Endoskopische Sleeve-Gastroplastie - Im Interview mit Katarzyna Grabowa von der KCM Clinic
Die endoskopische Sleeve-Gastroplastie ist eine recht neuartige Methode zur Gewichtsreduktion. Im Interview klärt Katarzyna Grabowa von der KCM Clinic über das Vorgehen und alle weiteren wichtigen Fragen auf.
Was geschieht bei der endoskopischen Sleeve-Gastroplastie?
Die endoskopische Sleeve-Gastroplastie (auch genannt Apollo Overstich oder Endo-Sleeve) ist eine der Behandlungen für Adipositas-Patienten, bei der ein Endoskop (Videoendoskop, d. h. ein Gerät zur Untersuchung der inneren Organe) verwendet wird. Bei diesem Verfahren bildet der Arzt aus der Magenschleimhaut eine kleine, verlängerte Hülse, die das Fassungsvermögen des Magens verringert. Der Magen hat nach dem Eingriff ein Volumen von ca. 25-35% des Anfangsvolumens. Infolgedessen kann der Patient kleinere Portionen essen und fühlt sich schneller gesättigt, was zu einer Gewichtsabnahme führt. Die endoskopische Sleeve Gastroplastie (ESG) wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa 60-90min.
Was unterscheidet die endoskopische Sleeve Gastroplastie von anderen Methoden der Magenverkleinerung?
Die endoskopische Sleeve Gastroplastie unterscheidet sich von anderen Methoden in der Adipositas Therapie vor allem dadurch, dass sie durch ein Endoskop durchgeführt wird und keine Öffnung des Bauches (der Bauchdecke) erfordert. Andere Methoden der bariatrischen Chirurgie, wie z.B. die Sleeve Gastrektomie, erfordern einen Einschnitt in den Bauch und eine vollständige Operation. Die endoskopische Sleeve-Gastroplastie ist wesentlich weniger invasiv und ermöglicht dem Patienten eine schnellere Rückkehr zu seinen täglichen Aktivitäten als die herkömmliche Operation. In der Regel findet die Krankenhausentlassung am selben Tag der OP-statt. Dennoch sind die Ergebnisse und die Sicherheit beider Methoden ähnlich.
Wie viel Gewicht kann man mit dieser Methode verlieren?
Patienten, die sich einer endoskopischen Sleeve-Gastroplastie unterzogen haben, können in den ersten Monaten nach dem Eingriff mit einem deutlichen Gewichtsverlust rechnen. Der durchschnittliche Gewichtsverlust liegt zwischen 30 und 50 % des Körpergewichts innerhalb eines Jahres. Der endgültige Gewichtsverlust hängt jedoch von vielen Faktoren wie Lebensstil, Essgewohnheiten und Stoffwechselrate ab. Es ist wichtig, dass die Patienten körperlich aktiv sind und sich gesund ernähren, um den Gewichtsverlust beizubehalten und die besten Ergebnisse zu erzielen.
Welche Patienten kommen für einen solchen Eingriff in Frage?
Die Qualifizierung für eine endoskopische Sleeve-Gastroplastie hängt von einer Reihe von Faktoren ab, unter anderem vom Gesundheitszustand des Patienten und dem Schweregrad seines Übergewichts oder seiner Adipositas. In der Regel müssen die Patienten die folgenden Kriterien erfüllen:
- Hat erfolglos versucht, durch Diät und Änderung des Lebensstils Gewicht zu verlieren
- Leidet an durch Fettleibigkeit bedingten Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz- und Gelenkerkrankungen
- ein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 27 und 30
- Fettleibigkeit der Klasse I, d. h. ein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 30 und 34,9
- Fettleibigkeit der Klasse II, d. h. ein Body-Mass-Index (BMI) von 35 bis 39,9
- Fettleibigkeit der Klasse III, d. h. ein Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 40
Lassen Sie sich immer von Ihrem Spezialisten beraten, um herauszufinden, ob die endoskopische Sleeve-Gastroplastie für Sie geeignet ist.
Wie lange sollten sich Patienten nach dem Eingriff schonen?
In der Regel sollten sich die Patienten nach der endoskopischen Sleeve-Gastroplastik einige Tage lang ausruhen und innerhalb von etwa einer Woche zu normalen Aktivitäten zurückkehren. Die Genesungszeit kann jedoch je nach den individuellen Umständen des Patienten variieren, was mit dem behandelnden Arzt besprochen werden sollte.
Ist der Eingriff mit gewissen Risiken verbunden?
Ja, wie jeder medizinische Eingriff birgt auch die endoskopische Sleeve-Gastroplastie gewisse Risiken. Zu den möglichen Komplikationen gehören Blutungen, Infektionen, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen. Es ist daher wichtig, dass Sie alle möglichen Risiken und Vorteile mit Ihrem Arzt sorgfältig besprechen, bevor Sie sich für den Eingriff entscheiden.
Wie hoch sind die ungefähren Kosten und handelt es sich um eine Leistung, die die Krankenkasse trägt?
Nein, in der Regel handelt es sich dabei nicht um eine Leistung, die von der Krankenkasse gezahlt wird. Die Kosten können variieren. In unserer Klinik haben Patientinnen und Patienten die Wahl zwischen verschiedenen Paketen. Die Preise dafür beginnen bei circa 2.200 Euro und können bis auf rund 6.700 Euro steigen.