Die natürliche Form der Brüste nach einer Bruststraffung und die Angst vor Narben
Frau Doktor, worin bestehen die Vorteile der sog. T-Schnitt-Technik gegenüber der Single-Scar-Technik bei der Bruststraffung?
Ich bin überzeugt, jede Frau unterzieht sich der Bruststraffung vor allem deswegen, um eine schöne und gewünschte Brustform zu bekommen. Unsere Klinik besuchen häufig Frauen, deren Brüste infolge von Alterung, Stillen, Gewichtsreduktion oder Auswirkung verschiedener Diäten mit Gewichtsschwankungen erschlafften.
Darauf reagiert das Brustgewebe besonders empfindlich. Häufig operieren wir auch Frauen, die von Natur aus zu große Brüste haben, die neben den ästhetischen Beeinträchtigungen auch gesundheitliche Beschwerden verursachen.
Es gibt mehrere OP-Methoden und es stimmt, dass die T-Schnitt-Technik bei der Bruststraffung zu einer geringfügig größeren Narbe führt. Die Patientinnen können jedoch dank dieser Methode eine natürliche und langfristig dauerhafte Brustform erwarten.
Die kleine T-Narbe verblasst allmählich und ist nach einiger Zeit fast nicht mehr sichtbar. Wichtig ist ein sehr präziser Verlauf der horizontalen Narbe unter der Brust, damit diese in der Brustfalte verborgen bleibt.
Führen Sie Straffung und Vergrößerung der Brust auch in einer Operation durch?
Ja, aber die Patientinnen werden darauf hingewiesen, dass die Kombination mit Brustvergrößerung im Gegensatz zur alleinigen Modellierung kein endgültiger Eingriff ist.
Nach einer solchen OP erwartet sie nämlich in der Regel nach einiger Zeit die nächste Operation - Austausch bzw. mögliche Entfernung der Implantate und eine erneute Bruststraffung.
Wie lange hält das Ergebnis der Brustvergrößerung zusammen mit der Bruststraffung an?
Das hängt hauptsächlich von der Qualität der Haut ab. Einige Patientinnen haben vor der BrustOP eine sehr schlechte Haut mit Dehnungsstreifen und mit geringer Elastizität.
Bei diesen Frauen hält das Ergebnis nicht so lange an wie bei Frauen mit einer guten Hautelastizität. Ebenso empfehle ich die Bruststraffung nicht Frauen, die noch eine Schwangerschaft in Betracht ziehen.
Wie sieht es mit der Empfindlichkeit des Brustwarzenhofes nach der BrustOP aus?
Wir versuchen, möglichst präzise zu arbeiten, um den neurovaskulären Stiel, der die Erregung an Brustwarze und Brustwarzenhof leitet, zu erhalten. Das ist für das Sexualleben der Frau sehr wichtig.
In den meisten Fällen normalisiert sich wieder die Empfindlichkeit der Brustwarzen und Brustwarzenhöfe sofort nach der Bruststraffung, manchmal dauert es ein paar Tage und sehr selten (bei großer Brustverkleinerung) mehrere Monate.
Mit welcher Genauigkeit können Sie der Vorstellung der Patientin gerecht werden, insbesondere im Hinblick auf die Größe und Form ihrer Brüste?
Hier möchte ich die Bedeutung des präoperativen Beratungsgesprächs zwischen dem Operateur und der Patientin hervorheben. Der Operateur sollte nach Beurteilung der Hautqualität, Brustform und des gesamten Körperbaus der Patientin genau erklären, was sie von der OP erwarten kann.
Es ist wichtig, ihr zu erklären, wie die Brüste direkt nach der OP aussehen werden, wie sich ihre Form nach der Operation entwickeln wird, und ihr das geeignete chirurgische Verfahren vorzuschlagen. Nicht immer sind die Vorstellungen der Patientinnen realistisch.
Meiner Erfahrung nach ist es das Beste, wenn der Operateur für die Patientin anhand von konkreten Fotos vor und nach der BrustOP eine andere Patientin mit ähnlicher Problematik aussucht. Dabei sollte er ihr die Ergebnisse nicht nur unmittelbar nach der Operation, sondern auch nach einem gewissen Zeitabstand zeigen.
Die Patientin entscheidet dann, wie ihre Brüste in etwa aussehen sollen. Dieses Bild nehmen wir mit in den OP und versuchen, so genau wie möglich, den Wunsch unserer Patientin zu erfüllen.
Vielen herzlichen Dank für dieses informative Interview. Wir danken Frau Dr. med. Zuzana Cerna, Ph.D. für ihre Zeit und das ausschlussreiche Gespräch.