Vergleich verschiedener Filler, -Hyaluronsäure, Milchsäure, Kollagen, Eigenfett, Radiesse
Filler sind eine zentrale Komponente der ästhetischen Medizin, um Volumenverluste auszugleichen, die Haut zu glätten und Gesichtskonturen zu verbessern. Es gibt verschiedene Filler-Typen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen, Vorteilen und Einsatzmöglichkeiten.
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und wird biotechnologisch hergestellt. Sie bindet Wasser und sorgt für mehr Volumen und Feuchtigkeit, wodurch die Haut praller und glatter erscheint. Sie wird häufig zur Faltenkorrektur, zum Lippenaufbau und zur Volumenvergrößerung an Wangen, Kinn und Jawline verwendet. Skinbooster auf Hyaluronsäure-Basis versorgen die Haut zudem intensiv mit Feuchtigkeit. Der Vorteil dieser Filler liegt in den sofort sichtbaren Ergebnissen, der guten Verträglichkeit und der Reversibilität, da sie mit Hyaluronidase aufgelöst werden können. Je nach Produkt und Stoffwechsel hält die Wirkung zwischen sechs und 18 Monaten an. Mögliche Nebenwirkungen sind vorübergehende Schwellungen, Rötungen und Blutergüsse, selten treten allergische Reaktionen oder Knötchenbildungen auf.
Kollagen-Filler wurden früher hauptsächlich aus tierischen Quellen gewonnen, werden heute aber biotechnologisch hergestellt. Sie verbessern die Hautstruktur und regen die körpereigene Kollagenbildung an, was feine Falten glättet. Besonders geeignet sind sie für feine Falten um Augen und Mund, zur Lippenkonturierung und zur Behandlung von Aknenarben. Diese Filler sind besonders effektiv bei feinen Falten, haben jedoch eine kürzere Haltbarkeit von drei bis sechs Monaten. Ein Nachteil ist das höhere Allergierisiko, insbesondere bei tierischem Kollagen.
Polymilchsäure ist eine synthetisch hergestellte, biologisch abbaubare Substanz, die die körpereigene Kollagenproduktion stimuliert und so Volumen schrittweise wiederherstellt. Sie wird für die Behandlung tiefer Falten wie Nasolabialfalten und zum Volumenaufbau bei Substanzverlust in Bereichen wie Wangen und Kinn eingesetzt. Ihr Vorteil liegt in den langfristigen Ergebnissen durch Kollagenneubildung, was sie besonders für größere Volumenverluste geeignet macht. Die Haltbarkeit beträgt bis zu zwei Jahre, allerdings tritt die Wirkung zeitverzögert ein. Bei unsachgemäßer Anwendung besteht das Risiko für Knotenbildung oder Verhärtungen.
Eigenfett, auch als Lipofilling bekannt, wird durch Liposuktion gewonnen und in die gewünschten Bereiche injiziert. Die Fettzellen füllen das Gewebe auf und integrieren sich teilweise dauerhaft. Diese Methode eignet sich besonders für den Volumenaufbau an Wangen, Lippen und Kinn sowie zur Narbenkorrektur und Auffüllung tiefer Falten. Eigenfett bietet den Vorteil eines natürlichen Materials ohne Allergierisiko und kann bei erfolgreicher Integration dauerhafte Ergebnisse erzielen. Allerdings ist die Behandlung aufwendiger, da Fettentnahme und Aufbereitung erforderlich sind. Zudem kann es zu einer Resorption des injizierten Fetts kommen, was Nachbehandlungen notwendig machen kann. Nach dem Eingriff können Schwellungen und Blutergüsse auftreten.
Radiesse besteht aus synthetischem Calciumhydroxylapatit, einem Material, das dem körpereigenen Knochen- und Zahnmaterial ähnelt. Dieser Filler füllt das Gewebe sofort auf und regt gleichzeitig die Kollagenproduktion an. Eingesetzt wird er zur Behandlung tiefer Falten wie Nasolabial- und Marionettenfalten, zur Konturierung und zum Volumenaufbau an Wangen, Kinn und Jawline sowie zur Handverjüngung. Die Kombination aus sofort sichtbaren Ergebnissen und langfristiger Kollagenanregung macht Radiesse besonders attraktiv. Die Haltbarkeit beträgt bis zu 18 Monate. Nebenwirkungen können vorübergehende Schwellungen und Rötungen sein, bei unsachgemäßer Anwendung besteht das Risiko von Knötchenbildung oder Migration des Materials.
Die Wahl des geeigneten Fillers hängt von den individuellen Bedürfnissen, dem Behandlungsbereich und dem gewünschten Effekt ab. Hyaluronsäure eignet sich für flexible, mittelfristige Behandlungen in empfindlichen Bereichen wie Lippen oder Augenpartien. Kollagen wird vorzugsweise bei feinen Falten und kleinen Volumenverlusten eingesetzt. Polymilchsäure ist ideal für langfristige Ergebnisse und größere Volumenverluste, insbesondere im Wangen- und Kinnbereich. Eigenfett bietet sich für eine natürliche, dauerhafte Volumenauffüllung an, besonders bei großflächigen Defiziten. Radiesse ist optimal für tiefere Falten und strukturelle Konturierung wie Jawline oder Hände.
Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Behandler ist essenziell, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die richtige Wahl des Fillers kann das Erscheinungsbild deutlich verbessern und zu einem harmonischen, natürlichen Ergebnis führen.