Die Zahnimplantate haben die Funktion eines künstlichen Ersatzes für die fehlenden Zähne, die direkt im Kiefer befestigt sind - es handelt sich um eine Analogie zum Zahnwurzel des natürlichen Zahns. Sie sind aus Titan bzw. einer Titanlegierung hergestellt und am häufigsten schrauben - oder zylinderförmig. Das Implantat ist zum größten Teil im Kiefer verdeckt, nur sein Oberteil ist im Zahnfleisch sichtbar. Auf das Implantat wird ein pfeilerförmiges Verbindungselement - das sog. Abutment eingesetzt, welches das tragende Fundament für den künftigen Zahnersatz bildet (Krone/Brücke).
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc aus der Smileforever Praxis in München erklärt, dass ein Zahnimplantat im Prinzip eine künstliche Zahnwurzel darstellt, welche in den Kieferknochen eingebracht wird. Dort verbindet es sich während der Einheilungsphase dauerhaft und stabil mit dem umgebenden Knochengewebe. Das Zahnimplantat setzt sich aus drei Teilen zusammen; dem Implantat selbst, einer Zugschraube, sowie einem Pfosten, auf welchem die künstliche Zahnkrone drapiert wird. Die Zugschraube fungiert als Bindeglied zwischen Pfosten und Implantat. Die von uns verwendeten Materialien sind Keramik (Zirkoniumoxid) und Reintitan. Vollkeramik gilt als eleganteste und perfekte Lösung, da diese ähnliche Eigenschaften wie ein natürlicher Zahnschmelz aufweist, kaustabil ist und sich nicht verfärbt. Zahnimplantate aus Rein-Titan hingegen sind resistent gegenüber Frakturen und brechen daher nicht.
Mit Zahnimplantaten kann jeder Defekt des Patienten behandelt werden, wie der Verlust eines oder mehrerer Zähne oder aller Zähne im Ober - und Unterkiefer. Ein fehlender Zahn ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern auch eine funktionelle Störung in vielen Hinsichten. Eine der vielen Lösungen, wie das verlorene Zahngewebe ersetzt werden kann, sind Zahnimplantate, die seit mehreren Jahrzehnten verwendet werden. Es kann in einigen Fällen die Implantation nicht durchgeführt werden (ungenügende Mundpflege, unbehandeltes Diabetes, mit Insulin behandeltes Diabetes, schwere Störungen der Blutgerinnung, langfristige Therapie mit Kortikoiden, Osteoporose und die damit verbundene Einnahme von Medikamenten, erhöhte Funktion der Schilddrüse, Geschwulsterkrankung in der Mundhöhle, schlechte Gewohnheiten wie Aufeinanderbeißen der Zähne und Zähneknirschen). Über die mögliche Behandlung entscheidet immer der Zahnarzt nach sorgfältigen Überlegungen und nach der Beurteilung der Untersuchungsergebnisse von Zahnspezialisten, der Ergebnisse seiner eigenen Untersuchung der Mundhöhle sowie der Stellungnahme des Hausarztes zum allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten (Einnahme von Medikamenten, schwere Krankheiten, die den Eingriff unmöglich machen).
Die Zahnimplantate werden ab dem Alter von fünfzehn Jahren bei Mädchen und sechzehn Jahren bei Jungen durchgeführt, also ab dem Alter, ab dem die Kiefer nicht mehr wachsen. Es gibt keine obere Altersgrenze und auch Implantationen bei Patienten im Alter von mehr als achtzig Jahren sind keine Ausnahme.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist die Wahl des richtigen Chirurgen entscheidend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes angeben.
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen erläutert, dass der Plastische Chirurg ein anerkannter Facharzt ist, der nach Abschluss der medizinischen Fakultät eine sechsjährige Zusatzausbildung absolviert hat. In diesem Zeitraum muss er zahlreiche Operationen unter Aufsicht durchführen. Nach dieser praktischen Erfahrung und einer zusätzlichen theoretischen Ausbildung muss der Arzt die Facharztprüfung bei der Ärztekammer ablegen. Erst dann erhält er offiziell den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie".
Auch wenn das Einsetzten von Zahnimplantaten zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, sollte man sich über die Qualifikationen des Zahnarztes informieren. Die richtige Aus- und Weiterbildung des Arztes ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation.
Dr. med. Raphael K. Benetatos aus der Zahnarztpraxis München-Unterföhring erläutert, dass allen Operationen eine gründliche Untersuchung und Diagnostik voran geht. Aktuelle Röntgenaufnahmen sowie Modelle Ihrer Kiefer werden angefertigt. Knochendichte und Knochenangebot werden vermessen und so die für Sie beste Operationsmethode, das Implantatsystem und die Implantatgröße ausgewählt.
Falls Sie gerade unter einer Infektionskrankheit (Erkältung, Virenkrankheit, Aphthen, Lippenblase u.ä.) leiden, wird empfohlen die Implantation um einige Tage zu verschieben. Auch kann die Implantation bei Krankheiten der Mundhöhle nicht erfolgen. Falls Sie einen Herzklappen-, Gefäß- oder Gelenkersatz haben, sollte Ihnen der Arzt für mehrere Tage vor dem Eingriff Antibiotika vorschreiben, um eine eventuelle Infektion zu verhindern.
Die Kiefer passen sich dem zahnlosen Zustand an und falls schon seit geraumer Zeit ein oder mehrere Zähne fehlen, hat sich das Kiefer bereits erheblich verengt. In einem engen Kiefer können keine Implantate eingesetzt werden und der Arzt kann auf eine der Techniken zur Erweiterung der Knochenmasse zugreifen.
Es gibt hier verschiedene Verfahren. Einige von diesen belasten den Patienten überhaupt nicht und werden gleichzeitig mit dem Einsetzen des Implantats durchgeführt, bei anderen ist ein separater chirurgischer Eingriff erforderlich. Am häufigsten wird das Zahnfleisch geöffnet und der Kiefer mit speziellem Material gefüllt, das mit dem Knochenschrott aus dem Kiefer gemischt wird. Eine andere Möglichkeit ist die Kiefervergrößerung mithilfe einer Transplantation des eigenen Knochengewebes, welches zum Beispiel aus dem Kinn, dem Schien- oder Hüftbein entnommen wurde. Dieser Eingriff erfolgt stationär unter Vollnarkose. Der wichtigste und häufig eingesetzte Eingriff ist der Sinus Lift. Dieser wird beim Verlust der oberen Backenzähne angewandt. Der Knochen ist in diesem Bereich bei den meisten Menschen durch eine Kieferhöhle geschwächt, der Oberkiefer ist nämlich hohl und für einen Zahnimplantat nicht ausreichend. Deshalb muss der Boden der Kieferhöhle mit einem speziellen Kunstmaterial ausgefüllt, aus welchem sich der Knochen nach einer gewissen Zeit selbst bildet. Gleichzeitig mit diesem Eingriff werden auch Implantate eingesetzt, die dann 9 Monate lang heilen müssen. Bei einem Sinus lift ist keine Narkose oder Klinikaufenthalt notwendig. Bei allen Vergrößerungsverfahren dauert die Heilung mehrere Monate.
Die Zirkonoxidimplantate sind eine neue Generation von Implantaten, die aus superfester weißer Zirkonoxidkeramik hergestellt werden. Im Gegenteil zu ihren Vorgängern aus Titan sind diese Implantate ästhetischer (manchmal ist die graue Farbe der Titanimplantate im Zahnschmelz sichtbar). Es gibt einige Vorteile im Vergleich zu den klassischen Implantaten:
Im Vergleich zu den klassischen Implantaten werden die Keramikimplantate auf einmal, als ein Stück (Schraube im Knochen mit dem Abutment zusammen) eingesetzt. Hiermit wird die Gefahr reduziert, dass sich diese zwei Teile voneinander trennen, was zum Scheitern der Implantation führen würde.
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc erklärt, dass beide Implantatarten Vor- und Nachteile haben, die gemeinsam vor der Behandlung individuell besprochen werden. Implantate aus Vollkeramik sehen den natürlichen Zähnen sehr ähnlich, daher gelten sie als eleganteste Lösung. Sie sind kaustabil, verfärben sich nicht und weisen ähnliche Eigenschaften wie der natürliche Zahnschmelz auf. Titanimplantate hingegen weisen eine bessere Stabilität auf und können nicht brechen. Implantate aus Rein-Titan stellen aus Sicht der Stabilität daher die bestmögliche Lösung dar. Weiters sind die Material- als auch Behandlungskosten deutlich geringer als bei den Keramikimplantaten. Sie bieten auch eine höhere Flexibilität, da sie durch die Schraubverbindung exakter angepasst werden können.
Keramikimplantate sind besonders geeignet für jene Patienten, die Metalle nicht gut vertragen und insbesondere unter einer Titanunverträglichkeit leiden. Die Vollkeramik ist metallfrei, biokompatibel und im eingesetzten Gewebe sehr gut verträglich. Falls Sie komplett auf Metall im Körper verzichten möchten, sind Keramikimplantate für Sie die bessere Lösung.
Schließlich gibt es keine allgemeine Antwort auf die Frage, welche Implantatform im individuellen Fall besser geeignet ist. Daher treffen wir diese Entscheidung bei smileforever in München immer gemeinsam mit Ihnen im persönlichen Beratungsgespräch, ergänzt Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc.
Implantate können in ein frisches Loch nach einem gerade gezogenen Zahn sowie in einen bereits länger zahnlosen Kiefer eingesetzt werden. Das Einsetzen eines Implantats dauert 30 bis 90 Minuten, erfolgt ambulant und zwar meist in zwei Phasen. In der ersten Phase wird das Implantat eingesetzt (die meisten heutzutage verwendeten Typen in den Knochen), die Wunde wird vernäht, und zwar mit resorbierbaren Nähten die später nicht entfernt werden müssen oder mit nicht resorbierbaren Nähten, die nach 7-10 Tagen zu entfernen sind. Das Implantat muss anheilen. Die Anheilung des Implantats ist für die Bildung einer festen Basis für den künftigen Ersatz wichtig. Im Oberkiefer dauert dies 6 Monate, im Unterkiefer 3-4 Monate. Danach, wenn keine Komplikationen vorkommen, besucht der Patient wieder den Zahnarzt, der einen anderen (zweiten) chirurgischen Eingriff durchführt. Bei diesem wird die Schleimhaut an der Implantatstelle angeschnitten und ein vorübergehender Titanpfeil (Abutment) eingesetzt, der bereits in den Mund herausragt. Ungefähr in zwei Wochen bildet das Zahnfleisch um den Titanpfeil eine Art von Manschette, die das Durchdringen von Mikroben in die Implantattiefe verhindert. In diesem Moment wird der vorübergehende Pfeil gegen einen definitiven ausgetauscht und auf diesen kann ein Zahnersatz (Krone, Brücke oder eine ganze Prothese) gefertigt werden, der von den natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden ist.
Es gibt auch etliche Verfahren, die sich von der herkömmlichen Implantateinführung in zwei Phasen unterscheiden. In bestimmten Fällen kann z.B. auf die für die Anheilung erforderliche Zeit verzichtet werden und die Krone oder Brücke werden sofort hergestellt.
Meist ist es kein Problem, bei einem Besuch mehrere Implantate einzusetzen, auch der komplette Ersatz aller Wurzel in dem ganzen Kiefer ist möglich. Für den Ersatz eines Zahns reicht immer ein Implantat aus, genauso wie meist als Basis für eine Brücke. Soll das Implantat als Stützpunkt für den kompletten Zahnersatz dienen, werden meist in jeden Kiefer mindestens zwei (Unterkiefer) oder vier (Oberkiefer) Implantate eingesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Dentallabor wird dann Ihr Zahnersatz so angepasst, dass er an die Implantate "angeklickt“ bzw. aufgehängt wird.
Nach dem Eingriff können Sie nach Hause gehen. Die postoperativen Beschwerden sind überraschend gering. Nach dem Einsatz der Implantate treten leichte Beschwerden auf, die am gleichen Tag nach dem Abklingen der Betäubung am intensivsten sind, ungefähr drei Tage dauern und allmählich nachlassen. Es handelt sich um geschwollene und schmerzhafte Wangen mit blauen Flecken, die Wunde ist angeschwollen und schmerzt. Es kann auch leichte Blutung und Versteifung der Kaumuskeln vorkommen, die das Mundöffnen erschwert. Kalte Umschläge können den Schmerz ein wenig lindern, außerdem wird der Arzt ein entsprechendes Schmerzmittel verschreiben. Die erste Woche sollte man auf harte Nahrung verzichten. Sollten diese Beschwerden länger als eine Woche andauern, informieren Sie sofort den Zahnarzt.
Die postoperativen Beschwerden hängen vom Umfang des erfolgten Eingriffs ab. Das Risiko der Komplikationen wird durch das Rauchen bedeutend erhöht, welches auch den Heilprozess erheblich verlängert. Nach den ersten zur Verheilung der Wunde nötigen Tagen wird normalerweise ein provisorischen Zahnersatz verwendet, der eine normale Nahrungsaufnahme und gesellschaftlichen Kontakt ermöglicht. Die Wahrscheinlichkeit einer vollkommenen Heilung des Implantats ist fast 100% und der langfristige Erfolg des Ersatzes fehlender Zähne ist mit den "klassischen“ Brücken vergleichbar.
Aufgrund verfeinerter OP-Techniken und mittlerweile ausgereifter Materialien liegt die Erfolgsprognose bei durchschnittlich 95% für die ersten 5-10 Jahre Verweildauer. In den meisten Fällen halten sie jedoch viel länger. Man kann heute behaupten, dass Zahnimplantate so lange funktionieren wie jede andere zahnärztliche Rekonstruktion auch, sagt Dr. med. dent. Marcus Nowak.
Die meisten Implantationen gelingen. Es ist auf jeden Fall hilfreich, die richtige Pflege der Zahnimplantate und Einhaltung einer optimalen Mundhygiene einzuhalten, damit die Anheilung des Implantats problemlos verläuft. Die Zahnimplantate müssen mit einer speziellen Zahnbürste, die von Ihrem Zahnarzt empfohlen wird, sowie mit einer Zwischenzahnbürste und Zahnseide gereinigt werden, die jedoch zur gewöhnlichen Mundhygiene gehören sollten. Die Verwendung der rotierenden Elektrozahnbürsten ist nicht empfehlenswert, da diese die Zahnkrone oder sogar das Implantat selbst ausschrauben könnten. Für eine korrekte Mundhygiene wird entweder von Arzt oder ein Dental-Hygienist die entsprechenden Anweisungen geben.
Einer Zahnfleischentzündung ist sorgfältig vorzubeugen. Bei einer Entzündung kann der Körper auf das Implantat wie auf einen Fremdkörper reagieren und es abstoßen oder seine Stabilität beeinträchtigen.
Alle 6 Monate ist ein Besuch beim Zahnarzt empfehlenswert. Der Arzt kontrolliert die Mundhygiene und den Zustand des Implantats. Die regelmäßigen Besuche sollten eine mangelnde Pflege der Implantate und eventuelle damit zusammenhängende Komplikationen vorbeugen. Nur eine rechtzeitige und wirksame Therapie kann das Abstoßen des Implantats als Fremdkörpers verhindern.
Harte Lebensmittel sollten vermieden werden (wie Eis, harte Bonbons...), die den Ersatz beschädigen können.
Genauso wie alle chirurgischen Eingriffe, ist auch der Einsatz der Zahnimplantate zum gewissen Maße mit bestimmten gesundheitlichen Risiken verbunden, die jedoch sehr selten sind. Falls sie doch vorkommen, müssen sie behandelt werden. So kann es zu einer Infektion in der Implantationswunde kommen, zu Beschädigungen andere Zähne, Blutgefäßen und der Nasenhöhle. Weiters kann es zu einer Beschädigung umliegender Nervenenden kommen , die Schmerz und Brenngefühle in diesem Bereich verursachen und zu Probleme mit der Nasenhöhle (wenn die Zahnimplantate im Oberkiefer nah an diese Strukturen eingesetzt sind).
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc erklärt hierzu: Durch die heutigen Möglichkeiten der Diagnostik und Planung sind Risiken bei einer Implantation weitestgehend ausgeschlossen. In seltenen Fällen kann es dennoch zu kleinen Verletzungen von Nerven und Blutgefäßen kommen. Die Abstoßung eines bereits eingeheilten Implantats ist äußerst selten und auch Entzündungen kommen so gut wie nie vor.
Bundesärztekammer. [online] Verfügbar unter: <https://www.bundesaerztekammer.de/> [Zugriff vom 7. Dezember 2020].
Dr. med. dent. Marcus Nowak.Zahnimplantate.Behandlung.[online] Verfügbar unter: <https://www.zahnarztnowak.de/zahnimplantate/behandlung/> [Zugriff vom 7. Dezember 2020]
Dr. med. dent. Martin Desmyttère MSc. Zahnimplantate. [online] Verfügbar unter: <https://www.zahnarzt-muenchen-zentrum.com/zahnimplantate/> [Zugriff vom 7. Dezember 2020]
Dr. med. Raphael K. Benetatos. Implantate.[online] Verfügbar unter: <https://www.zahnarzt-muenchen-benetatos.de/leistungen/implantate> [Zugriff vom 10. Dezember 2020]