Seit meiner Kindheit habe ich leichte Tränensäcke. Solche, die man eigentlich nur bei Oberlicht sieht. Aber genug, um mich zu stören (Mobbing als Kind). Ein paar Jahre habe ich die Tränenfurche zum Ausgleich mit Filler behandeln lassen. Irgendwann hatte ich davon genug. Ich habe sehr viele Chirurgen aufgesucht und mich letztendlich für den entschieden, der nicht nur fast täglich Lidoperationen durchführt sondern der selbstbewusst versprach, dass er meine Augenform auf keinen Fall verändern wird. Diese war immer mein Lieblingssattribut an mir. Ich habe ihm geglaubt, er wirkte extrem selbstbewusst und versicherte mir: der Eingriff wird nach seiner Technik ein Spaziergang.

Pustekuchen. Eine Woche war mein Oberlid an mein Unterlid angenäht ohne dass mein Chirurg mich darüber aufklärte. Ich hatte furchtbare Panik und verstand nicht, warum meine Augen nicht ganz öffneten. Keiner aus der Praxis gab mir Antwort, mir wurde sogar gesagt ich sei hochsensibel. Am Tag des Fadenzugs löste der Chirurg die Lider endlich voneinander.

Ich hatte Schmerzen und das wochenlang. Sehr früh im Heilungsprozess wurde deutlich, dass meine Augenform extrem verändert war und die Augen ungleich. Ich entdecke, dass mir links die Narbe nicht in der Haut verlief sondern außen in den Augenwinkel sprang. Dieser ist angeschnitten und mit der Haut vernäht, sodass sich das Ulid nun staucht und das Olid gerundet wurde. Die Wimpern verheddern sich - siehe letztes Bild.

Beide Augenwinkel gehen außen nach unten. Das Unterlid sitzt deutlich tiefer als zuvor und es wird schlimmer, nicht besser. Ich habe chronische Kopfschmerzen, konjunktivale Schwellung, das Gefühl meine Sicht ist schwer und eingeschränkter. Meine Mimik ist starr und steif, die Unterlider wie eingefroren.

Nach 6 Wochen hat endlich auch mein Chirurg erkannt, dass meine Sorge um meine Augenform berechtigt ist. Er konnte mir keine Erklärung liefern und verwies mich an Fachleute. Diese Komplikation sei ihm noch nie passiert, dementsprechend konnte er mich auch nicht darüber aufklären. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich NIE operieren lassen.

Ich weiß, es gibt schlimmere Ergebnisse. Aber ich bin Psychotherapeutin und meine Klientinnen reagieren verstört auf meinen veränderten Blick. Familienmitglieder weinen, weil mein warmer Blick immer der war, dem sich alle anvertraut haben. Die Auswirkungen sind desaströs. Für mich gibt es keine Option als eine Korrektur, sobald dies möglich ist. So möchte und kann ich mein Spiegelbild nicht ertragen oder akzeptieren. Ich sehr eine starre, fremde Puppe. Und auch mein Umfeld bestätigt dies. Ich verlasse das Haus nicht mehr ohne Brille. Noch dazu das Brennen und Stechen …

Bitte seid vorsichtig mit Chirurgen, die euch Versprechungen geben und Risiken ausblenden. . Bis zum Schluss hat er versucht mir einzureden, dass er unbedingt auch noch meine Oberlider straffen müsste - etwas, dass ich nie wollte oder erfragt habe.

Ich nenne hier keinen Namen, bevor ich kein Gutachten habe. Aber passt auf euch auf und werdet hellhörig, wenn Eingriffe beschönt werden.