Guten Tag,
ich hatte vor ein paar Jahren eine Schamlippenverkleinerung. Dabei wurde die Keilschnitttechnik angewendet. Leider ist auf einer Seite nach einer Woche die Wunde aufgeplatzt und die zwei übrigen Teile der Schamlippe haben sich getrennt und sind nicht zusammengewachsen. Seitdem lebe ich mit einem verbleibenden Rest Schamlippe oben, gefolgt von einem kreisrunden Loch von ca. 2 cm Länge, dass ewig von innen heraus heilen musste, jedoch bei jeder Berührung schmerzt und einen winzigen verbleibenden Schamlippenrest unten. Ich habe versucht damit zu leben, wobei ich mittlerweile aufgebe, weil es mich zu sehr stört und es außerdem schmerzt. Der damalige Operateur hat mir eine Korrektur angeboten, wobei er das Loch schließen würde und den unteren Rest der Schamlippe abtragen würde. Den oberen Rest würde er jedoch unangetastet lassen, wobei das für mich nicht in Frage kommt. Mir geht es nicht darum an dieser Stelle unbedingt eine wunderschöne Schamlippe zu haben, sondern mir geht es darum wieder normal leben zu können. Mit einem Schamlippenstumpf, der sich bei jeder Bewegung aufstellt und reibt geht das für mich nicht.
Nun meine Fragen an Sie als Experten:
Mein ehemaliger Operateur sagt, dass er die beiden Enden nicht mehr einfach zusammennähen kann, so wie es ursprünglich geplant war, weil das nicht halten würde. Kann diese Aussage stimmen? Im Endeffekt ist ja nur die Wunde aufgegangen, die er damals geschnitten hat. Oder könnte es nicht halten, weil man zu viel Gewebe für die Auffrischung der Wundränder entfernen müsste?
Besteht die Möglichkeit den oberen Teil der Schamlippe (ca. 1 cm Länge) entweder komplett zu entfernen oder einfach irgendwie anzunähen, damit sich dort nichts mehr aufstellen kann und man quasi wenn man mit dem Finger von unten nach oben hochfahren würde, eine "ebene Fläche" hat, in der nichts mehr wegklafft?
Kennen Sie solche Fälle (aufgegangene Wunde, bei Keilschnitt) und haben Sie in Ihrer Praxis bereits solche Fälle behandelt? Und falls ja mit welchem Erfolg und welcher Technik?
Ich weiß diese Fragen sind wahrscheinlich nur schwer zu beantworten, da Sie die Sache nicht selbst gesehen haben. Da ich aber momentan auf der Suche nach einem Arzt bin und auch nach einer möglichen Operationttechnik oder einem Vorschlag, würde ich mir gerne Ihre Kommentare dazu anhören.
Vielen Dank im Voraus!
Lucanda vom 28.12.2012 19:06h
Sämtliche Patientendokumentation wird Ihnen auf Anfrage ausgehändigt, Lucanda.
Sie haben bereits jede Menge hochqualifizierte Informationen hier im Forum bekommen.
Um eine mögliche Korrekturoperation zu besprechen, ist jedenfalls eine klinische Untersuchung notwendig. Bilder geben nur ansatzweise die Problematik wieder. Bei Interesse vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Sprechstunde - auch Samstags.
Herzliche Grüße aus Frankfurt,
Dr. med. Paul J. Edelmann
Hallo Lucanda,
ich habe 2 Patientinnen gesehen, die nach 2 oder mehr Korrekturen im unteren Bereich Tachenbildungen und echte Löcher aufwiesen. Tatsächlich ist die Durchblutung sehr gut, operierbar ist daher Vieles, jedoch ist auch die Tendenz einer schlechten Wundheilung größer als woanders am Körper, weil die feuchte Umgebung verspätete Heilung mit sich bringt. Eine Korrektur sollte unbedingt erst nach vollst. Abheilung erfolgen, und um Löcher zu korrigieren, müssen die Blätter der SL getrennt und verschoben werden, was nicht immer gelingen muss. Sicher eher heikel, aber bei entsprechender Vorsicht ist ein Versuch doch möglich. Eigenfett ist ebenfalls eine gute Ergänzung wenn angebracht, muss aber erst nach Abheilung der Korrektur OP gemacht werden.
Auch wir in Berlin müssen relativ oft Korrekturoperationen durchführen bei Patientinnen, bei denen auswärts eine Schamlippenverkleinerung mittels Keilschnitt, der selten befriedigend verheilt, durchgeführt wurde. Aus meiner Erfahrung hat es nur Sinn, durch Resektion der übrig gebliebenden Zipfel eine Formverbesserung zu erreichen, das "Zusammennähen" von Gewebeanteilen der kleinen Schamlippen dürfte sehr selten gelingen.
Trotz allergrößter Anstrengung unseres Vorstellungsvermögens reicht die Textbeschreibung alleine sicherlich nicht aus, um das reale Bild zuverlässig wiederzugeben. Unter diesem Vorbehalt kann ich Sie jedoch trösten, dass die Durchblutung der Schamlippen von Natur aus so gut ist, dass man da auch nach missgrückten Voroperationnen fast immer noch etwas zufriedenstellendes sowohl im funktionellen als auch im ästhetischen Sinne daraus machen kann, was wir aus unserer Erfahrung sagen dürfen. Genauere Aussage wäre nur bei persönlicher Konsultation in der Sprechstunde möglich.
Hallo Lucanda,
leider passiert das, was Sie beschrieben haben, bei Keilschnitten oft. Daher macht man diese heute eigentlich gar nicht mehr ...
Man muss ehrlich sagen, dass der Versuch, einen aufgegangenen Keilschnitt oder ein Loch zuvershcließen, nur in wenigen Fällen funktioniert. Wir haben es natürlich oft versucht, aber leider nur manchmal mit Erfolg. Das selbe berichten auch Kollegen, die viel im Bereich Intimchirurige tätig sind. Bei allen, wo der Verschluss des Keilschnittes nicht funktioniert, kann man noch versuchen, den störenden "Zipfel" so zu korrigieren, dass es nicht mehr schmerzt und ordentlich aussieht.
Vielleicht gehen Sie mal zu einem Kollegen, der sich mit sowas auskennt. Ich sehe, Sie kommen aus Bayern, in München wäre da z.B. der Dr. von Lukowicz zu empfehlen ...
Viel Glück
Dr. Günther
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