Innovationen in der Brustchirurgie

Innovationen in der Brustchirurgie
Dr. med. Holger Hofheinz ist als erfahrener, anerkannter Facharzt für Plastische Chirurgie insbesondere auf Brustchirurgie, Gesichtschirurgie und körperformende Eingriffe spezialisiert.
Erstellt am 21.06.2018 · Aktualisierung: 6.09.2021

Viele Frauen sehnen sich nach einem prallen Dekolleté. Diese Frauen fühlen sich mit größerer und wohlgeformter Brust wohler und selbstbewusster. Haben Sie den gleichen Wunsch? In diesem Fall kommt für Sie eine Brustvergrößerung in Frage. Dr. med. Holger Hofheinz ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit langjähriger Erfahrung. In dem Interview beschreibt er, welche Implantate heute bevorzugt werden und welche Vorteile eine 3D-Analyse bietet. Weitere Infos zu der heutigen Brustchirurgie erfahren Sie in dem Interview.

Herr Dr. Hofheinz, was hat sich seit den 90er Jahren in dem Bereich der Brustvergrößerung geändert?

Es hat sich wirklich viel verändert. In den 90er Jahren wurde die Implantatlage auf dem Muskel standardmäßig durchgeführt, was zwar heute immer noch völlig legitim ist, aber kein Standard mehr darstellt.

Insbesondere wenn es um größere Implantate von 300 Gramm oder mehr ging, konnte diese Implantatlage ab einem gewissen Zeitpunkt zu einer Beschleunigung der Erschlaffung führen.

Bei der Implantatlage auf dem Muskel ist darüber hinaus auch das Risiko der Verkapselung des Implantats größer. Die Implantatlage auf dem Muskel war sicherlich nicht falsch, heute ist sie aber einfach kein Standard mehr.

Ich muss sagen, dass ich in den letzten 10 Jahren keine Implantatlage auf dem Muskel gemacht habe, weil die Methode unter dem Brustmuskel sehr schöne Ergebnisse liefert und viele Vorteile beinhaltet.

Möchten Sie noch mehr zur Platzierung der Implantate erfahren? Dann sehen Sie sich das erste Interview mit Dr. Hofheinz an.

Seit den 90er Jahren hat sich bestimmt auch die Qualität der Brustimplantate verbessert. Halten die Implantate heute länger als vor 20 Jahren? Was hat sich an den Implantaten geändert?

Das ist eine interessante Frage, denn eigentlich hat sich in den letzten 20 Jahren nichts geändert. Die kohäsiven Silikonimplantate gab es schon damals, sie sind in der Mitte der 90er Jahre eingeführt worden.

Man kann sagen, dass die heutigen Implantate die gleiche Struktur haben. Das Produkt war schon gut, es wurden nur wenige Modifikationen gemacht. Das Implantat war auslaufsicher und es hatte eine texturierte Oberfläche.

Die einzige Erneuerung sind tatsächlich die leichten Implantate, die sog. B-Lite Implantate. Die B-Lite Implantate eignen sich sehr gut für Frauen, die sich ein großes Brustvolumen wünschen, da wir bei den B-Lite Implantaten von einer Gewichtsreduktion von 30 % sprechen.

Bei den B-Lite Implantaten sprechen wir von einer Gewichtsreduktion von 30 %
Bei den B-Lite Implantaten sprechen wir von einer Gewichtsreduktion von 30 %

Für die Standardaugmentation (Durchschnittsgröße 250 bis 300 Gramm) sind die B-Lite Implantate nicht zwingend erforderlich, Patientinnen sind in diesem Fall ganz gut mit den konventionellen Implantaten versorgt.

Darüber hinaus haben wir bei den konventionellen Implantaten den Vorteil, dass sie seit vielen Jahren überprüft sind und gewöhnlich besteht keine Austauschnotwendigkeit.

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Die Klinik am Rhein ist für die 3D-Analyse bekannt. Kommen viele Patientinnen wegen der 3D-Analyse zu Ihnen?

Ja. Wir waren die Ersten, die mit der 3D-Analyse im Jahre 2012 angefangen haben. Aus diesem Grund verfügen wir über sehr viel Erfahrung mit der 3D-Simulation.

Heute sind wir in der Lage, der Patientin eine ganz konkrete Simulation des Operationsergebnisses vor der OP zu bieten. So kann sich die Patientin einfacher für die Form und Größe des Implantats entscheiden.

Dies halte ich für einen Riesenfortschritt, wenn wir die Jahre 2018 und 1998 vergleichen. Niemand hätte vor 20 Jahren eine 3D-Simulation für möglich gehalten.

Welche weitere Vorteile bietet die 3D-Simulation?

Dank der 3D-Simulation haben wir eine bessere Erfolgskontrolle. Es ist für uns sehr spannend, das Endresultat mit dem Ergebnis der 3D-Analyse zu vergleichen.

Die Qualität hat sich allgemein verbessert, da wir noch genauere Details zu der anatomischen Ausgangslage von dem System bekommen und wir können noch stärker diese Details berücksichtigen.

Wir können heute viel individueller planen, weil wir diese technische Unterstützung haben.

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Das klingt sehr interessant, Herr Dr. Hofheinz. Konzentrieren Sie sich noch auf weitere Innovationen in dem Bereich der Brustvergrößerung?

Frau Dr. Henseler, die auch in der Klinik am Rhein arbeitet, hat einen universitären Hintergrund und viel wissenschaftliche Erfahrung. Gleichzeitig verfügen wir an der Klinik am Rhein 15 Jahren nach der Gründung über sehr viele klinische Informationen und Daten.

Wir wollen zusammen in den kommenden Jahren diesen wertvollen Schatz bergen und die Informationen auswerten. Wir möchten die ästhetisch-plastische Chirurgie wissenschaftlicher machen.

Es gibt selbstverständlich viele Studien und Ansätze, aber im Vergleich zu anderen Fächern in der Medizin wird in der plastischen und ästhetischen Chirurgie nicht so viel wissenschaftlich überprüft. Deshalb möchten wir auch unter anderem retrospektive und prospektive Studien vorbereiten.

Herr Dr. Hofheinz, vielen Dank für das interessante und fundierte Gespräch.

Dr. med. Donya Heinrich
Bad Ems, Rheinland-Pfalz
Dr. med. Daniel Rittirsch
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