Spätfolgen des Magenbands - Wann ist eines Revisionsoperation erforderlich?

Spätfolgen des Magenbands - Wann ist eines Revisionsoperation erforderlich?
Jennifer Stock
Autorin mit diversen Fortbildungen im Bereich Kommunikation. Sie ist darauf spezialisiert, Artikel über die Schönheitschirurgie und Ästhetische Medizin zu verfassen und zu recherchieren.
Erstellt am 17.10.2018 · Aktualisierung: 19.05.2021
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Immer mehr Menschen in den westlichen Ländern leiden unter Übergewicht. Ist es krankhaft und liegt der Body Mass Index bei mehr als 30, handelt es sich um Adipositas. Der Body Mass Index wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch die Quadratzahl der Körpergröße in Meter dividiert wird. Eine Adipositas kann zu verschiedenen Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt oder Koronaren Herzerkrankungen führen. Verlaufen alle anderen Möglichkeiten zu einer Gewichtsabnahme erfolglos, kann ein Magenband operativ eingesetzt werden. Es unterdrückt das natürliche Hungergefühl und wird um den oberen Teil des Magens gelegt. Dieses Magenband kann aber auch Komplikationen verursachen , die dann eine weitere operation nach sich ziehen. 

Bei welchen Magenbandkomplikationen muss erneut operiert werden?

Bei Adipositas Grad III und damit einem Body-Mass-Index von mindestens 40 kann ein regulierbares Magenband eingesetzt werden, wenn alle anderen Versuche zur Gewichtsabnahme scheitern. Liegen Erkrankungen wie Diabetes, Schlafapnoe oder Bluthochdruck vor, ist das Magenband bereits bei einem Body-Mass-Index von 35 einsetzbar.

Es ist nur für Menschen in einem Alter von 18 bis 65 Jahren geeignet. Das Magenband wird in einer laparoskopischen Operation mit der Schlüssellochtechnik durch kleine Hautschnitte eingesetzt. Über eine kleine Kammer unter der Haut, den sogenannten Port, kann das Magenband in der Weite reguliert werden.

Das Gastric Banding führt jedoch häufig zu Komplikationen, die eine erneute Operation notwendig machen. Bei den Komplikationen wird zwischen Frühkomplikationen und Spätfolgen unterschieden.Frühkomplikationen können direkt nach dem Eingriff als Blutungen oder Wundinfektionen auftreten. Diese Beschwerden werden im Anschluss an die Operation behandelt. Zu Spätfolgen kann es noch Jahre nach dem Einsetzen des Magenbandes kommen. Eine Revisionsoperation ist erforderlich, wenn:

  • Entzündungen oder Infektionen auftreten
  • sich das Magenband lockert
  • Probleme des Magen-Darm-Traktes auftreten, die zu Erbrechen, Durchfällen, Sodbrennen oder Bauchschmerzen führen
  • das Magenband verrutscht
  • das Magenband in den Magen wandert
  • sich die Magentasche oder die Speiseröhre aufdehnt
  • der Schlauch am Port des Magenbandes defekt ist oder abbricht
  • der Magenbandballon undicht wird

Eine Revisionsoperation kann auch notwendig werden, wenn die Gewichtsabnahme unzureichend ist oder der Patient wieder an Gewicht zunimmt. Die Folgen können erneutes Auftreten von Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen sein. In diesem Fall kann das Verfahren gewechselt werden. Statt eines verstellbaren Magenbands kann ein Magenbypass gelegt werden.

Komplikationen nach Magenband

Mögliche Komplikationen nach der Operation führen zur Revisionsoperation

Entscheidende Voruntersuchungen bei Revisionseingriffen

Bevor ein Revisionseingriff erfolgen kann, sind Voruntersuchungen erforderlich. Es gilt, die Ursache der Spätfolgen oder der mangelnden Gewichtsabnahme herauszufinden. 

  1. Im Rahmen einer Anamnese kann der Patient dem Arzt seine Beschwerden erläutern. 
  2. Bei einer Röntgenuntersuchung oder durch Ultraschall kann die Art der Komplikation festgestellt werden. 
  3. Auch endoskopische Untersuchungen in Form einer Spiegelung von Speiseröhre und Magen können als Diagnoseverfahren angewendet werden. 
  4. Damit der Arzt entscheiden kann, ob ein erneuter Eingriff tatsächlich notwendig ist, muss der Patient ihn auch über seine Ernährungs- und Lebensgewohnheiten informieren. 
  5. Bevor eine erneute Operation stattfindet, ist auch eine Blutuntersuchung erforderlich.
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Welche Patienten sind (nicht) geeignet?

Nicht immer ist ein Revisionseingriff erforderlich. Patienten mit Vitamin- oder Spurenelement-Mangelerscheinungen sind für einen Revisionseingriff nicht geeignet. Bringt die Magenband-Operation aufgrund des Verhaltens des Patienten keinen Erfolg, ist die Revisionsoperation nicht erforderlich.

Das Magenband sollte im Körper verbleiben, wenn es zu Leckagen am Schlauchsystem oder zu Problemen mit dem Port kommt. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-, Lungen- oder Blutkrankheiten kann eine erneute Operation ein Risiko darstellen. Für eine Revisionsoperation eignen sich Patienten, die unter verschiedenen Beschwerden mit dem Magenband leiden, sich davon abgesehen jedoch gesund fühlen. Auch für das Magenband ist nicht jeder Patient geeignet:

  • Patienten, die älter als 65 Jahre sind
  • Menschen in gefährlichen Berufen, da es nach der Aufnahme von Zucker zu einem sogenannten Dumping-Syndrom kommen kann, bei dem Patienten plötzlich schwarz vor den Augen wird
  • Patienten mit vergrößerter Leber (Fettleber)

Für junge, motivierte Menschen, die zu einer Umstellung ihrer Ernährung bereit sind, eignet sich das Magenband stets.

Magenband Operation

Das Magenband wird in einer laparoskopischen Operation mit der Schlüssellochtechnik eingesetzt

Wie verläuft die Revisionsoperation?

Für den Erfolg einer Revisionsoperation kommt es auf die geeignete Klinik an. Kliniken für Ästhetische Chirurgie, aber auch für Allgemein- und Viszeralchirurgie verfügen über umfangreiche Erfahrungen mit Magenbändern und Revisionsoperationen. Eine Revisionsoperation erfolgt zumeist per Schlüssellochtechnologie mit kleinen Hautschnitten. Verbleibt das Magenband im Körper, kann es abhängig von den Komplikationen neu platziert oder das defekte Schlauchsystem ersetzt werden. 

Kommt es zu Verwachsungen des Magenbandes oder wurde der Magen vom Magenband durchstoßen, muss die Operation aufgrund der schlechteren Zugänglichkeit offen mit einem größeren Bauchschnitt erfolgen. Muss das Magenband entfernt und stattdessen ein Magenbypass gelegt werden, wird das Narbengewebe vom Magen entfernt, um eine bessere Übersicht zu erhalten. 

Nachsorge nach der OP

Nach der Revisionsoperation muss der Patient mindestens fünf Tage in der Klinik bleiben, während denen die Wundheilung kontrolliert wird. Die Revisionsoperation erfordert eine ähnliche Nachsorge wie die eigentliche Magenband-Operation. In den ersten zwei Wochen nach der Operation kann der Patient nur flüssige Nahrung zu sich nehmen.

Innerhalb von vier Wochen nach dem Eingriff muss der Patient einen Diätplan, den er von der Klinik bekommt, einhalten. Der Patient sollte bis zu sechs Wochen nach der Operation auf körperliche Anstrengungen verzichten.

Nach einer Magenband-Operation kann es zu Spätfolgen kommen, die eine erneute Operation erforderlich machen. Das Magenband kann verrutschen oder in die Magenwand eindringen. Bringt das Magenband nicht den gewünschten Erfolg, kann ein Magenbypass gelegt werden. In Vorgesprächen mit dem Patienten und durch Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen stellt der Arzt fest, welche Komplikationen vorliegen und ob eine Revisionsoperation notwendig ist.

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