Haartransplantation: Wann fallen die Krusten ab?
Am ehesten ist nun Disziplin gefordert
Ob nun das Kind, das am Schorf eines aufgeschürften Knies „herumdoktert“, oder der Erwachsene, der nach einer Haartransplantation die Krusten befingert, die Versuchung ist groß und es muss ihr unter allen Umständen widerstanden werden, selbst wenn es mal jucken sollte.
Gerade in dieser Phase, den ersten Stunden nach der OP, sind die Haarwurzeln praktisch noch völlig ohne Halt in der Kopfhaut und werden nur durch das geronnene Blut und die Spannung der Kopfhaut gehalten. Die Krustenbildung nach Operation hat insofern eine schützende Funktion für die frisch verpflanzten Follikel.
Die ersten zwei Tage nach der OP
In den ersten 48 Stunden nach einer Eigenhaarverpflanzung benötigt das Immunsystem Zeit, um die Neubildung der Haut vorzubereiten.
Darum gibt es für den Patienten in dieser Zeitspanne nur eines zu tun, darauf zu achten, dass der Kopf möglichst nicht berührt wird. Keine Kopfbedeckung und natürlich kein Waschen und noch nicht einmal eine steife Brise oder etwas stärkerer Wind sollten nun an die Kopfhaut gelangen.
Wenn möglich, ist auch die Schlafposition so auszurichten, dass der Kopf zumindest nicht im Einpflanzungsbereich aufliegt. Halbsitzende Positionen haben sich hierbei bewährt.
Krusten nach Haartransplantation am dritten Tag
Nach den ersten 48 Stunden hat sich bereits neues Gewebe gebildet, das nun beginnt, die Wundränder zu verschließen, alles nach wie vor unter einer kleinen Blutkruste.
Jetzt kann bereits eine sehr milde Lotion auf die Wunden aufgetragen oder besser vorsichtig aufgetupft werden, jedoch völlig ohne Druck oder Reibung. Diese Lotion darf nun rund 40 Minuten einwirken.
In der Regel empfiehlt der Chirurg oder eine Klinikmitarbeiterin, welche Lotion am besten geeignet ist. Nach der Einwirkzeit wird die Lotion nur mit lauwarmem Wasser abgespült, ohne die Hände dabei zu benutzen.
Wer möchte, kann das Haar nun auch mit einem Shampoo waschen. Dieses sollte jedoch bereits vorgeschäumt sein, um auch hier wieder Druck und Reibung auf der Kopfhaut zu vermeiden.
Ebenfalls auftupfen und nach drei Minuten wiederum mit lauwarmem Wasser abspülen. Das Abtrocknen der Haare erfolgt im besten Fall mit einem glatten Tuch, keinem Frottee, und nur vorsichtig tupfend.
Vom Einsatz eines Föhns ist abzuraten, denn dessen Luftstrom, ob nun kalt oder heiß, zerrt zu sehr an den noch schwach verankerten Haarwurzeln. Für den nächtlichen Schlaf empfiehlt sich ein sehr weiches Kissen mit einem glatten Bezug, etwa Baumwoll-Satin.
Von Tag vier bis Tag zehn
In den nächsten Tagen kann das auftragen und abspülen von Lotion und Shampoo täglich in der beschriebenen Weise wiederholt werden. Das hilft der Kopfhaut bei der Regeneration, lässt Rötungen schneller verschwinden und sorgt dafür, dass der Juckreiz weitgehend unterdrückt wird.
Körperliche Anstrengungen oder etwa Sonnenbäder sind in dieser Zeit unbedingt zu vermeiden, da der sich bildende Schweiß den Heilungsprozess verzögert.
Nach dem zehnten Tag
Je nach Stoffwechsel beginnt nun schon die Phase, in der die Krusten abfallen. Trotzdem darf nicht nachgeholfen werden.
In der Regel sind innerhalb von 15 Tagen alle Blutkrusten weg und die Haarfollikel so fest in der Kopfhaut verankert, dass die Haare normal gewaschen werden können, wobei nach wie vor zuviel Reibung und Druck zu vermeiden sind.
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