Wenn die Brustdrüse beim Mann so groß wird, dass sie wie eine weibliche Brust aussieht, spricht man von einer Gynäkomastie. Die DGPRÄC erklärt, dass meist beide Brüste betroffen sind, seltener nur eine. Die Ursachen für die Erweiterung sind vielfältig und führen bei den Betroffenen oft zu psychischen Problemen.
Unter einer echten Gynäkomastie versteht man die ein- oder beidseitige Vergrößerung des Brustdrüsengewebes bei Männern, das durch den Drüsenkörper gebildet wird, definieren die Spezialisten der Klinik am Rosental. Echte Gynäkomastie kann die Folge einer hormonellen Störung oder einer genetischen Veranlagung sein. Die so genannte "männliche Brust" tritt bei Neugeborenen, in der Pubertät oder sogar im Alter auf. Adipositas, Drogen, Alkohol oder Medikamente können ebenfalls eine Vergrößerung der Brustdrüsen verursachen. In diesen Fällen ist es wichtig, einen hormonellen Zustand zu erfassen und die Krankengeschichte abzuklären.
Bei der Pseudogynäkomastie (Lipomastie) handelt es sich dagegen nicht um eine hormonell bedingte Vergrößerung der Brustdrüsen, sondern um eine reine Vermehrung des Fettgewebes der männlichen Brust. Auch hier ist es sehr wahrscheinlich, dass genetische Faktoren die Ursache sind.
Während der Pubertät sind viele Jungen von der Gynäkomastie betroffen, die bei fast 50 Prozent der Jugendlichen auftritt. Sie kann sogar bei Neugeborenen durch die Übertragung der mütterlichen Hormone auftreten. In beiden Fällen neigen die Brüste dazu, von selbst zu schrumpfen. Mit zunehmendem Alter neigen viele Männer aufgrund des höheren Östrogenspiegels zu Gynäkomastie.
Die DGPRÄC weist darauf hin, dass in vielen Fällen auch starkes Übergewicht, chronische Nieren- und Lebererkrankungen, östrogenhaltige Medikamente und übermäßiger Alkohol- oder Marihuanakonsum die Krankheit auslösen können.
Ein Brustkrebstumor ist nur selten für eine Gynäkomastie verantwortlich, aber oft ist eine Hormonbehandlung nach Prostatakrebs dafür verantwortlich. Eine frühzeitige Entfernung der Brustdrüse ist hilfreich, da sie oft eine übermäßige Dehnung und die anschließende Entfernung des Hautüberschusses verhindern kann.Jeder chirurgische Eingriff setzt einen gesunden und stabilen physiologischen und psychologischen Gesundheitszustand voraus. Wenn einmal abgeklärt ist, ob es sich um eine echte Gynäkomastie handelt, was der Auslöser hierfür und welche die geeignete Behandlungsform ist, kann jeder Mann nach Abschluss der Pubertät eine Operation durchführen. Dr. med. Daniel Sattler behandelt langfristig Betroffene der Gynäkomastie, bei denen eine Krankheit ausgeschlossen werden kann und bei denen sich die Problematik nicht von allein wieder zurückbildet.
Im Allgemeinen kann während der Pubertätsphase bereits bei Kindern eine normale Brustvergrößerung auftreten, so dass bei sehr jungen Patienten mit einem Endokrinologen beurteilt werden muss, ob die Brüste nach Abschluss des Wachstums wieder ihre normale Größe annehmen oder ihre akzentuierte Form beibehalten.
Aus diesem Grund ist es immer ratsam, einen Spezialisten aufzusuchen, der den Hormonspiegel (Analyse des Testosteron, Östrogen etc.) des Patienten genau beurteilen und die richtige Diagnose stellen kann.
Nutzen Sie das Beratungsgespräch um nach vorher nachher Bilder und einem Kostenvoranschlag zu bitten.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Operation ist eine ausführliche Besprechung der Details der Operation und möglicher Komplikationen. Nutzen Sie die Gelegenheit, alle wichtigen Fragen zu klären und schreiben Sie auf, was Sie in Erfahrung bringen wollen. Wenn nötig, bringen Sie eine Begleitperson mit. Zwischen dem ersten Gespräch und der Operation sollte genügend Zeit bleiben, um Überlegungen anzustellen, betont die DGPRÄC.
Ziel der Konsultation ist es zu klären, ob es sich bei Ihren Symptomen um eine klassische Gynäkomastie handelt. Für eine "Pseudo-Gynäkomastie" ist eine Gewichtsabnahme oder Fettabsaugung die geeignetste Methode. Dr. med. Daniel Sattler erläutert, dass zunächst ausgeschlossen werden muss, dass die Brustvergrößerung das Ergebnis einer vermehrten Fetteinlagerung ist. Wenn eine Gynäkomastie, d.h. ein Überschuss an Drüsengewebe, vorliegt, besprechen Sie die Behandlungsmöglichkeiten mit Ihrem Arzt. Ihre individuellen ästhetischen Erwartungen stehen im Mittelpunkt der Behandlung. So schafft der detaillierte Informationsaustausch die Grundlage für ein zufriedenstellendes Ergebnis. Sie werden über die Verfahren, Risiken und richtigen Folgemaßnahmen informiert.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist die Wahl des richtigen Chirurgen entscheidend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes angeben.
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen erläutert, dass der Plastische Chirurg ein anerkannter Facharzt ist, der nach Abschluss der medizinischen Fakultät eine sechsjährige Zusatzausbildung absolviert hat. In diesem Zeitraum muss er zahlreiche Operationen unter Aufsicht durchführen. Nach dieser praktischen Erfahrung und einer zusätzlichen theoretischen Ausbildung muss der Arzt die Facharztprüfung bei der Ärztekammer ablegen. Erst dann erhält er offiziell den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie".
Nur der Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" (oder "Facharzt für Plastische Chirurgie") ist geschützt. Andere Bezeichnungen wie "plastischer Chirurg", "Schönheitschirurg" oder "kosmetischer Chirurg" sind keine geschützten Titel und können von jedem Arzt, auch ohne nachgewiesene Weiterbildung, verwendet werden.
Im Falle einer Gynäkomastie ist die Erfahrung des Arztes äußerst wichtig: Nur ein hochqualifizierter und erfahrener Spezialist ist in der Lage, die beste Technik auszuwählen, um die verhältnismäßigste und natürlichste Form zu erreichen. Versuchen Sie, im Internet nach Meinungen anderer Patienten und Fotos davor und danach zu suchen. Es lohnt sich, mehr als ein Angebot zu prüfen und mehrere Spezialisten zu konsultieren, um mehrere Standpunkte und Behandlungsmethoden kennen zu lernen.
Es kann auch sinnvoll sein, dass Ihr Arzt Mitglied in angesehenen medizinischen Vereinigungen der plastischen Chirurgen ist, wie z.B. der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie.
Die Experten der DGPRÄC tragen alle wichtigen Empfehlungen zusammen, denen Sie vor der OP folgen sollten:
Vor der Operation sollten Sie 14 Tage lang keine aspirinhaltigen Schmerzmittel einnehmen. Die gerinnungshemmende Wirkung verzögert die Blutgerinnung und kann zu Nachblutungen führen. Nikotin- und Alkoholkonsum sollten vor dem Eingriff minimiert werden. Wenn möglich, sollten Sie drei oder vier Wochen vor dem Eingriff mit dem Rauchen aufhören. Wenn Sie stark übergewichtig sind, sollten Sie Ihr Gewicht vor der Operation durch Sport und Ernährungsumstellung reduzieren.
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen oder Allergien haben (z.B. gegen Medikamente, Desinfektionsmittel oder Pflaster), informieren Sie unbedingt Ihren Arzt. Es ist auch wichtig, über bekannte Krankheiten zu informieren. Wenn Sie nach kleineren Verletzungen zu Blutergüssen oder anhaltenden Blutungen neigen, sollte Ihr Plastischer Chirurg vor der Operation eine Gerinnungsstörung ausschließen.
Diese Operation wird ambulant oder stationär durchgeführt - in der Praxis eines Plastischen Chirurgen oder in einer Klinik oder Tagesklinik. Je nach Verfahren wird ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt erwartet, währenddessen der Patient überwacht und betreut wird.
Bei tatsächlicher Gynäkomastie und bestehenden hormonellen Störungen wird zunächst versucht, durch die Einnahme von Hormonpräparaten eine Rückbildung der Brust zu bewirken, was aber nicht immer zum gewünschten Erfolg führt. Die Klinik am Rosental gibt an, dass iIn Fällen, in denen dies nicht gelingt oder bei nicht-hormonaler Gynäkomastie, die Brustverkleinerung durch einen chirurgischen Eingriff durchgeführt wird.
Bei der Operation kann die Schnittführung unterschiedlich sein. Es wird ein Schnitt in der Haut am Rand der Brustwarzen, unter der Achselhöhle oder entlang der Brustfalte unter der Brust gemacht. Durch diesen Schnitt entfernt der Plastische Chirurg überschüssiges Brustdrüsengewebe. Ist zusätzlich eine Fettabsaugung notwendig, kann durch zusätzliche kleine Schnitte eine Kanüle eingeführt werden, die mit ständiger Bewegung Fettgewebe entfernt und absaugt. Möglicherweise sind weitere Inzisionen unter der Achselhöhle oder im seitlichen Abdomen erforderlich.
Bei der Pseudogynäkomastie reicht in den meisten Fällen die Absaugung des überproportional applizierten Fettgewebes aus.
Abhängig von der ausgewählten Methode zur Entfernung der Männerbrust, findet der Eingriff
in Lokalanästhesie, Vollnarkose oder Dämmerschlaf statt. Die OP dauert 1,5 - 3 Stunden und kann ambulant oder mit 1 - 2 Tagen stationärem Aufenthalt durchgeführt werden. Direkt nach dem Eingriff erhalten Sie eine Kompressionsbandage, die Sie für 4 - 6 Wochen tragen, fügt Dr. med. Janken Hoffmann hinzu.
Unmittelbar nach der Operation wird der Brustkorb einige Tage lang verspannt und wund sein. Dagegen werden in der Regel Schmerzmittel verabreicht. Die Drainagen werden in der Regel am ersten oder zweiten Tag nach der Operation entfernt. Die DGPRÄC folgert, dass die Fäden normalerweise von selbst auflösen oder sie können acht bis zehn Tage nach der Operation entfernt werden. Zunächst wird die Narbe noch gerötet sein, aber sie wird innerhalb weniger Monate verblassen und sich an die umgebende Haut anpassen. Für die nächsten sechs Monate sollte eine UV-Bestrahlung der Narbe vermieden werden (z.B. Sonnenbaden).
Damit schwere Blutergüsse und Schwellungen so schnell wie möglich abheilen, ist es üblich, einen elastischen Verband zu verwenden. Dieser sollte eine oder zwei Wochen lang ununterbrochen getragen werden, später nur nachts. Die Schwellung wird jedoch erst nach einigen Wochen zurückgehen, so dass das Endergebnis erst nach etwa drei Monaten beurteilt werden kann.
Nach einigen Tagen ist Ihre Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt. Auf sportliche Aktivitäten und Hausarbeiten (z.B. Bügeln und Fensterputzen) sollten Sie drei Wochen lang verzichten.
Falls nach der Operation erneut eine Gynäkomastie auftritt, ist es möglich, die Brustkorrektur zu wiederholen. Auch nach der Operation sollte die Brust regelmäßig von einem plastischen Chirurgen kontrolliert werden.
Die Experten der Klinik am Rosental fassen mögliche Risiken zusammen:
Eine Komplikation ist im Allgemeinen bei jeder Operation möglich. Thrombose und Embolie gelten als allgemeine Risiken. Diesen wird durch antithrombotische Strümpfe oder während der Hospitalisierungsphase zusätzlich durch eine Antikoagulanzienspritze entgegengewirkt.
Die besonderen Risiken, die mit diesen Eingriffen verbunden sind, sind allergische Reaktionen, Fettembolien, Infektionen und Wundheilungsstörungen, Hautkonturunregelmäßigkeiten mit Dellenbildung, übermäßige Narbenbildungen, Nachblutungen mit Blutergüssen sowie Gefühlsstörungen im Operationsgebiet. Sie werden jedoch weltweit nur selten im Zusammenhang mit der Tumeszenztechnik beobachtet.
Bei diesen Eingriffen sind Schwellungen, oberflächliche Blutergüsse und vorübergehende Taubheitsgefühle der Haut normal. Sie werden jedoch in unserer ersten und zweiten Konsultation ausführlich über all diese möglichen Risiken informiert.
Nach 4-6 Wochen des Eingriffs ist eine deutliche Verbesserung der Körperform zu erkennen. Das endgültige postoperative Ergebnis kann erst nach 3-4 Monaten, in einigen Fällen nach 6 Monaten und mehr erwartet werden.
Die Klinik am Rosental betont, dass zu beachten ist, dass alle abgesaugten Fettzellen nicht nachwachsen oder sich regenerieren, da die Struktur der Fettzellen zerstört wurde. Das bedeutet, dass die durch die Fettabsaugung erzielte Körperform stabil ist. Infolge der Fettabsaugung verändert sich auch der Zustand der Haut in der operierten Körperregion. Bei guten Ausgangsbedingungen führt der "Schrumpfungseffekt" (siehe oben) dazu, dass sich die überschüssige Haut nach der Fettabsaugung zusammenzieht. In den ersten Wochen kann die Haut etwas faltig sein, aber je nach Ausgangsbefund wird sie in der folgenden Zeit geglättet.
Dr. med. Daniel Sattler weist darauf hin, dass eine sorgfältige Nachbehandlung nach der Gynäkomastie das Endergebnis unterstützt. Dies ist nur für einige Zeit nach dem chirurgischen Eingriff sichtbar, ist aber in der Regel dauerhaft. Der Brustkorb erscheint männlich und Körper und Geist des Patienten können wieder in Einklang gebracht werden. Auf diese Weise wird langfristig das Wohlbefinden des Patienten in seinem eigenen Körper wiederhergestellt, was sein Selbstvertrauen und seine allgemeine Lebenseinstellung verbessert.
Bundesärztekammer. [online] verfügbar unter: <https://www.bundesaerztekammer.de/> [Zugriff 08. September 2020]
Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). 2019.Gynäkomastie. [online] verfügbar unter: <https://www.dgpraec.de/patienten/op-infos/maennerbrust/> [Zugriff vom 08. September 2020]
Dr. med. Daniel Sattler. Männerbrust | Gynäkomastie beim Mann. [online] verfügbar unter: <https://www.beta-plastische-chirurgie.de/maennerbrust-gynaekomastie/> [Zugriff vom 08. September 2020]
Dr. med. Janken Hoffmann. GYNÄKOMASTIE BEHANDLUNG MÜNCHEN: WENN EINE MÄNNERBRUST WEIBLICH WIRKT. [online] verfügbar unter: <https://www.medaesthetic.de/gynaekomastie-muenchen> [Zugriff vom 08. September 2020]
Klinik am Rosental. Brustreduktion beim Mann. [online] verfügbar unter: <https://klinik-am-rosental.de/leistungen/mann/brustreduktion-beim-mann/> [Zugriff vom 08. September 2020]