Mit Gesichtsimplantaten kann unter anderem eine Asymmetrie des Kinns oder des Hinterkopfes ausgeglichen oder die Harmonisierung der Proportionen hergestellt werden.
Gesichtsimplantate kommen zumeist im Bereich des Kinns zum Einsatz. Ein zu kleines („fliehendes“) Kinn kann unmittelbaren Einfluss auf die Kontur nehmen und ist in der Profilansicht deutlich erkennbar. Viele Patienten entscheiden sich daher für den Ausgleich durch ein Implantat.
Ebenfalls möglich ist die Implantataugmentation im Wangen- und Jochbeinbereich, an der Stirn oder am Nasenrücken, heißt es aus der Klinik am Rhein. Einige Kliniken bieten sogar eine Lippenvergrößerung mittels Implantat an.
Die in der Regel aus einem Vollsilikon bestehenden Gesichtsimplantate werden in einem operativen Verfahren an entsprechender Stelle in das Gewebe eingebracht und verbleiben dort dauerhaft. Auch Hinterkopfkorrekturen sind inzwischen möglich und die Profilplastik.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist die Wahl des richtigen Chirurgen entscheidend, um zufriedenstellende Ergebnisse für eine Gesichtstransplantation mit Implantat zu erzielen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes angeben.
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen erläutert, dass der Plastische Chirurg ein anerkannter Facharzt ist, der nach Abschluss der medizinischen Fakultät eine sechsjährige Zusatzausbildung absolviert hat. In diesem Zeitraum muss er zahlreiche Operationen unter Aufsicht durchführen. Nach dieser praktischen Erfahrung und einer zusätzlichen theoretischen Ausbildung muss der Arzt die Facharztprüfung bei der Ärztekammer ablegen. Erst dann erhält er offiziell den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie".
Nur der Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" (oder "Facharzt für Plastische Chirurgie") ist geschützt. Andere Bezeichnungen wie "plastischer Chirurg", "Schönheitschirurg" oder "kosmetischer Chirurg" sind keine geschützten Titel und können von jedem Arzt, auch ohne nachgewiesene Weiterbildung, verwendet werden.
Da ein Eingriff gerade im Gesicht oft nicht zu 100 Prozent der gewünschten Vorstellung entspricht, ist die stabile Psyche und physische Gesundheit wichtige Grundvoraussetzungen, um sich ein Gesichtsimplantat operativ einsetzen zu lassen. Plastische Operationen können das Gesichtsprofil zwar verbessern, steigern jedoch nicht zwangsläufig das Selbstbewusstsein.
Deshalb sind die Patienten und Patientinnen für die Operation besonders geeignet, die die Resultate des Eingriffs realistisch einschätzen können. Bitten Sie den Chirurgen Ihnen vorher nachher Bilder vorheriger Patienten zu zeigen.
In Abhängigkeit von der Verfahrensart, also hauptsächlich von der Gesichtspartie, in die das Gesichtsimplantat eingesetzt wird, kann die Operation von 30 Minuten bis zu 1 Stunde dauern.
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis erklärt, dass die Verwendung von Silikonimplantaten am Kinn eine besonders sinnvolle Einsatzmöglichkeit zur Kinnvergrößerung darstellt. Die Silikonimplantate können von enoral (also von der Mundschleimhaut kommend) oder unter dem Kinn über einen kleinen Schnitt an der Haut am Kiefer eingebracht werden. Dabei wird die Größe des Kinnimplantats auf die Wünsche des Patienten hin ausgesucht und dann über einen der beiden genannten Zugänge, der ebenfalls mit dem Patienten abgestimmt wird, eingebracht. So kann die Kinnplastik oder auch Kinnvergrößerung/Kinnaufbau sicher und langfristig für den Patienten durchgeführt werden.
Implantate zur räumlichen Hervorhebung der Jochbeine werden in diese Partien meist auch aus dem Mund heraus eingesetzt, und zwar auf dem Weg Oberlippe - Backen. Allerdings kann auch ein Schnitt vor der Ohrmuschel genutzt werden, wenn dieser Eingriff zusammen mit einem Facelift durchgeführt wird. Wenn der Nasenrücken hervorgehoben und fülliger gemacht werden soll, wird das Nasenimplantat über einen bei der Nasenkorrektur üblichen Schnitt (siehe Nasenkorrektur) eingesetzt, also meist innerhalb der Nasenlöcher. Nach dem Eingriff können die Implantate in ihrer Lage mit Hilfe von Heftpflastern oder Verbänden befestigt werden, damit sie sich nicht verschieben und somit problemlos ins umgebende Gewebe einwachsen können.
Auch die Form des Hinterkopfes kann mittels Implantat ausgeglichen werden. Prof. Dr. med. Nektarios Sinis mit den Einzelheiten: Durch den Einsatz von speziell auf die individuelle Kopfform angepassten Silikonimplantaten (yum Beispiel von Polytech) kann der ästhetische Erfolg von Hinterkopfkorrekturen zuverlässig gewährleistet werden. Im Gegensatz zu früheren Methoden, bei denen beispielsweise mit Knochenzement (PMMA), während der OP, das Implantat modelliert wurde, kann durch den Einsatz maßgefertigter Silikonimplantate der Hautschnitt deutlich kleiner gehalten werden (4-6 cm), sodass keine sichtbare Narbe verbleibt. Von großer Bedeutung für ein perfektes Ergebnis ist die sorgfältige Präparation, sowie die präzise Positionierung des Silikonimplantats. Daher dauert die operative Behandlung in etwa zwei bis drei Stunden und muss in Vollnarkose erfolgen. Einige plastische Chirurgen fixieren das Silkonimplantat mit einer Titanschraube am Schädelknochen. Hierfür konnte jedoch bislang kein Vorteil bezüglich der dauerhaft stabilen Implantatlage bewiesen werden. Da diese Titanschraube jedoch gelegentlich zu chronischen Schmerzen führt, raten wir eindrücklich von einer derartigen Fixierung ab.
Um ein optimales Korrekturergebnis der Transplantation zu erreichen, wird gemeinsam mit dem Patienten vor dem Spiegel eine Formvorlage (Moulage) für das Implantat modelliert. Anhand dieser Vorlage wird dann das Silikonimplantat angepasst. Das individuelle Anpassen des Modells gemeinsam mit dem Patienten ermöglicht diesem seine eigenen Vorstellungen für das Implantat konkret zu äußern und auf diese Weise ein sehr detailliertes Bild vom endgültigen Resultat nach der Operation zu bekommen, so Prof. Dr. med. Nektarios Sinis.
Schlüsselstelle zur Entscheidung für eine Profilplastik ist die Konsultation mit dem plastischen Chirurg, dem klar und detailliert die Vorstellungen und Erwartungen mitteilt werden sollten. Falls diese Vorstellungen realistisch sind, erläutert der Chirurg, was mit dem Eingriff in konkreten Fall erreicht werden kann und geht alle Einzelheiten von Einsetzen der Gesichtsimplantate mit dem Patienten durch.
Nach der Terminplanung und vor dem eigentlichen Eingriff muss man sich ausnahmslos einer komplexen voroperativen Behandlung unterziehen, um mögliche gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden, die das Einsetzen der Gesichtsimplantate unmöglich machen würden. Vergessen Sie nicht, sich um Ihre Heimreise zu kümmern. Sie werden auch darüber informiert, wie lange vor dem Eingriff Sie nichts mehr essen und trinken dürfen, und ob es nötig ist, auf bestimmte Arzneimittel zu verzichten, die Sie einnehmen.
Nach dem Einsetzen von Gesichtsformen ist normalerweise nicht mit stärkeren Schmerzen zu rechnen, aber nach Eingriffen im Gesicht kommt es immer zu kleineren oder größeren Schwellungen, und manchmal auch zur Bildung von blauen Flecken. Diese Erscheinungen gehen bei richtiger Kühlung und Umwicklung allerdings innerhalb der ersten Tage zurück. In der ersten Zeit nach der Operation sollte man sich ein bis zwei Wochen ausruhen, bevor man wieder einsatzfähig ist. Sämtliche sonstigen individuellen Empfehlungen und Einschränkungen werden vom Chirurg besprochen.
Nach dem Einsatz von Hinterkopfimplantaten sollte man mit einem Aufenthalt von einer Nacht rechnen, so Prof. Dr. med. Nektarios Sinis. Um der Schwellung von Hinterkopf und Nacken entgegenzuwirken, wird am Ende der Operation ein elastischer Verband angelegt, der vor dem Verlassen unserer Klinik entfernt werden kann. Um anschließend die Schwellung im Operationsgebiet möglichst gering zu halten, empfiehlt sich konsequente Kühlung sowie körperliche Schonung. Nach etwa sechs Wochen sollten Sie wieder normal belastbar sein.
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis erklärt, dass die Hinterkopfimplantate aus einer Silikonhülle bestehen und mit hochpolymerisierten Silikongelen gefüllt sind. Eine typische und langfristige Folge von Silikonimplantaten stellt die Kapselfibrose dar, die z.B. auch bei einer Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten auftreten kann. Dabei kommt es um das Silikonimplantat zu einer Fremdkörperreaktion, die eine Kapselbildung verursacht. Anders als bei Silikonimplantaten an der Brust, stellt eine derartige Entwicklung nur selten eine Indikation zum Wechsel des Implants dar. Das liegt daran, dass der Schädelknochen eine deutlich härtere Konsistenz aufweist, als die weiche Brustdrüse. Sollten dennoch langfristig Probleme durch ein Silikonimplantat zur Hinterkopfkorrektur auftreten, kann das Implantat jederzeit in einem kurzen Eingriff ausgetauscht werden.
Häufigste Nachwirkungen der Kinnkorrekturen sind leichte, vorübergehende Schwellungen und Blutergüsse am Kinn. Ernstere Komplikationen der Behandlung sind in der Regel sehr selten. Trotzdem kann es in einigen Fällen zu Wundheilungsstörungen oder Taubheitsgefühlen kommen, erklärt man in der Klinik am Rhein.
Plastische Operationen im Gesichtsbereich können das Aussehen verbessern und das Selbstbewusstsein erhöhen. Bevor man sich für andere Gesichtsformen entscheiden, sollte man die persönlichen Erwartungen genau überdenken und mit einem Chirurgen besprechen. In vielen Fällen sind die Patienten nach dem Eingriff überrascht, dass die Menschen in ihrer Umgebung nicht wahrnehmen, dass sie sich einer Profilplastik unterzogen haben. Ungeachtet dessen nehmen sie allerdings meist eine Veränderung zum Besseren wahr, müssen sie aber nicht unbedingt einem operativen Eingriff zuschreiben. Geeignete Kandidaten für Gesichtsimplantate sind nicht nur körperlich gesund, sondern auch psychisch stabil und realistisch in ihren Erwartungen.
Bundesärztekammer. [online] Verfügbar unter: <https://www.bundesaerztekammer.de/> [Zugriff 19. November 2020]
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Prof.Dr.Dr.Dr.habil. Helmut Lindorf.FAQ. [online] Verfügbar unter: <https://www.professor-lindorf.de/de/service/faq.html?pdf=65 >[Zugriff vom 19. November 2020]
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis.Hinterkopfimplantate: [online] Verfügbar unter:<https://www.sinis-aesthetics.de/hinterkopfimplantate/ >[Zugriff vom 19. November 2020]
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis.Kinnkorrekturen: [online] Verfügbar unter:<https://www.sinis-aesthetics.de/kinnkorrekturen/ >[Zugriff vom 19. November 2020]
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