Trotz des zunehmenden Trends der Akzeptanz und Beliebtheit von Tätowierungen empfinden einige Menschen im Lauf der Zeit Ihre Tattoos als störend und ästhetisch unschön. Oft sind es “kleine Jugendsünden”, die man gerne entfernt haben möchte. Hierfür steht eine Reihe von Methoden zur Verfügung. Als eine sehr schonende und gleichzeitig effektive Methode hat sich die moderne Lasertherapie bewährt, mit welcher auch Alters- und Pigmentflecken behandelt werden.
Da es sich bei der Tattooentfernung mittels Laser um ein schonendes, ungefährliches Verfahren handelt, ist es weitläufig einsetzbar. Einzig bei Hautveränderungen oder einer bestehenden Schwangerschaft liegt eine Kontraindikation vor.
Unterscheidung der unterschiedlichen Arten von Tätowierung:
Tätowierung ist nicht gleich Tätowierung, auch wenn die Unterschiede nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen sind. Vor einer Tattooentfernung ist deshalb zunächst abzuklären, um welche Art des zu entfernenden Körperschmucks es sich handelt.
So wird zwischen sogenannten Laientattoos und professionell gestochenen Tätowierungen unterschieden. Bei ersteren werden die Farbpigmente lediglich in die erste Hautschicht eingebracht, sowie weniger widerstandsfähige Farben benutzt. Aufgrund dieser “Oberflächlichkeit” ist eine Entfernung leichter möglich.
Die Bandbreite professioneller Tätowierungen erstreckt sich über Dauertattoos, zu denen auch das Permanent Make-Up zählt, bis hin zu temporären Tätowierungen (Temptoos, Bio-Tattoos, temporary tattoo).
Im Unterschied zu dauerhaften Tattoos sollen temporäre nach einer gewissen Zeitspanne von selbst verblassen. Da es jedoch keine selbstauflösende Tattoofarbe gibt, werden hier ähnlich der Laientätowierungen die Farbpigmente nur in die oberen Hautschichten eingebracht. Durch die Hauterneuerung sollen diese im Laufe der Zeit nach oben wandern und verblassen. Jedoch gibt es keine Garantie für diesen Vorgang, so dass sich vermeintlich temporäre Tattoos oft als dauerhaft erweisen.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes angeben.
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen erläutert, dass der Plastische Chirurg ein anerkannter Facharzt ist, der nach Abschluss der medizinischen Fakultät eine sechsjährige Zusatzausbildung absolviert hat. In diesem Zeitraum muss er zahlreiche Operationen unter Aufsicht durchführen. Nach dieser praktischen Erfahrung und einer zusätzlichen theoretischen Ausbildung muss der Arzt die Facharztprüfung bei der Ärztekammer ablegen. Erst dann erhält er offiziell den Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie".
Es ist sehr wichtig, sich von einem qualifizierten Arzt behandeln zu lassen, um tiefere Wunden, Infektionen und Narben zu vermeiden. Aktuell hat die Bundesregierung ein neues Gesetz erlassen, damit in Zukunft die Tattooentfernung nur noch von Ärzten durchgeführt wird.
In Deutschland dürfen nur noch approbierte Ärzte per Laser und optischer Strahlung Tätowierungen, Permanent-Make-Up, Haare, Hautanhangsgebilde und Fettgewebe entfernen. Die entsprechende Verordnung wurde im Dezember 2018 von der Bundesregierung beschlossen und im Bundesgesetzblatt verkündet.
Dr. med. Ramin Khorram erklärt, dass bei jeder Tätowierung ein individuelles Vorgehen notwendig ist. Bei hochwertigen Lasergeräten kann eine Vielzahl von Parametern eingestellt werden. Hierzu gehören u.a. die Wellenlänge, Energie, Bestrahlungsfläche und Impulsrate. Diese Parameter werden bei jeder Sitzung dem Behandlungsstadium angepasst. Die Farb- und Heilreaktion wird bei jeder Sitzung analysiert und besprochen. Leider können narbig gestochene Tätowierungen nicht immer entfernt werden. Hier bleibt die narbige Struktur erhalten. Manche Pigmente sind ebenfalls sehr hartnäckig und erfordern besonders viele Sitzungen.
Während Ihrer Konsultation beurteilt der Hautarzt den Zustand Ihres Tattoos und schlägt eine Vorgehensweise vor, mit der das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann. Bestandteil der ersten Konsultation sollte auch ein Test sein, der auf einer kleinen Hautfläche die Wirksamkeit der Lasermethode testet. Dies ist nötig, da es bei der Entfernung zu sogenannten Farbumschlägen kommen kann.
Schwarz kann sich während des Lasern in andere Farben umwandeln, Rot oder Braun können sich wiederum zu Schwarz verfärben. Diese Farbveränderungen sind oft schwerer zu entfernen als die ursprüngliche Farbe, so dass zunächst auf einem kleinen Areal eine Testbehandlung stattfinden sollte, um etwaige Komplikationen auszuschließen.
Nutzen Sie auch das Beratungsgespräch um nach vorher nachher Bilder vorheriger Patienten und den Kosten der Behandlung zu fragen.
Dr. med. Ramin Khorram erklärt, dass die speziellen Tattoolaser durch ultrakurze Lichtimpulse Mikroexplosionen in der Haut erzeugen. Hierdurch werden die Pigmente der Tätowierung zerkleinert. Die Pigmentfragmente werden dann schrittweise nach jeder Sitzung von den Fresszellen abtransportiert. Hierdurch wird die Tätowierung aufgehellt.
Bei dieser Methode ist die Wahl des Lasers vor allem von der Farbe der Tätowierung abhängig. Ist diese dunkel gehalten, kommt zumeist ein Rubin-Laser zum Einsatz, auf dessen Wellenlänge die Töne Schwarz, Grün und Braun gut reagieren. Der Nd:YAG-Laser wird benutzt, wenn das Tattoo vorwiegend im roten oder hellgrünen Farbspektrum gehalten ist. Beide Lasertypen arbeiten mit einer Genauigkeit von einem tausendstel Millimeter, womit eine maximale Schonung des umgebenden Gewebes gewährleistet ist.
Eine andere Methode ist die Verdampfung des Tattoos durch Erbium- oder CO2-Laser. Hierbei werden durch kalte Verdampfung die oberen Hautschichten entfernt, deren Färbung keine Rolle spielt. Im Gegensatz zur Photomolyse wird durch das Verdampfen die Haut geschädigt, was zu Narbenbildung führen kann.
Nach der Entfernung der Tätowierung kann es im Bereich des behandelten Areals zu starken Rötungen kommen. Ebenso können Blasenbildung oder Blutungen auftreten, und in seltenen Fällen kann es zu einer Depigmentierung der Haut kommen. Das Risiko der Narbenbildung ist von der gewählten Methode abhängig. Diese ist bei Behandlungen mit Erbium- oder CO2-Laser aufgrund der Technik des Verdampfens höher als bei der Photomolyse. Um die genannten Risiken zu minimieren, sollte auf die Wahl eines auf Laserbehandlung spezialisierten Dermatologen Wert gelegt werden.
Es sind keine besonderen Verbände erforderlich. Eincremen und saubere Wäsche reichen als Pflege meist aus. Dr. med. George Xydias empfiehlt außerdem 2 Tage Sportpause und nicht zu warm zu duschen, eine Woche keine Sauna und 4 Wochen keine UV-Bestrahlung, sowohl vor, als auch nach jeder Behandlung, um Pigmentstörungen vorzubeugen.
Dr. med. George Xydias führt an, dass "zum Beispiel zu Schwellung, Rötung, kleinen Blutergüssen, Juckreiz und individuell unterschiedlich starke Schmerzen während der kurzen Behandlung häufig vorkommen. Hypopigmentierung, also Verlust der Hautpigmente sehe ich sehr selten, Hyperpigmentierung, also leichte bräunliche Verfärbung sehe ich ab und zu, das geht aber nach einiger Zeit wieder zurück, insbesondere wenn man sich an das Sonnenbadenverbot für 4 Wochen nach der Laserung hält. Bei Permanent Make-up gibt es die dollsten Farbumschläge, je nachdem welcher Mist da in die Haut reingekommen ist. Aber auch das kriegt man mit dem Laser in den Griff. Es ist aber Geduld gefragt!"
Einfache oder selbstgemachte Tattoos sind oft schon nach 2-4 Behandlungen kaum noch zu sehen. Richtig dunkle, die man auch mit dem Finger fühlen kann, weil die viele Tinte die Haut anhebt, brauchen sogar bis zu 8 Sitzungen. Früher sind solche Tattoos erst nach 20 Sitzungen, wenn überhaupt, weggegangen. Auch wenn die Haut sich schon nach einer Woche erholt hat, empfiehlt Dr. med. George Xydias. 6 Wochen bis zur nächsten Laserbehandlung zu warten, um dem Körper die Zeit zu geben die pulverisierten Pigmente abzutransportieren. Dann schiesst man nicht 2x auf das selbe Pigment und der Patient spart sich am Ende eine Behandlung.
Aesthericart.Die Geschichte des Tattoos. [online] Verfügbar unter: <https://www.aestheticart.de/2018/03/03/die-geschichte-des-tattoos-im-ueberblick/>[Zugriff vom 17. November 2020]
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Dr. med. George Xydias.Nue Technologie in der Tatooentfernung.[online] Verfügbar unter: <https://www.estheticon.de/neuigkeiten/neue-technologie-in-der-tatooentfernung>[Zugriff vom 17. November 2020]
Presseportal.de.Neue Strahlenschutzverordnung Hautlaser und IPL-Therapie - Tattooentfernung und Haarentfernung durch approbierte Ärzte.[online] Verfügbar unter <https://www.presseportal.de/pm/134030/4222711>[Zugriff vom 17. November 2020]
Fort Malakoff Klinik Mainz .Häufige Fragen zur Tattooentfernung. [online] Verfügbar unter: <https://www.malakoff-klinik.de/haut/tattooentfernung/>[Zugriff vom 17. November 2020]