Brust durchgeführt.
Dieser Schnitt erfolgt in der natürlichen Brustfalte (wie in der Abbildung unten dargestellt) und bietet Chirurg:innen einen direkten Zugang, eine gute Sicht und die Möglichkeit, den Schnitt bei Bedarf zu erweitern.
Diese Schnitttechnik kann für alle Brustimplantatpositionen verwendet werden (Link zum Artikel) und ermöglicht das Einsetzen eines hochkohäsiven Silikongelimplantats(1).
Der größte Nachteil dieses Schnittes ist die Lage des Schnittes selbst, der etwas sichtbarer sein kann als die Schnitte unter dem Arm oder um den Warzenhof. Chirurg:innen sind jedoch in der Lage, die Schnitte möglichst unauffällig zu gestalten.
Die geringere Beeinflussung der Stillfunktion macht diesen Schnitt trotz der etwas größeren Schnittgröße zu einer beliebten Wahl für Chirurg:innen und Patient:innen gleichermaßen.
Schnitt in der Achselhöhle (Transaxillarer oder axillärer Einschnitt)
Die axilläre Inzision wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ist eine bekannte Technik. Sie besteht aus einem Einschnitt unter dem Arm (wie in der Abbildung unten dargestellt).
Diese Schnitttechnik kann für verschiedene Positionen der Brustimplantate durchgeführt werden und hat den großen Vorteil, dass die Narben nur minimal sichtbar sind.
Wie auch der inframammäre Schnitt ist diese Inzision eine gute Option, wenn Sie in Zukunft stillen möchten, da sie eine geringere Wahrscheinlichkeit von Komplikationen beim Stillen aufweist.
Die transaxilläre Inzision weist einige Einschränkungen auf, wie z. B. eine eingeschränkte Auswahl an Implantaten, eine geringere Kontrolle über die Positionierung der Implantate, eine mögliche Schädigung von Nerven und Lymphgefäßen in der Achselhöhle und eine potenzielle muskuläre Deformation. Beeinträchtigungen können auch noch Jahre nach der Operation auftreten.
Befindet sich der Schnitt in einer abgelegenen Region wie der Achselhöhle, können sekundäre Eingriffe und der Austausch von Implantaten schwierig sein; daher kann ein zusätzlicher inframammärer Schnitt erforderlich sein. In diesem Fall könnte der ästhetische Vorteil des früheren axillären Zugangs verloren gehen.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass die pathologische Analyse der axillären Lymphknoten entscheidende Informationen für die adjuvanten Therapien bei Brustkrebs liefert. Die axilläre Inzision hat nicht unbedingt Auswirkungen auf die Lymphknoten, könnte es aber, so dass dieser Faktor bei der Wahl dieses Ansatzes berücksichtigt werden muss.
Schnitt in Brustwarzenhof (Periareolärer Einschnitt)
Die periareoläre Inzision besteht aus einem Schnitt um den Warzenhof herum (wie in der Abbildung unten zu sehen) und kann aufgrund der Hautpigmentierung zu einer fast unsichtbaren Narbe führen.
Diese Schnittftechnik kann für alle Brustimplantatpositionen verwendet werden.
Zu den Einschränkungen gehören die fehlende Möglichkeit, den Schnitt bei Bedarf zu erweitern, der mögliche Verlust der Brustwarzenempfindlichkeit, die Hyperpigmentierung des Warzenhofs, die hohe Rate an Kapselkontrakturen und das höchste Risiko einer Infektion der Operationsstelle.
Obwohl der periareoläre Schnitt näher an Brustwarze und Warzenhof liegt als andere Schnitte, erhöht er technisch gesehen nicht das Risiko von Stillproblemen nach der Operation. Das Risiko lässt sich jedoch nicht völlig ausschließen. Wenn Sie in Zukunft stillen möchten, teilen Sie das Ihren Chirurg:innen mit, damit sie diesen Faktor bei der Wahl der Schnittführung berücksichtigen können.
Eine Entscheidung treffen
Welche Schnittführung für Sie die beste ist, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ihrer Anatomie ab.
Wie in diesem Artikel erläutert, gibt es für jede Art von Inzision Vor- und Nachteile, aber jeder hat unterschiedliche Präferenzen. Um eine Entscheidung treffen zu können, besprechen Sie die verschiedenen Optionen mit Ihren Chirurg:innen.
Um Ihren Eingriff besser verstehen zu können, empfehlen wir Ihnen auch, unsere Blogbeiträge über die Auswahl und das Einsetzen von Implantaten zu lesen. Schreiben Sie alle Ihre Fragen auf und vergessen Sie nicht, alle Informationen mit Ihren Chirurg:innen abzustimmen!