Ich interessiere mich sehr für die Möglichkeit der Brustvergrößerung mit an Eigenfett angereicherten Stammzellen, habe aber gehört, dass dies eine Krebsgefahr in sich birgt. Gibt es Statistiken? Wie sicher bzw gefährlich ist so eine Operation?
Sehr geehrte Jennifer,
um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht!
Die Stammzellenanreicherung ist ein relativ junges Verfahren, so dass schlicht Langzeiterfahrungen fehlen. Stammzellenforscher warnen.
Was wir bis heute sagen können ist, dass angereicherte Stammzellen im Labor auf Tumorzellkulturen deren Wachstum beschleunigen. Erste neuere Patienten-Studien aus Mailand deuten darauf hin, dass nach Eigenfettbehandlung mit angereicherten Stammzellen bei brusterhaltend therapierten Brustkrebspatientinnen eine erhöhte Rückfallquote zu beobachten ist. Ob das an der Anreicherung der Stammzellen liegt oder an der Anwesenheit der aus dem biologischen Zellverband gelösten Stammzellen an sich, ist letztlich nicht geklärt.
Bisher gibt es keinen Hinweis auf eine Krebsentstehung nach Eigenfettinjektion in gesundes Brustgewebe.
Das Risiko einer Brustvergrößerung mit Eigenfett kann also aktuell niemand kompetent beurteilen.
Die Operation der Brustvergrößerung mit frei verpflanztem, abgesaugtem Fettgewebe an sich ist ein relativ wenig belastender Eingriff, vergleichbar mit einer Fettabsaugung. Die Ergebnisse sind weniger "dramatisch" , als mit einem Implantat, evtl. sind mehrere Sitzungen zum Erreichen des Wunschvolumens erforderlich.
Bitte machen Sie sich klar, dass wir über die biologischen Prozesse, die wir damit anstoßen, sehr wenig wissen und dass ein Implantat bei Problemen leicht wieder zu entfernen ist. Mit Eigenfett geht das nicht!
Ich wünsche Ihnen gute Gedanken und
Die Übertragung von Fettgewebe von einer Körperstelle zur anderen ist keine neue Therapiemöglichkeit. Bereits 1893 verpflanzte der Franz Neuber bei einem Patienten ein Stück Fettgewebe aus dem Oberarm in die Wange. Zwei Jahre später, 1895, führte Karl Czerny die erste dokumentierte Brustvergrösserung mit Fett durch. Seit dieser Zeit hat man hundertausende Fetttransplantation durchgeführt. Es ist auch eine sichere Methode für Brustkorrekturen.Es gibt keine klinische Studie über die autologe Fettinjektion in die weibliche Brust, die eine vermehrte Tumorgenese zeigt. Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die autologe Fetttransplantation zur Brustaugmentation und zur Defektkorrektur nach chirurgischen Brusteingriffen als sicheres Behandlungsverfahren. Die Anreicherung der Fettgewebe mit Stammzellen ist ein jüngeres Verfahren und vielleicht auch deswegen schon mehr umstritten. Aber auch in dem Fall konnte bisher in mehreren wissenschaftlichen Arbeiten kein Hinweis auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko nachgewiesen werden.
Hallo Jennifer,
das Thema der Stammzellenanreicherung für die Eigenfett-Behandlung wird weltweit noch kontrovers diskutiert. Das ist der Grund warum ich diese Technik nicht anwende.
Sie können es sich jedoch einfach machen indem sie bei Interesse der Brustvergrößerung mit Eigenfett die etabliertere Technik des Lipofillings vornehmen lassen. Zwar gibt es da auch unterschiedliche Techniken aber die Unsicherheit bzgl. der Stammzellenanreicherung fällt weg.
Ich habe mich auf dieses Vorgehen spezialisiert. Gerne können Sie hier etwas mehr darüber erfahren:
Viel Erfolg
Mit herzlichem Gruß aus München
Ihr J.M.Garcia
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
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