Interview mit Dr. med. Marian Stefan Mackowski über das Geheimnis der Nachhaltigkeit der Formstabilität bei Brustvergrößerung
Wir waren mit Dr. Mackowski im Gespräch. Der renommierte Brustchirurg hat mit uns über seine langjährige Erfahrung gesprochen und erläutert, wie seine chirurgische Technik die langfristige Formstabilität gewährleistet. Außerdem gibt er Tipps für potenzielle Patientinnen und erläutert, worauf es bei der Entscheidung für eine Brustoperation wirklich ankommt.
Herr Dr. Mackowski, Sie sind ein sehr erfahrener und renommierter Brustchirurg. Wie lange sind Sie bereits in diesem Bereich tätig und auf wie viele Operationen können Sie zurückblicken?
Im Jahre 1988 habe ich das erste Mal bei einer Brustverkleinerung assistieren dürfen. Ein Jahr später habe ich hauptverantwortlich meine erste Brustvergrößerung durchgeführt. Seit 25 Jahren befasse ich mich nun mit der Optimierung der Ästhetik der weiblichen Brust und habe in dieser Zeit ca. 3400 Eingriffe vorgenommen mit dem Ziel ein langfristig formschönes Ergebnis zu erreichen.
Die Patientinnen, die zu Ihnen kommen, setzen meist große Hoffnung in den Eingriff. Wie gehen Sie vor, um die hohen Erwartungen bestmöglich zu erfüllen?
Die Bedeutung der Brust in der Wahrnehmung die 1-ste nonverbale ästhetische Kommunikationseinheit des weiblichen Körpers zu sein, ist medial allgegenwärtig und steht seit gut 50 Jahren im Fokus der Bemühungen um schöne und stabile Ergebnisse. Diese sind jedoch entscheidend davon abhängig, in welcher Technik die Implantat Loge vorbereitet wird, d.h. chirurgisch gesprochen, zwischen welchen Schichten der Brustwand das Implantat am Ende der Operation zu liegen kommt. Das Ziel ist klar definiert; denn ein nachhaltiges Ergebnis ist nur dann möglich, wenn zwischen dem Implantat, das ja einen Fremdkörper darstellt, und den umgebenden Weichteilen, deren Vitalität möglichst wenig gestört werden soll, eine sgn. „dynamische Interaktion“ hergestellt werden kann. Das betrifft aber genau das Herzstück der Augmentationsplastik, nämlich die dafür erforderliche chirurgische Kompetenz bei der Präparation der Implantat Loge. Hier gibt es essentielle Unterschiede und auf diese weise ich alle die Patientinnen, die sich vertrauensvoll an mich wenden, ausführlich hin.
Gibt es eine bestimmte Methode, nach der Sie bei den Eingriffen vorgehen?
Ja, die gibt es eindeutig! Ich habe mir in den Jahre, in den ich mich mit der Optimierung von Projektion, Position und Proportion der weiblichen Brüste beschäftigt habe, sehr viele Gedanken über die Voraussetzungen für die Nachhaltigkeit von formschönen chirurgischen Ergebnissen, speziell unter Einsatz von Implantaten, gemacht. Die Erkenntnisse, die ich aus der Analyse von sowohl „suboptimalen“ als auch ganz offensichtlich inakzeptablen Ergebnissen gewonnen habe, waren die Triebfeder dafür, dass ich zusammen mit Herrn Prof. Peter M. Vogt, dem Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie an der MH-Hannover, mein persönliches und unser gemeinsames chirurgisches Konzept für eine nachhaltige und formschöne Brustaugmentation veröffentlicht habe. Die Publikation ist im European Journal of Plastic Surgery, Ausgabe April 2021, als Original Paper unter dem Titel: „Implant-based multiplane breast augmentation-a personal surgical concept for dynamic implant-tissue interaction providing sustainable shape stability“. Die hier zusammengefasst essentiell wichtige Kenntnis der Anatomie der Brustwand, dient als Basis für das Verständnis der von uns vorgestellten aufwendigen Präparationstechnik der Implantat Loge, insbesondere der Problematik der Vielschichtigkeit in ihrer Bedeutung für die gewünschte dynamische Interaktion zwischen Implantat und Gewebe. Die Komplexität des operativen Vorgehens wird Schritt für Schritt aufgezeigt, belegt an Hand definierter Messungen, die an mehreren Hundert Patientinnen durchgeführt wurden. Die sehr hohe Patientinnen Zufriedenheit, sowohl aufgrund der nachhaltigen Formstabilität als auch der natürlichen Haptik, erfreut mein Herz und ist eine klare Bestätigung dafür, dass die Mühe bei der Suche nach einem optimalen Verfahren belohnt wurde.
Sie sind für Ihre hervorragenden und langanhaltenden Ergebnisse bekannt. Welche Faktoren sind für die langfristige Formstabilität bei Brustvergrößerungen entscheidend?
Es beginnt mit einem in entspannter Atmosphäre geführten Aufklärungsgespräch. Zunächst schildern die Patientinnen ihre Wünsche, Erwartungen, ziehen u.U. Vergleiche. Die körperliche Untersuchung dient dann der Beurteilung des Weichteilmantels. Es folgt die Erläuterung der chirurgischen Optionen, hier ist gelegentlich eine Anpassung der Weichteile erforderlich. Die Voraussetzungen für ein langfristig stabiles formschönes Ergebnis liegen auf beiden Seiten. Die Patientin muss eine realistische Einschätzung ihrer Körperlichkeit vornehmen können, damit das Wunschergebnis mit chirurgischen Mitteln auch erreicht werden kann. Die Verantwortung liegt klar auf Seiten des Chirurgen, der durch seine theoretischen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten und Erfahrungen die stimmige Wahl der Implantate und der Operationstechnik treffen wird. Eines muss hier und jetzt ganz transparent kommuniziert werden. Die Brustaugmentation mit diesem hohen Ziel, das im Übrigen auf Basis von präoperativen Vermessungen auch vorhersehbar sein muss, ist eine Operation für technisch versierte Chirurgen Kollegen, die über perfekte Kenntnisse in der Anatomie der Brustwand verfügen, viel Erfahrung haben und mit einem gewissen Maß an Geschicklichkeit gesegnet sind. Es ist ganz sicher kein Eingriff für Anfänger und auch für Hobby Chirurgen nicht, die es nur gelegentlich am Wochenende tun.
Gibt es bestimmte Vorkehrungen, die Patientinnen treffen können, um die langfristige Formstabilität zu unterstützen?
Eine ausgereifte Operationstechnik ist hier das non plus ultra. Es ist aber sehr wichtig, dass man in der postoperativen Phase der ersten 4-6 Wochen auf Joggen, Reiten, Power-Plate und Trampolin verzichtet.
Es gibt da schriftliche Empfehlungen, die Sinn machen.
Haben Sie abschließend noch einen Rat an alle, die in Erwägung ziehen, sich zukünftig einer Brustoperation zu unterziehen?
Hier eine kurze aber klare Antwort.
Die Überlegung reifen lassen, was will ich verändert haben, warum will ich das und wieviel kostet mich das, d.h. de facto wieviel ist es mir am Ende Wert? Dies ist eine ganz wichtige Überlegung im Übrigen. Wenn Sie hier eine Klarheit haben, dann kommt das Wichtigste auf Sie zu, nämlich die Wahl des richtigen Chirurgen. Wie der aufgestellt sein muss, können Sie diesem Interview hier entnehmen. Es gibt viele gut ausgebildete Kolleg/-innen und die Zahl steigt täglich. Das bedeutet aber auch, dass da nicht hinter jedem Angebot die erforderliche fachliche Kompetenz steckt. Fiat 500 und AMG S-Klasse, beides Autos und doch nicht vergleichbar!
Schließlich möchten wir Ihnen vielmals für das spannende Interview sowie Ihre Zeit und Ihr Engagement danken.