Hodensackstraffung: Wann Sie sinnvoll ist
Ein zu großer oder hängender Hodensack kann auch die Folge von vorangehenden Krankheiten sein. Sei es eine Inguinalhernie (Leistenhernie) , eine Hydrozele (Wasserbruch) oder auch eine Varikozele.
Bei einem gewissen Prozentsatz (lt. Literaturangaben bis zu 20%) der Männer besteht eine angeborene Schwäche der Hebermuskeln. In diesem Fall hängt der Hoden – egal ob kalt oder warm. Dies ist prinzipiell kein Grund zur Sorge.
Nur irgendwann findet der Hodensack eine Länge, die Aufmerksamkeit erregt und an denen man sich stört.
Das kann irgendwann so stark ausgeprägt sein, dass man auf den eigenen Hoden sitzt, und das ist ja bekanntlich ziemlich schmerzhaft.
Viele Patienten stören sich auch daran, dass sie beim Sitzen sehr oft einen Juckreiz im Schrittbereich oder auch an der Oberschenkeninnenseite verspüren und sehr oft an Ihrem Hoden „herumzupfen“ müssen, um das Jucken und die Irritationen zu beseitigen.
Manche Männer haben ein unangenehmes Gefühl beim Tragen von engen Hosen oder Unterhosen. Andere Männer stört lediglich das kosmetische Bild eine hängenden Hodensacks.
Mittels einer operativen Hodensackverkleinerung bzw. Hodensackstraffung (Scrotumpexie) kann hier Abhilfe geschaffen werden.
Dabei bleibt selbstverständlich die normale Form und Gestalt des Hodensackes erhalten, es erfolgt auch KEINE Veränderung an den Hoden selbst. Auch die Funktion der Hoden und des Hodensackes (Temperaturregelung) bleibt vollständig erhalten.
Vor einer etwaigen Operation muß jede Form der Krankheit (siehe oben) ausgeschlossen werden. Dies kann nur durch einen Urologen erfolgen.
Die Operation kann sowohl in örtlicher Betäubung (ev. mit Dämmerschlaf) oder in einer Kurznarkose durchgeführt werden. Eine stationärer Aufnahme ist in der Regel nicht notwendig, vielmehr erfolgt der Aufenthalt tagesklinisch oder auch ambulant.
Die Operationsdauer beträgt je nach Ausdehnung zwischen 45 und 90 Minuten.
Die Wunden werden mit resorbierbarem (auflösbaren) Nahtmaterial vernäht.
Nach der Operation sind einige wichtige Grundsätze zu beachten, um die Heilung zu beschleunigen und Schwellungen und Blutergüsse zu minimieren. Dazu gehören kühle Umschläge sowie die körperliche Schonung für einige Tage. Vielen der Patienten kehren schon nach einigen Tagen in Ihren Arbeitsalltag zurück.
Bis zur Heilung empfehlen wir Vollbäder zu vermeiden und nur zu duschen. Die Wunden heilen meist innerhalb von 2 Wochen. Während dieser Zeit ist Geschlechtsverkehr nicht ratsam.
Komplikationen sind sehr selten und können sich als Blutergüsse, Wundheilungsstörungen oder Wundinfektionen bemerkbar machen. Meist sind diese Komplikationen durch die Nichteinhaltung des Ruheregimes nach dem Eingriff begründet. Auch wenn Komplikationen auftreten und diese durch den Arzt behandelt werden – verzögern sie die Heilung zum Glück nur minimal, es dauert somit ein paar Tage länger.