Brustvergrößerung mit submuskulärer Implantatlage

Brustvergrößerung mit submuskulärer Implantatlage
Von Dr. med. Friedrich-W. von Hesler
Dr. von Hesler ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Dank seiner internationalen, langjährigen Erfahrung kann er seinen Patienten die modernsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten. Dr. von Hesler ist seit 2009 als ärztlicher Leiter der Kosmetischen Chirurgie am Kröpcke tätig.
Erstellt am 29.01.2019 · Aktualisierung: 13.11.2020

Herr Dr. von Hesler, Sie verfügen über viel Erfahrung mit den Brust-OPs. Können Sie bitte näher beschreiben, was Ihre Techniken der Brustvergrößerung besonders macht und welche Implantatlage Sie bevorzugen?

Die meisten Frauen, die sich die Brust vergrößern lassen, sind in der Regel sehr schlank und haben aus diesem Grund eine kleine Brust. Bei sehr schlanken Frauen ist eine Brustvergrößerung mit Implantaten direkt unter der Brustdrüse schwierig, weil die Schicht zwischen Implantat und Außenwelt so dünn ist, dass es häufiger zu einer Infektion kommen kann und das Implantat könnte darüber hinaus auch tastbar und sichtbar sein.

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Natürliche Brustvergrößerung bei schlanken Frauen

Aus diesem Grund verwende ich in über 90% aller Fälle eine vollständige submuskuläre (subpectorale) Lage. So wird bei der Brustvergrößerung UBM das Implantat von 5 verschiedenen Muskeln komplett bedeckt. Da alle diese Muskeln in andere Richtungen ziehen, kommt es zu keiner Verformung des Implantates, wenn die Muskeln angespannt werden.

Das Implantat ist durch die Schutzschicht des Muskels wesentlich weniger tastbar. Nach 6 Wochen können die Frauen alle Tätigkeiten ausüben. Auch die professionellen Sportlerinnen, die ich operiert habe, konnten die Muskeln genauso gut einsetzen wie früher.

Vorteile der Brustvergrößerung unter allen Brustmuskeln:

  • weniger tastbar
  • weniger sichtbar
  • natürliche Brustform
  • weniger Verformung des Brustimplantates

Welchen Einfluss hat die gewünschte Form und Größe des Implantats auf die Implantatlage?

Den meisten Einfluss auf die Implantatlage hat die körperliche Konstitution der Patientin. Die Implantatlage kann submuskulär oder subglandulär erfolgen. Bei einer stark hängenden Brust wäre die submuskuläre Lage nicht sinnvoll. In solchen Fällen führt man zusätzlich eine Bruststraffung durch, um das eigene Brustgewebe nach oben zu verlagern.

Auch bei entsprechend vorliegender Fettschicht kann man die Implantate subglandulär legen. So können wir eine schöne natürliche Brustform erreichen. Bei der submuskulären Lage kann man zumindest bei der ersten Operation nicht jede Größe erreichen, man ist auf ca. 400 ml bis 450 ml limitiert, was aber bei mehr als 95 % aller Patientinnen völlig ausreichend ist.

Wenn mehr Volumen gewünscht wird, muss man die Brustvergrößerung in 2 Sitzungen durchführen. Ich präpariere zuerst die Tasche und erst nach einem halben Jahr kann ich dann beurteilen, ob eine weitere Brustvergrößerung durchführbar ist. Danach kann man in einer zweiten Brust-Operation auch ein größeres Implantat einlegen, wobei ich nie mehr als 800 ml verwende.

Ich verwende in der Regel runde Implantate. Anatomische oder tropfenförmige Implantate verwende ich extrem selten. Die meisten Frauen, die sich eine Brustvergrößerung wünschen, leiden viel daran, dass sie kein Dekolleté haben. Bei solchen Frauen ist die anatomische Form nicht sinnvoll.

Welche Ergebnisse der Brustvergrößerung können Ihre Patientinnen erwarten?

Das Ziel unserer vergrößernden BrustOPs ist eine natürliche Brustform mit möglichst wenig sichtbaren Hinweisen auf ein Implantat oder einen chirurgischen Eingriff zu erreichen. Dies lässt sich am leichtesten erreichen, indem man einen kleinen Schnitt in der Unterbrustfalte macht und solche Brustimplantate verwendet, die der Körpergröße und der Körperform der Patientin entsprechen.

Die Implantate müssen natürlich auch der gewünschten Implantatgröße der Patientin entsprechen. Die neu geformte Brust muss von allen Seiten natürlich aussehen und prall und jugendlich wirken. Die Narbe sind bei Implantatgrößen bis 350 ml ca. 5 cm lang und befinden sich in der Unterbrustfalte, so dass man sie kaum sieht. Die Narbe in der Unterbrustfalte ist auf jeden Fall weniger sichtbar als die Narbe in der Achselhöhle oder um die Brustwarze.

Welche Nachsorge empfehlen Sie Ihren Patientinnen nach der Augmention der Brust?

Die Nachsorge nach einer Brustvergrößerung besteht hauptsächlich in relativer Ruhe: Patientinnen sollten sich nicht anstrengen, sie sollten ihre Arme 6 Wochen lang nicht über 90 Grad heben. Mit den Händen können sie aber alles machen: Haare waschen, duschen usw.

In den ersten 6 Wochen nach der Brust-OP kommen meine Patientinnen dreimal zur Kontrolluntersuchung in meine Praxis. Da wird kontrolliert, ob der Stütz-BH, den die Patientinnen immer für 6 Wochen tragen, richtig sitzt und dieser wird auch entsprechend angepasst wenn nötig.

Ansonsten gibt es keine weiteren wesentlichen Einschränkungen. Patientinnen sollten sich nach der Brustvergrößerung auf keinen Fall massieren, dies würde nämlich zu einem erhöhten Risiko der Kapselfibrose führen. Mit Sport können Patientinnen in der Regel nach ca. 6 Wochen nach der Brust-OP wieder anfangen.

Brustvergrößerung mit Implantaten
Brustvergrößerung mit Implantaten

Welche Komplikationen können bei einer Brust-OP auftreten?

Die Brustvergrößerung ist erfreulicherweise ein Eingriff mit wenig Komplikationen. Die vielleicht häufigste Komplikation ist die Kapselfibrose. Da das Implantat ein Fremdkörper ist, wird um das Implantat eine Kapsel gebildet. Die Brust fühlt sich dann hart an und es kommt zu Schmerzen. Zum Glück tritt die Kapselfibrose nur bei 2 % meiner Patientinnen auf.

Nach jeder Operation können Nachblutungen, Blutergüsse oder Infektionen auftreten, dies sind bei der Brustvergrößerung aber nur Ausnahmefälle. Da ich den sog. Stuttgarter Gürtel verwende, kann ich auch das Verrutschen des Implantates vermeiden.

Mit welchen Schmerzen ist ein solcher Eingriff verbunden?

Die Brustvergrößerung mit submuskulärer Lage ist etwas schmerzhafter als die Brust-OP mit subglandulärer Lage. Generell kann man die Schmerzen aber mit Schmerzmitteln wie z.b. Ibuprofen oder Paracetamol relativ gut beheben.

2 bis 3 Tagen nach der Brust-OP sind die Schmerzen allerdings schon erträglich. Die Schmerzempfindlichkeit ist aber bei jeder Patientin unterschiedlich.

Wie viele Nachkontrollen empfehlen Sie Ihren Patientinnen nach einer Brustvergrößerung und wann ist das Endresultat ersichtlich?

Nach der Operation möchte ich die Patientinnen innerhalb der ersten 6 Wochen in der Regel dreimal sehen. Dann kann auch der Kompressions-BH und der Stuttgarter Gürtel abgenommen werden. Später kommen die Patientinnen immer noch einmal nach einem halben Jahr in die Praxis.

Idealerweise sollten die Patientinnen alle 2 Jahre zur Nachkontrolle kommen. Das endgültige Ergebnis der Brustvergrößerung ist in der Regel nach 3 Monaten ganz gut zu beurteilen, bis aber alle Veränderungen verschwunden sind, kann es auch manchmal bis zu einem Jahr dauern.

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Das Team von Herrn Dr. von Hesler

Welche Implantate bei Brustvergrößerung verwenden Sie?

In Europa ist die Sicherheitsanforderung für Implantate durch die CE Norm geregelt. Diese beinhaltet jedoch keine Überprüfung der Haltbarkeit und des Verhaltens der Implantate im menschlichen Körper. Aus diesem Grund verwende ich ausschließlich Implantate von Firmen, die auch die Zulassung durch die amerikanischen Gesundheitsbehörden (FDA) haben, in der Regel von der Firma Mentor.

Der FDA-Zulassung nach können Implantate erst dann eingesetzt werden, wenn zumindest 8 Jahre ein Nachweis erbracht worden ist, dass das Implantat gut verträglich ist. Des Weiteren verwende ich texturierte Implantate, d.h. mit aufgerauter Oberfläche, die ein niedrigeres Kapselfibroserisiko erzeugen.

Herr Dr. von Hesler, herzlichen Dank für die interessanten Informationen über die Brustvergroßerung und Brustimplantate!

Claudia Lappe
Bremen, Bremen
Ästhetik-Centrum am Husemannplatz
Bochum, Nordrhein-Westfalen
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