Brustvergrößerung: Oberfläche der Brustimplantate
Welche Implantatoberflächen gibt es?
- Glatte Oberflächen
- Raue Oberflächen (Mikro- und Makrotexturiert)
- Nanotexturierte Oberflächen
- Polyurethanbeschichtete Oberflächen
Welche Vorteile und Nachteile haben die jeweiligen Implantatoberflächen?
Glattwandige Brustimplantate können sich nach der Brustvergrößerung in der Implantattasche frei bewegen und über die Jahre zu einer Verlagerung (Dislokation) des Kissens führen.
Angeraute (texturierte) Brustimplantate sollen ein Einheilen des Kissens im Gewebe begünstigen und somit einem Verrutschen und Verdrehen entgegenwirken.
Vorteile der texturierten Oberfläche
- Je stärker die Texturierung umso besser soll das Implantat mit dem Gewebe haften.
- Das Kissen sollte sich weniger mit der Schwerkraft absenken und somit zu einem besseren Lifting Effekt gerade bei der OP der etwas abgesenkten Brüsten führen.
- Nachweislich ist die Kapselfibroserate bei angerauten Kissen etwas geringer.
Nachteile der texturierten Oberfläche
Jedoch haben angeraute Kissen und insbesondere stark angeraute Kissen auch Nachteile:
- So führen die angerauten Implantate eher zu einem sog. Rippling (Faltenbildung) durch das Haften des Gewebes am Kissen. Dies wiederum kann die Ruptur der Brustimplantate (sog. gerissenes Kissen) begünstigen.
- Durch die Rauigkeit der Kissen entsteht jedoch mehr Interaktion mit dem Gewebe und nicht immer haften diese im Gewebe, heilen also nicht ein, was zu Spätseromen und Doppelter Kapselbildung (double capsular) führen kann.
- Angeraute Oberflächen geben im Mikrobereich Silikonpartikel ab, die auch in den Lymphknoten der Patienten nachgewiesen werden können.
- Brustimplantate mit texturierter Oberfläche stehen häufiger in Zusammenhang mit einem BIA-ALCL als glattwandige oder mikro- und nanotexturierte Implantate.
Mikro- und nanotexturierte Implantate
Als Alternative zu glatten und rauen Oberflächen gibt es mikro- und nanotexturierte Oberflächen. Nanotexturierte Oberflächen senken die Kapselfibroserate in den ersten 5 Jahren nach der Brustvergrößerung deutlich im Vergleich zu makrotexturierten Silikonkissen.
Langzeitstudien hierzu fehlen noch. Komplikationen wie Late Seroma und double capsular sind hier nicht bekannt.
Polyurethanbeschichtete Implantate
Polyurethanbeschichtete Silikonimplantate ermöglichen ein schnelles Verkleben mit dem Gewebe der Implantathöhle. Damit verringert sich das Risiko eines Verrutschens oder Drehens des Silikonkissens. Die Kapselfibroserate bei diesen beschichteten Kissen ist deutlich geringer als bei makrotexturierten Kissens.
Warum sollte ich die Textur des Implantates bei der Wahl der Brustimplantate berücksichtigen?
Im Vergleich der Oberflächen von Brustimplantaten wird das Einheilen des Kissens mit der Gewebefläche des Implantatlagers und somit die Formgebung des ästhetischen Resultates der Brustvergrößerung berücksichtigt wie auch die Gewebeverträglichkeit.
Kissen die mehr im Gewebe haften, sollen die Brust mehr aufrichten und einem Absenken gemäß der Schwerkraft entgegenwirken. Jedoch steht die Sicherheit, die Gewebeverträglichkeit der Silikonimplantaten, für unsere Patienten absolut im Vordergrund!
Welchen Einfluss hat die Oberfläche des Implantates auf die Sicherheit?
Nachweislich verursacht eine vermehrte Rauigkeit der Oberflächen von Silikonkissen Nebenwirkungen wie late seroma, double Capsular, Kapselfibrose und schließlich auch ein vermehrtes Auftreten von einem Lymphknotenkrebs wie ALCL.
Bei ca. 1,5 Millionen Eingriffe mit Brustimplantaten pro Jahr weltweit (insgesamt ca. 15 Millionen) sind insgesamt ca. 600 Fälle bekannt. Dennoch müssen wir das Thema sehr ernst nehmen.
So verlor im Dezember ein weltweit bekanntes Unternehmen mit FDA Zulassung seine Zulassung für texturierte Implantate und sie wurden vom Markt genommen. Gesundheit ist unser höchstes Gut so hat die Auswahl des Silikonkissens einen hohen Stellenwert.
Welche Implantatoberfläche bevorzugen Sie und aus welchen Gründen?
Seit über drei Jahren verwende ich bei BrustOPs nanotexturierte Motiva Brustimplantate der Firma Establishment Labs. Diese überzeugen durch ihre seriöse wissenschaftliche Aufarbeitungen der bereits bekannten Probleme der auf dem Markt befindlichen Silikonimplantaten und natürlich der Umsetzung auf eine neu entwickelte Oberfläche (Nanotexturierung).
Motiva Implantate wurden bereits über 1 Millionen Mal implantiert, so liegen ausreichende Daten für eine statistische Auswertung vor. Sie belegt eine Verringerung der Kapselfibrose auf weniger als 0.1% in den ersten 5 Jahren. Es sind keine Spätserome wie keine Ausbildung von Double Capsular bekannt. Dies legt doch eine bessere Gewebeverträglichkeit sehr nahe.
Eine Barriereschicht in den Implantaten verhindert das Austreten von Silikongel. An der sog. BlueSeal Schicht kann der Operateur schon mit dem bloßen Auge die Intaktheit überprüfen.
Das sind alles wichtige Kriterien zur Sicherheit der Silikonimplantate, die mich nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand überzeugen und für die ich dem Patienten gegenüber die Verantwortung trage.