Dehnungsstreifen: Wie sie entstehen, warum und wie lassen sie sich heilen
Dehnungsstreifen, medizinisch als Striae distensae bezeichnet, sind sichtbare Veränderungen der Haut, die oft durch eine Überdehnung entstehen. Sie sind das Ergebnis einer Verdünnung und eines Elastizitätsverlusts der unteren Hautschicht, wobei das darunterliegende Bindegewebe geschwächt wird. Dies führt zu einer Lockerung des Collagen- und Elastizitätsgewebes, was Dehnungsstreifen verursacht. Besonders häufig treten sie auf, wenn die Haut einer extremen Dehnung ausgesetzt ist, wie beispielsweise während der Schwangerschaft oder bei einer schnellen Gewichtszunahme. Auch intensive körperliche Aktivitäten wie Bodybuilding, bei denen innerhalb kurzer Zeit viel Muskelmasse aufgebaut wird, können zur Entstehung von Dehnungsstreifen führen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Vererbung – genetische Veranlagungen spielen eine Rolle dabei, ob und wie stark jemand Dehnungsstreifen entwickelt.
Häufig betroffene Körperregionen
Dehnungsstreifen treten bevorzugt an bestimmten Stellen des Körpers auf. Die häufigsten betroffenen Regionen sind der Bauch, die Hüften, die Oberschenkel und das Gesäß. In manchen Fällen können sie auch auf den Brüsten entstehen. Gelegentlich zeigen sich Dehnungsstreifen auch auf den Armen, insbesondere im Bereich der Oberarme.
Entstehung von Dehnungsstreifen
Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Dehnungsstreifen und ernsthaften medizinischen Problemen. Sie sind in der Regel ein kosmetisches Phänomen, das jedoch von verschiedenen Faktoren begünstigt wird. Neben der genetischen Veranlagung können Unregelmäßigkeiten in der Ernährung, wie ein Mangel an Eiweiß, Vitamin C und Mineralien, zur Entstehung von Dehnungsstreifen beitragen. Auch die Anwendung von Steroidhormonen erhöht das Risiko, Dehnungsstreifen zu entwickeln. Ein häufiger Grund ist jedoch die Veränderung der Körperproportionen, die durch schnelles Wachstum, Gewichtszunahme oder Schwangerschaft verursacht wird.
Vorkommen von Dehnungsstreifen
Statistiken zeigen, dass Dehnungsstreifen ein weit verbreitetes Phänomen sind. In etwa 90 % aller Schwangerschaften treten Dehnungsstreifen auf. Bei heranwachsenden Jugendlichen sind es etwa 70 % der Frauen und 40 % der Männer, die mit diesem Hautproblem konfrontiert sind, insbesondere wenn sie aktiv Sport treiben. In der Schwangerschaft entstehen Dehnungsstreifen in erster Linie auf dem Bauch und den Brüsten. Bei heranwachsenden Jungen treten sie besonders häufig an den Oberschenkeln und im unteren Rückenbereich auf, während sie bei Mädchen vor allem auf den Brüsten und am Gesäß vorkommen. Gelegentlich können Dehnungsstreifen auch an den Oberarmen sichtbar werden. Wenn sie durch die Einnahme von Steroiden verursacht werden, sind die Narben in der Regel größer und breiter, mit einer größeren betroffenen Fläche, manchmal sogar im Gesicht.
Erscheinungsbild von Dehnungsstreifen
Frische Dehnungsstreifen
Frische Dehnungsstreifen erscheinen als flache, rosafarbene Risse in der Haut. Die Haut ist an diesen Stellen verdünnt und kann in manchen Fällen jucken. Mit der Zeit werden diese Risse breiter und verblassen allmählich. Oft ist die Oberfläche von frischen Dehnungsstreifen faltig. Zu diesem Zeitpunkt ist die Hautstruktur an den betroffenen Stellen deutlich geschwächt.
Alte Dehnungsstreifen
Mit der Zeit verändern sich die Dehnungsstreifen und werden weißlich. Sie sinken tiefer in die Haut ein und erscheinen in parallelen Gruppen, die in Richtung der Hauptspannungsrichtung der Haut verlaufen. Diese alten Dehnungsstreifen können mehrere Zentimeter lang und zwischen einem und zehn Millimeter breit sein. In einigen Fällen können sie im Laufe der Jahre fast unsichtbar werden, ähnlich wie andere Narben auf der Hautoberfläche.
Vorbeugung von Dehnungsstreifen
Die Vorbeugung von Dehnungsstreifen ist in vielen Fällen möglich. Eine regelmäßige Pflege der Haut ist der Schlüssel, um die Entstehung von Dehnungsstreifen zu verhindern. Besonders wirksam ist die Anwendung von speziellen Cremes, die die Elastizität der Haut fördern und sie widerstandsfähiger gegen das Reißen machen.
Kosmetische Körperbehandlungen, die speziell darauf abzielen, die Spannkraft und Widerstandsfähigkeit der Haut zu erhöhen, sind ebenfalls eine effektive Präventionsmaßnahme. Diese Programme können dazu beitragen, das Hautgewebe zu stärken und so das Risiko der Entstehung von Dehnungsstreifen zu verringern.
Behandlungsmöglichkeiten für Dehnungsstreifen
Laserbehandlung
Wenn Dehnungsstreifen bereits entstanden sind, sollte man so früh wie möglich mit einer geeigneten Behandlung beginnen, um ihre Sichtbarkeit zu reduzieren. Besonders bewährt hat sich die Lasertherapie, die eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Dehnungsstreifen darstellt. Wiederholte Sitzungen mit Laserbehandlungen können dazu beitragen, dass die Dehnungsstreifen schneller verblassen und nicht mehr rot und tief aussehen.
In der medizinischen Praxis wird oft der fraktionierte CO2-Laser verwendet. Dieser Laser trägt die oberste Hautschicht ab und glättet gleichzeitig die Dehnungsnarben, ohne dabei Blutungen zu verursachen. Diese Methode führt dazu, dass die Dehnungsstreifen weißer und glatter werden, wodurch sie optisch weniger auffallen. Bei rötlichen Dehnungsstreifen hat sich der Vbeam-Laser als besonders effektiv erwiesen. Dieser Laser entfernt überschüssige Blutgefäße, die für die Rötung der Dehnungsstreifen verantwortlich sind. Durch das Veröden der Blutgefäße wird die Heilung beschleunigt und die Streifen verblassen schneller. In einigen Fällen kann der Vbeam-Laser auch helfen, die Dehnungsstreifen teilweise zu remodellieren.
Beratung durch Experten
In Kliniken, die sich auf die Behandlung von Dehnungsstreifen spezialisiert haben, bieten Dermatologen eine individuelle Beratung und maßgeschneiderte Therapien an. Diese Experten können den Hauttyp und die Art der Dehnungsstreifen analysieren, um die wirksamste Behandlungsmethode zu empfehlen.