Krampfadern, auch Varizen genannt sind knotig-erweiterte Blutadern an den oberflächlichen Beinvenen. Sie entstehen, wenn sich bei Venenwand- oder Bindegewebsschwäche Blut in den Beinen staut. Es kann zu „schweren“ Beinen, Wassereinlagerungen, entzündlichen Hautveränderungen und Geschwüren kommen. Davon betroffen sind bereits Jugendliche oder junge Erwachsene.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff ist die Wahl des richtigen Chirurgen entscheidend, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Um herauszufinden, welche Spezialisierung ein Facharzt absolviert hat, können Sie das offizielle Zentralregister der Bundesärztekammer (BÄK) benutzen. Sie brauchen nur in dieser Suchmaschine ihr Bundesland auswählen und dann den Namen des Arztes angeben.
Bei der Auswahl des zu behandelnden Arztes ist es enorm wichtig, dass Sie sich von einem Facharzt mit entsprechender Erfahrung auf dem Gebiet behandeln lassen. Der Arzt sollte sich vor dem Eingriff ausreichend Zeit für Sie und Ihre Fragen nehmen und Ihnen den Ablauf der Behandlung sowie die Risiken und Nachsorge genauestens erklären. Je nach Ausmaß der Krampfadern sind unter Umständen mehrere Behandlungen nötig, weshalb die Erreichbarkeit der Klinik ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Achten Sie zusätzlich darauf, ob Sie für die Klinik/den Arzt Erfahrungsberichte oder Bewertungen finden können.
Dr. med. Friederike Zimmermann erklärt, dass sich Venenerkrankungen und Venenschwächen in einer Viezahl von Symptomen äußern können. Diese reichen von schweren, müden oder geschwollenen Beinen, über Schmerzen bis hin zu sichtbaren Besenreisern und Krampfadern. Besonders Menschen in der zweiten Lebenshälfte leiden oft an Venenerkrankungen - und zögern oft den überfälligen Arztbesuch hinaus. Aber auch Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Beinbeschwerden und Thrombose. Und sogar Jugendliche können von einer Venenschwäche betroffen sein. Allen diesen Personengruppen ist gemein, dass sie sich bei Beschwerden im Bereich der Beine an einen Arzt für Phlebologie wenden sollten. Mit spezialisierten Diagnoseinstrumenten stellt dieser das Ausmaß der Erkrankung fest. Anschließend wird gemeinsam mit dem Patienten die Therapie der Wahl festgelegt.
Die ärztliche Konsultation beginnt mit einem Gespräch, gefolgt von einer Untersuchung. Das Gespräch mit dem Arzt trägt dazu bei, den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten festzustellen, den Schweregrad der Venenerkrankung zu erkennen und die Erwartungen des Patienten an die Therapie und deren Ergebnisse mitzuteilen. Neben der Untersuchung der betroffenen Bereiche untersucht der Phlebologe die Venendurchgängigkeit mit Doppler-Ultraschall. Diese besondere Art von Ultraschall wird zur genauen Beurteilung des Grades der venösen Insuffizienz verwendet und erlaubt es, alle anormalen Venenabschnitte genau zu identifizieren.
Die Doppleruntersuchung ist nicht invasiv und schmerzlos, ähnlich wie andere Ultraschalluntersuchungen. Bei der Untersuchung erkennt der Arzt dank charakteristischer Signale die Stellen, an denen der Blutfluss gestört ist, und kann gleichzeitig die Struktur des Venensystems im Untersuchungsgebiet beobachten. Das Ultraschallergebnis erlaubt es, die beste Methode der Krampfaderbehandlung zu wählen. Auch in den späteren Stadien der Behandlung verwenden die Phlebologen das Dopplergerät: Direkt vor der Sklerosierung, um die Punktionsstellen zu markieren, während des Eingriffs zur Erhöhung der Präzision und nach der Verödung. Die Untersuchung erlaubt es, die Auswirkungen der Therapie zu beurteilen.
In den Beratungsgespräch können Sie such vorher nachher Bilder der unterschiedlichen Methoden zeigen lassen.
Das Verfahren wird unter ambulanten Bedingungen durchgeführt. Für den Eingriff ist keine Anästhesie erforderlich, da für die Injektion Mikronadeln verwendet werden. Der Patient verspürt während der Injektionen keine Schmerzen, allerdings kommt es vor, dass der Eingriff von leichtem Brennen und Zwicken begleitet wird.
Vor der Behandlung muss der/die Patient/in zwei Tage lang einen Kompressionsstrumpf tragen, um sicher zu gehen, dass dieser nach dem Eingriff gut passt, so Dr. med. Darius Alamouti. Bei der Behandlung wird die Haut mit Desinfektionsmittel gespült und die Stellen der Injektion werden markiert. Die Punktionen werden in Krampfadern am Bein des Patienten oberhalb des Herzniveaus vorgenommen. Beim nächsten Schritt injiziert der Arzt mit sehr feinen Nadeln eine exakte Medikamentendosis in das betroffene Venennetz. Durch eine chemische Reaktion verkleben die Gefäßwände miteinander. Das Blut verschwindet aus dem Gefäßabschnitt. Die kleinen sichtbaren Venen sind sklerosiert worden. Sie scheinen in der Regel nicht mehr durch die Haut hindurch, erklärt uns das Team der S-thetic Clinic. Nach dem Eingriff muss der Kompressionsverband oder die Kompressionsstrümpfe getragen werden und der Patient sollte unmittelbar nach der Operation 30-40 Minuten gehen. Dies ist ein sehr wichtiger Teil der Antikoagulationsprävention. Dr. med. Darius Alamouti empfiehlt viel zu Gehen und Liegen, Stehen und Sitzen sind eher kontraproduktiv für die Genesung. In der Regel können Sie nach dieser Behandlung Ihre Berufstätigkeit und Arbeiten im Haushalt sofort wieder durchführen.
Durch den hochpräzisen Laserstrahl (Tiefenlaser) wird die Laser-Energie bis in eine bestimmte Tiefe unter die Hautoberfläche übertragen und dort im Blut-Gefäß in einen Hitzeimpuls umgesetzt. Hierdurch wird das Blut-Gefäß verschlossen/versiegelt.
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der optimalen Therapie mit größtmöglicher Wirkung und geringster Nebenwirkungsrate war die Einführung der Simultankühlung. Hierdurch wird der durch die Laserenergie entstehende Wärmeimpuls und die damit potentiell schädigende Hitze unmittelbar während der Behandlung in der Haut neutralisiert. Der Laserstrahl wird hierbei durch eine Kühleinheit (mit Kühlflüssigkeit gefüllte Saphirglasplatte) hindurch auf und auch unter die Hautoberfläche appliziert. Die Kühl-Temperatur kann individuell angepasst werden und Faktoren wie Hautkondition, Patientenkomfort, Gefäßgröße und Gefäßtiefe können gezielt berücksichtigt werden. Die Trennschicht zwischen distaler Saphirglasplatte und Hautoberfläche wird obligatorisch mit durchsichtigem Gel versehen. Durch diese gleichzeitige Hautkühlung kann die Behandlung sehr schmerzarm durchgeführt werden.
Das Standardverfahren ist das sogenannte Venenstripping nach Babcock. Zuerst wird dabei über einen kleinen Schnitt in der Leiste die Einmündungsstelle der äußeren Vene in das tiefe Venensystem aufgesucht. Danach werden alle dort einmündenden Venen mit einem Faden zugeknotet und somit verschlossen (sogenannte Krossektomie).
Im nächsten Schritt wird in die Stammvene ein Draht eingeführt, mit dessen Hilfe der defekte Venenanteil dann herausgezogen werden kann. Jetzt müssen noch die kleineren Seitenäste der Stammvenen über zusätzliche kleine Schnitte behandelt werden. Sowohl für das "Stammvenenstripping" als auch für die Behandlung der Seitenastvenen gibt es vielfältige technische Variationen, deren Ziel ein optimales funktionelles und kosmetisches Ergebnis ist. Mit Hilfe eines neuen Verfahrens können zum Beispiel die Seitenäste während des Eingriffs unter der Haut sichtbar gemacht und zerstört werden. Über kleine Hautschnitte wird eine Lichtsonde eingeführt, die die erweiterten Venen darstellt. Eine zweite Sonde wird über weitere kleine Hautschnitte eingeführt und zu den beleuchteten Venen vorgeschoben, die dann gezielt entfernt werden können. Durch die geringe Zahl kleiner Schnitte soll ein optimales kosmetisches Ergebnis erreicht werden.
Dies ist ein sehr effektives Verfahren zur Entfernung von Varizen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Operation von Krampfadern, bei der die gesamte betroffene Ader aus dem Körper herausgenommen wird, werden bei der CHIVA-Methode nur die beschädigten Teile der Ader entfernt. Die CHIVA-Methode eignet sich zur Entfernung kleiner Adern außerhalb des Hauptstammes. Bei der Wahl dieser Methode kommt es nicht so sehr auf Ihr Alter, sondern vielmehr auf Ihren Gesundheitszustand an. Unbestrittener Vorteil dieser Methode ist die ambulante Durchführung.
Für die Diagnose von Venenerkrankungen stehen unterschiedliche nicht-invasive Diagnoseinstrumente zur Verfügung. In phlebologischen Arztpraxen und spezialisierten Venenkliniken können mit der Ultraschall-Doppler-Sonographie und anderen Untersuchungsmethoden Blutströme erfasst werden, wodurch beispielsweise krankhafte Rückströmungen oder Thrombosen identifiziert werden. Krampfadern, Varikosis, eine Venenklappenschwäche oder Veneninsuffizienz können mit den geeigneten Untersuchungsmethoden nachgewiesen und quantifiziert werden.
Nicht immer ist für die Therapie von Venenerkrankungen ein operativer Eingriff notwendig. Immer öfter werden bei Besenreisern und schwächeren Krampfadern auch Laserbehandlungen erfolgreich eingesetzt. Eine minimalinvasive Behandlung ist auch die Schaumverödung (oder "Sklerotherapie"), bei der lediglich ein Medikament in die betroffenen Venen injiziert wird, meint Dr. med. Friederike Zimmermann.
Die modernen endovenösen Methoden, wie das Lasern, die Krampfader im Bein schrumpfen und verschwinden lassen . Die Vorteile der neuen Verfahren sind ein rascher Abheilungsprozess, nur kurzer Arbeitsausfall und geringe Schmerzen. Auch müssen die Kompressionsstrümpfe weniger lang getragen werden.
Eine Neigung für Krampfadern bleibt meist auch nach einer operativen Entfernung bestehen, weshalb die Patienten die Empfehlungen zur Vorbeugung von Krampfadern berücksichtigen sollten.
Die angeführten Methoden sind sehr wirksam, trotzdem könnten sich erneut Krampfadern bilden. Ob es dazu kommt, hängt vor allem von der genetisch bedingten Qualität der Gefäßwände ab. Aber auch wenn sich die Krampfadern erneut bilden, so wird meist nicht das ursprüngliche Ausmaß erreicht.
Dr. med. Darius Alamouti erklärt, dass mögliche Komplikationen durch eine Verödungsbehandlung selten sind. Spannungsgefühl bei einer Verödung kann besonders in der ersten Nacht vorkommen, allergische Reaktionen sind äußerst selten. In einem Teil der Fälle kommt es zu bleibenden, leicht bräunlichen Hautverfärbungen (Pigmentierung) im Bereich der verödeten Krampfadern(<1%). Um weitere Risiken bei der Durchführung des Eingriffs möglichst auszuschalten, bitten wir Sie die noch nicht erwähnten Erkrankungen Ihrem Arzt mitzuteilen.
Die Krampfaderoperation ist ein relativ kleiner Eingriff, der nur sehr selten zu Komplikationen führt.Trotzdem lassen sich wie bei jedem operativen Eingriff Komplikationen nicht hundertprozentig vermeiden. Über die Art und Häufigkeit der Komplikationen wie Blutergüsse, Wundheilungsstörungen, Blutstau, Lymphstau oder Infektionen wird Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff umfassend aufklären.
Verhärtungen sind meist durch kleinere Blutergüsse bedingt und bilden sich in der Regeln nach ein bis drei Monaten zurück. Dies gilt auch für Empfindungsstörungen der Haut, die durch Beschädigungen kleinster Hautnerven bedingt sind.
Regelmäßiger Sport hilft um die Venen in Schwung zu bringen. Sportarten wie das Schwimmen, Walken, Wandern und Radfahren sind optimal. Allgemein gilt: Lieber Laufen oder Liegen als Sitzen oder Stehen. Gerade wenn man beruflich viel sitzen oder stehen muss, sollte man kleine Pausen einplanen und die MIttagspause für einen kleinen Spaziergang nutzen. Es zahlt sich auch aus auf den Aufzug zu verzichten und lieber die Treppen zu benutzen, am besten in flachen und bequemen Schuhen.
Man kann seine Beine auch mit Massagen verwöhnen und mit Wechselduschen die Venen zum zusammenziehen bringen.Viel trinken und fettarme Ernährung tut außerdem noch dem Organismus gut und beugt Übergewicht vor.
Bundesärztekammer. [online] Verfügbar unter: <https://www.bundesaerztekammer.de/> [Zugriff vom 2. November 2020].
Dr. med. Friederike Zimmermann.Venengesundheit: Mehr als eine Frage der Ästhetik. [online] Verfügbar unter: <https://www.estheticon.de/neuigkeiten/venengesundheit-mehr-als-eine-frage-der-asthetik >[Zugriff vom 2. November 2020]
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