Botox in den Kaumuskel - Bruxismus

Botox in den Kaumuskel - Bruxismus
Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Als Facharzt für Allgemeinmedizin der Erwachsenen leitet Dr. Thriene die Praxis für Ästhetische Medizin und Anti-Aging in München und spezialisiert sich auf Faltenbehandlung (z.B. Faltenkorrektur mit Botox, Faltenbehandlung mit Fillern, Nasenkorrektur ohne OP) und körperformende Verfahren.
Erstellt am 21.02.2023 · Aktualisierung: 21.02.2023

Als Bruxismus bezeichnet man das meist nächtliche Knirschen mit den Zähnen, das bei einigen Patienten sogar tagsüber beobachtet werden kann. Die Folgen des Zähneknirschens reichen von Schäden am Zahnschmelz, bis hin zu verspannter Kaumuskulatur und Kieferschmerzen.

Treten neben Schmerzen auch Funktionseinschränkungen am Kiefer selbst ein, so bezeichnet man dies als craniomandibuläre Dysfunktion (CMD). Die Ursachen für das Auftreten von Bruxismus sind nicht vollständig geklärt.

Bruxismus kann durch Stress oder Angststörungen bedingt sein. Bei nächtlich auftretendem Zähneknirschen, mag auch das Durchlaufen der verschiedenen Schlafstadien rhythmische und unkontrollierte Kaubewegungen auslösen.

Indikation zur Behandlung von Bruxismus

Anzeichen von Bruxismus:

  • verspannte Kaumuskulatur
  • Kieferschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schäden am Zahnschmelz

Bemerkt der Patient Anzeichen von Bruxismus oder dessen Folgen wie Kiefer- bzw. Kopfschmerzen, sollte zuerst eine Abklärung durch einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden erfolgen.

Durch speziell angefertigte Aufbisschienen kann eine Entlastung erfolgen. Zusätzlich sollte eine Ursachenforschung betrieben werden. Ergänzend können hier, je nach Ursache, Entspannungstherapie und Physiotherapie einen wertvollen Beitrag leisten.

Ist der Bruxismus sehr stark ausgeprägt, führen die bewährten Therapieansätze manchmal zu keinem deutlichen Erfolg. In diesem Fall, kann die Injektion von Botulinum Toxin (Botox) eine Therapiealternative darstellen.

Vor der Behandlung mit Botulinum Toxin

Der Patient sollte möglichst einen ausführlichen Befund vom behandelnden Zahnarzt mitbringen.

Für Träger von starkem Bartwuchs wird empfohlen, diesen vorher zu rasieren. Um die Injektionspunkte richtig zu setzen, muss man einen freien Zugang zu Haut haben. Bei einigen Injektionsschemata ist es notwendig, dass sich der Arzt Orientierungslinien am Patienten aufzeichnet. Dies ist nur bei rasierten Personen möglich.

Behandlungsablauf bei Bruxismus

Nach einer gründlichen Anamnese, wird Botulinum Toxin an genau definierten Stellen in den Kaumuskel (Musculus masseter) gespritzt, was nach wenigen Tagen zu einer deutlichen Entspannung der verhärteten Muskulatur führt. Dies drückt sich in einem Rückgang von begleitenden Schmerzen, die in das Kiefergelenk oder den Kopf einstrahlen können, aus.

Das Festlegen der richtigen Injektionspunkte und der erforderlichen Dosis, erfordert genaue anatomische Kenntnisse und viel Erfahrung im Umgang mit Botulinum Toxin.

Bei der Injektion zu starker Dosen oder an falschen Injektionspunkten, können Probleme und Komplikationen auftreten. Nach der Injektion ist der Patient sofort wieder arbeitsfähig und kann am sozialen Leben teilnehmen.

Therapieerfolg bei Bruxismus

In der Regel bemerkt der Patient bereits ab dem 4 .Tag nach der Injektion einen Rückgang der Spannung und auch der Schmerzen. Nach ca. 1 Woche ist die volle Wirkung dann erreicht.

Die Patienten berichten dann über eine deutlich spürbare Erleichterung ihres Beschwerdebildes wie lokale Verspannungen und Kopfschmerzen. Der Effekt der Behandlung vom Bruxismus hält bis zu 6 Monate an. Danach sollte die Behandlung wiederholt werden.

Komplikationen nach Behandlung von Bruxismus

Es besteht das Risiko des Auftretens von kleinen Blutergüssen. In seltenen Fällen, kann trotz sachgerechter Injektionstechnik, Mundtrockenheit auftreten. Dies ist allerdings nur bei einem sehr geringen Prozentsatz an behandelten Patienten der Fall.

Kontraindikationen für Behandlung mit Botulinum Toxin

Die Therapie mit Botox bei Bruxismus darf bei Schwangeren und Stillenden bzw. bei Vorliegen von neuromuskulären Erkrankungen nicht durchgeführt werden. Auch schwere Gerinnungsstörungen stellen eine Kontraindikation dar.

Die Injektion von Botulinum Toxin (Botox), kann in bestimmten Fällen von schwerem Bruxismus eine sinnvolle Therapiealterative darstellen. Nach dessen Einsatz kommt es schnell zum Rückgang der begleitenden Schmerzen. Die Entspannung der hyperaktiven und oft verspannten Kaumuskulatur, stellt auch einen Schutzfaktor für die Zahnoberflächen dar.

Finanzierung von Botulinum-Toxin-Therapie

Die Kosten für Behandlung mit Botulinum Toxin bei Bruxismus werden von den Privatkassen in den meisten Fällen von schweren Bruxismus und Fehlschlagen klassischer Therapiestrategien erstattet.

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