Das Facelifting wird auch als Rhytidektomie bezeichnet. Das Wort "Facelift" bedeutet im Englischen "anheben", und diese chirurgische Technik besteht einerseits in der Repositionierung von Gesichtsstrukturen, die mit der Zeit hängend und schlaff werden können und andererseits in der Straffung der Haut und des Halses, um Falten zu korrigieren.
Das Ziel eines Facelifts ist die Verjüngung und Verbesserung Ihres Gesichts und die Dehnung der Gesichtsmuskeln.
Die Transformation erfolgt in den tieferen Strukturen des Gesichtsgewebes und kann alleinstehend oder als Ergänzung zu anderen Behandlungen der ästhetischen Medizin oder zu chirurgischen Eingriffen wie Lidchirurgie (Blepharoplastik) Lipofilling oder Unterspritzungen wie Botox oder Hyaluronsäure, die zur Remodellierung von verlorener Gesichtsvolumina dienen, durchgeführt werden.
Mit der Zeit und mit dem Alter verlieren die Haut und die Muskeln des Gesichts ihre Flexibilität und Straffheit. Zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Verfahren der Plastischen Chirurgie, die darauf abzielen, die Zeichen des fortschreitenden Alters zu beseitigen, zählen das Facelift oder die Gesichtsstraffung.
Laut Statistiken der Internationalen Gesellschaft für Plastische Chirurgie (ISAPS) haben 419.046 Menschen weltweit im Jahr 2020 ein Facelift durchführen lassen, davon 13.237 Patienten in Deutschland.
Die meisten Ärzte, die sich auf plastische oder ästhetische Chirurgie spezialisiert haben, sind sich einig, dass die Haut ab einem Alter von etwa 35 Jahren beginnt, ihre Festigkeit und ihren Glanz zu verlieren.
Je nach Genetik jedes einzelnen Menschen beginnt der Prozess des Kollagenverlustes, einer Substanz, die zur Elastizität und zum jugendlichen Aussehen der Haut beiträgt, bereits schon einige Jahre vorher. Die Spannung der Gesichtsmuskulatur nimmt ab und der Alterungsprozess wird sowohl im Gesicht als auch im Halsbereich sichtbar. Prof. Dr. med. Ernst Magnus Noah weist darauf hin, dass neueste Forschungen zeigen, dass der Alterungsprozess auch mit einer Veränderung der Fettverteilung im Gesicht assoziiert ist. Diese Folgen des Älterwerdens können in der Regel durch eine operative Straffung der Haut, des subkutanen Fett- und Bindegewebes sowie der Halsmuskulatur sichtbar verbessert werden. Nach der Operation des Facelifts sieht das Gesicht natürlich erfrischt aus.
Dr. med. Christian Döbler sagt, dass ein Facelift dann in Frage kommt, wenn Sie zu Gesichtsfalten neigen, sich jünger fühlen als sie tatsächlich aussehen und mit den Veränderungen und dem Aussehen Ihres Gesichtes nicht mehr zufrieden sind. Die meisten Patientinnen lassen sich erst im Alter von 40 bis 70 Jahren operieren.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC) geben folgende Indikationen Hinweis darauf, für welchen Kandidaten ein Facelifting sinnvoll wäre:
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist die Wahl des richtigen Arztes entscheidend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes eingeben.
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen erläutert, dass der Plastische Chirurg ein anerkannter Facharzt ist, der nach Abschluss der medizinischen Fakultät eine sechsjährige Zusatzausbildung absolviert hat. In diesem Zeitraum muss er zahlreiche Operationen unter Aufsicht durchführen. Nach dieser praktischen Erfahrung und einer zusätzlichen theoretischen Ausbildung muss der Arzt die Facharztprüfung bei der Ärztekammer ablegen. Erst dann erhält er offiziell den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie".
Versuchen Sie, im Internet nach Meinungen anderer Patienten und Fotos davor und danach zu suchen. Es lohnt sich, mehr als ein Angebot zu prüfen und mehrere Spezialisten zu konsultieren, um weitere Standpunkte und Behandlungsmethoden kennen zu lernen.
Es kann auch sinnvoll sein, dass Ihr Arzt Mitglied in angesehenen medizinischen Vereinigungen der plastischen Chirurgen ist, wie z.B. der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie.
Bei der ersten Visite werden die Gesichtsform und die Knochenstrukturen vom Chirurgen analysiert, wobei die möglichen chirurgischen Lösungen für jeden einzelnen Fall erarbeitet werden. Darüber hinaus wird der Spezialist den Gesundheitszustand des Patienten sorgfältig beurteilen, um eventuelle Risikofaktoren für einen chirurgischen Eingriff zu bestimmen. Zu diesen Faktoren können Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gerinnungsprobleme oder Heilungsprozesse gehören.
Bei diesem ersten Besuch wird der Chirurg die verschiedenen verfügbaren Liftingtechniken im Detail erklären und die genauen Schritte der gewählten Technik, die Art der anzuwendenden Anästhesie, die möglichen Risiken der Operation und den Gesamtpreis der Leistung darlegen.
Darüber hinaus stellt der Spezialist vor der Operation alle notwendigen Informationen zur Verfügung: die Anweisungen zur Ernährung in den Tagen vor der Operation, bis hin zu Vorschlägen für eine angemessene Einnahme von Medikamenten und Vitaminen.
Es ist wichtig, den Chirurgen zu informieren, wenn Sie Medikamente oder Substanzen wie Tabak oder Alkohol einnehmen. Seien Sie sich insbesondere der Risiken bewusst, die mit Tabakkonsum einhergehen: Nikotin ist eine gefäßverengende Substanz, die die Blutzufuhr verringert und somit das Risiko von Nekrosen erhöht und eine ordnungsgemäße Heilung verhindert, wodurch das Auftreten von Narben begünstigt wird.
Vergessen Sie nicht, dem Chirurgen schon beim ersten Besuch all Ihre Zweifel, Bedenken, Unklarheiten und Erwartungen bezüglich des Eingriffs mitzuteilen, damit der Facharzt Ihnen alle verschiedenen Möglichkeiten der Ästhetischen Chirurgie, die sich Ihren genauen Vorgaben anpassen können, erklären kann.
Zudem können Sie den Termin nutzen um nach vorher nachher Bilder vorheriger Patienten zu bitten.
In der Plastisch Ästhetischen Chirurgie gibt es unterschiedliche Techniken um das Gesicht operativ zu liften. Je nach Alter, Zustand der Haut und der Tiefe der Falten des Patienten, werden die im Folgenden präsentierten Verfahren sehr oft von Spezialisten eingesetzt:
Diese Technik, mit einem minimalen Narbenverlauf vor dem Ohr und entlang der Schläfe, ist für jüngere Patienten geeignet. Da es sich um einen kleinen Eingriff handelt, ist diese Methode für feinere Falten geeignet, so Dr. med. Michaela Montanari.
Durch spezielle Techniken kann das Gewebe der unteren Augenpartie und Wange wieder in eine jugendliche Position repositioniert werden. Die Abkürzung MACS steht für "Minimal Access Cranial Suspension" (auf Deutsch: kleiner Schnitt und Zug der hängenden Strukturen nach oben). Prof. Dr. med. Nektarios Sinis erklärt, dass das MACS-Lift ein Lifting-Verfahren ist, bei dem die Haut durch kleinstmögliche Schnitte vor den Ohren oder im Haaransatz gestrafft wird.
Der MACS-Lift ist ideal zum Straffen des Wangenbereichs. Durch Ankernähte in der Bindegewebsschicht und mimische Muskeln werden die durch den natürlichen Alterungsprozess eingefallenen Wangen nicht nur gedehnt, sondern auch mit mehr Volumen versehen. Die Operation dauert in der Regel drei bis vier Stunden und wird in Vollnarkose oder Lokalanästhesie durchgeführt.
SMAS-Facelift (Hals-Wangenlift, Hängebäckchen)
Die Abkürzung SMAS steht für Surface Muscle-Apositive System, d.h. die Bindegewebsschicht unter der Haut von Gesicht und Hals. Laut Prof. Dr. med. Nektarios Sinis bietet diese Methode des Faceliftings den Vorteil, dass nicht nur die erschlaffte Gesichtshaut, sondern auch die mimischen Muskeln korrigiert werden. Dadurch können tiefere Falten erfolgreich geglättet werden.
Die Besonderheit liegt in der Technik, mit der der Lift durchgeführt wird. Im Gegensatz zu anderen Lifting-Methoden strafft das High SMAS Facelift nicht nur die Haut, sondern auch die Muskel-Bindegewebsschicht. Diese SMAS-Lift-Technik ist viel komplexer als der MACS-Lift, aber das Ergebnis ist natürlicher und nachhaltiger. Bei einer Operationsdauer von etwa drei Stunden werden die mimischen Muskeln vom Gesicht aus sorgfältig präpariert und gestrafft. Um Verletzungen des Gesichtsnervs auszuschließen, werden moderne Vergrößerungstechniken eingesetzt. Ergänzend wird die Haut angehoben und überschüssiges Gewebe durch Schnitte hinter dem Ohr entfernt. Die SMAS-Technik verleiht den gestrafften Strukturen eine stabile Verankerung, wodurch natürliche Gesichtszüge entstehen und Narben nicht erkennbar sind. Daher sieht das Gesicht viele Jahre lang natürlich verjüngt aus.
Stirnlifting
Ein Stirnlifting kann für Menschen jeden Alters von Vorteil sein, die durch Stress oder Muskelaktivität Furchen oder Fältchen entwickelt haben. Mit diesem Verfahren können Patienten mit vererbten Gesichtszügen, wie z. B. einer niedrigen, schweren Stirn oder Falten über der Nase, ein wacheres und frischeres Aussehen erreichen.
Der Chirurg macht vier bis sechs kleine Schnitte an der Grenze zwischen der Stirn und dem Haaransatz. Oft kann ein Stirnlifting ein Brauenlifting oder eine Augenlidoperation überflüssig machen, da der Chirurg gleichzeitig auch die Augenbrauen anhebt und so die Augen optisch vergrößert.
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis erklärt weiter, dass der Schnitt so gemacht wird, dass die Messerklinge parallel zu den Haarfollikeln geführt wird, so dass das Haar an dieser Stelle nicht verloren geht bzw. die Narbe danach nicht sichtbar ist.
Die DGPRAEC erläutert, dass Verbände und Drainagen oft schon nach einem Tag entfernt werden können. Die Fäden werden in der Regel nach fünf oder zehn Tagen entfernt. Blutergüsse und leichte Taubheitsgefühle im gesamten Gesichtsbereich sind normal. Kopf und Gesicht sind zunächst noch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, und jede unnötige Bewegung sollte vermieden werden. Eine besonders starke Schwellung im Gesicht tritt ein oder zwei Tage nach dem Eingriff auf und kann Ihr Aussehen vorübergehend seltsam erscheinen lassen. Sie wird jedoch in den nächsten zwei bis drei Wochen verschwinden.
Je nach Ihrer Veranlagung und der Art der Operation sollten Sie sich eine oder zwei Wochen zur Erholung gönnen. Sie sollten vier Wochen lang sportliche Aktivitäten, Rauchen, Schmerzmittel oder direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Ein Lift kann bei Bedarf wiederholt werden.
Jede Operation birgt Risiken. Wenn die Operation jedoch von einem qualifizierten plastischen Chirurgen mit ausreichender Erfahrung durchgeführt wird, können die Risiken eines Facelifts minimiert werden.
Die DGPRAEC fasst zusammen, dass im Allgemeinen die Gefahr von Blutergüssen und Blutungen besteht. Infektionen können zu einer Beeinträchtigung der Wundheilung führen. Blutgerinnsel können zu einem Gefäßverschluss (Thrombose) führen oder in die Lunge gelangen (Lungenembolie). Allergien und Unverträglichkeiten können auftreten, wenn Medikamente oder Anästhetika verabreicht werden.
Nach der Operation können Taubheitsgefühle auftreten, die jedoch in der Regel vermindert werden. In seltenen Fällen kann Haarausfall in der Schläfenregion auftreten, jedoch wachsen die Haare in der Regel in den folgenden Monaten nach. Die Schwellung kann selten eine vorübergehende Schädigung des Gesichtsnervs verursachen, die zur vorübergehenden Lähmung einzelner Gesichtspartien (z.B. der Augen oder des Mundes) führen kann. Die Nerven regenerieren sich jedoch in der Regel innerhalb von drei bis sechs Monaten vollständig. Eine dauerhafte Lähmung der Gesichtsmuskeln ist eine sehr seltene Komplikation.
Die Vorteile der Gesichtslifting-Chirurgie sind vielfältig, je vollständiger und komplexer das Verfahren wird, desto größer die Effekte. Wenn die Facelifting-Operation professionell durchgeführt wird, ermöglicht das Verfahren eine Zeitreise in die Vergangenheit, da der Muskeltonus bekräftigt, die Haut geglättet und eine sehr attraktive Gesichtskontur wiederhergestellt wird.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass es ermöglicht, den Effekt von lockerer und erschlaffter Haut zu korrigieren. Im Laufe der Zeit haben Spezialisten und Chirurgen festgestellt, dass die Facelifting-Operation ein besseres optimales Ergebnis erzielt und gleichzeitig natürlicher aussehen kann, wenn auch die verborgenen oder darunter liegenden Strukturen des Gesichts aufgefrischt oder wiederhergestellt werden. Daher wird beim großen Facelift nicht nur die Haut gespannt, sondern es werden auch alle Gesichtsmuskeln gestrafft.
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