Gibt es ein ideales Brustimplantat?
Gibt es ein ideales Implantat?
Es gibt kein ideales Implantat. Für Millionen von Frauen ist die Ergänzung des Brustvolumens ein großer Beitrag zur Erhöhung des Selbstbewusstseins. Die Operation schenkt den Damen ein neues Lebensgefühl. Obwohl man seit mehr als 50 Jahren umfangreiche Erfahrungen mit Silikonimplantaten hat, gibt es immer noch eine erhebliche Anzahl von Frauen, bei denen das Implantat kleinere oder aber auch größere Schwierigkeiten verursacht und nicht zu der gewünschten Verbesserung führt. In diesen Fällen ist es nötig, eine Reoperation durchzuführen.
Empfehlen Sie also keine Silikonimplantate?
Moderne Silikonimplantate, mit einer texturierten oder glatten Oberfläche, gefüllt mit Kohäsivgel (kein flüssiger Inhalt) sind stets der überwiegende Typ der weltweit verwendeten Implantate. Lokale Komplikationen sind aber relativ häufig.
Was meinen Sie mit relativ häufig?
Das häufigste Problem ist die Kapselkontraktur, eine Verhärtung und Kürzung des Gewebes um das Implantat herum. Auch die umgekehrte Problematik, die Dislokation oder Rotation des anatomischen Implantates, wenn die Kapsel zu schwach ist, ist eine der häufigsten Komplikationen. Weitere Schwierigkeiten sind auch Flüssigkeitsansammlungen um das Implantat herum oder die Kapsel-Verdopplung.
Wie häufig sind diese Komplikationen?
Plastische Chirurgen teilen gewöhnlich mit, dass sie sich mit Problemen bei Ihren Patientinnen selten begegnen. Leider gibt es auch keine genauen Statistiken für einzelne, in Europa benutzte Implantate. In den USA wurde unter Aufsicht von FDA eine große Studie zu dem Thema erstellt. Man kann eine Reihe von Einwänden zu dieser Studie anbringen, dennoch zeigen diese Ergebnisse eine erstaunliche Häufigkeit lokaler Probleme mit Implantaten. Kapselkontrakturen traten innerhalb von 10 Jahren bei jeder 5-10 Klientin auf, bei Reoperationen sogar bei jeder 3. Klientin. Das sind also keine ermutigenden Ergebnisse.
Aus diesem Grund benutzen wir nun immer häufiger die Implantate mit der Mikropolyurethanoberfläche. Innen ist dasselbe Gel wie bei den Silikonimplantaten, aber auf der Oberfläche gibt es eine dünne Schicht des Mikropolyurethanschaums. Um diese Implantate herum bildet der Körper keine Kapsel, sondern das Gewebe wächst in die Oberfläche mit ein und verbindet sich mit dieser. Es schließt nicht nur das Entstehen der Kapselkontraktur aus, sondern auch weitere Probleme wie Rotation des Implantates, seine Dislokation, Flüssigkeitsanasammlungen um das Implantat herum u.a. Der Hersteller gewährt hier eine 10 jährige Garantie auf Kapselkontraktur.
Handelt es sich hier um eine Neuheit?
Es handelt sich um keine Neuigkeit. Die MPS-Implantate sind auch lange, schon seit 40 Jahren auf dem Markt. Anfangs gab es bei Einführung Gesundheitseinwände, welche sich aber als haltlos herausgestellt haben. Bestimmt spielt auch der höhere Preis dieser Implantate eine Rolle in der Entscheidungswahl, zudem ist eine etwas längere Narbe für die Implementierung erforderlich und die Manipulation ist für den Chirurgen schwieriger. Wir wählen für die Implementierung den perialeoralen Zugang und entscheiden uns aus dem Grund der Formstabilität häufiger für anatomische Implantate. Die eventuelle Reoperation ist eine harte Nuss für jeden Chirurgen der diese Implantate benutzt, vor allem wenn diese bald nach der Operation notwendig wäre.
Als Zusammenfassung kann man sagen, dass es kein ideales Implantat gibt. Da die Techniken zur Ergänzung des Brustvolumens ohne Implantat auch nicht problemlos sind, bleibt das Kapitel der Brustvergrößerung weiterhin widerspruchsvoll.
Die Brustvergrößerung ist trotzdem eine der häufigsten und gleichzeitig eine der dankbarsten Eingriffe der plastischen Chirurgie, weil diese Operation Frauen glücklich und mich sich selbst zufriedener macht.
Die MPS–Implantate sind ein weiterer Schritt in Richtung Zuverlässigkeit, Dauerhaftigkeit und Sicherheit.